Die 3. Säule - Was Du zur privaten Vorsorge wissen solltest
Regelmässig erklärt Dir die Redaktion von XING Schweiz die wichtigsten Begriffe aus der Arbeitswelt. Der vermutlich zentralste Begriff bei Deiner Vorsorge ist die «3. Säule», da Du sie selber in die Hand nehmen musst. In diesem Beitrag erfährst Du, wieso es wichtig ist Deine Vorsorge jetzt zu planen.
Was ist mit der «3. Säule» gemeint?
Das Schweizer Vorsorge-System besteht aus drei Säulen:
der staatlichen (1. Säule oder AHV),
der beruflichen (2. Säule oder Pensionskasse) und der
privaten Vorsorge (3. Säule).
In die dritte Säule und somit in die private Vorsorge fliessen individuelle Einzahlungen, die freiwillig und steuerfrei sind. Aufgrund des demographischen Wandels reichen heutzutage die obligatorischen Beiträge aus erster und zweiter Säule meist nicht mehr aus, um Deinen aktuellen Lebensstandard auch im Alter gewährleisten zu können. Daher solltest Du schon möglichst früh in die dritte Säule investieren. Finanzcoach und XING Insider Clara Creitz weiss dazu: «In die Säule 3a kannst du pro Jahr bis zu CHF 6'826 auf ein Konto oder in ein Depot einzahlen. Beim Depot wird das angesparte Geld an der Börse investiert. Ganz nebenbei kannst du so auch noch Steuern sparen».
Dann gibt es da den Unterschied zwischen gebundener und freier Vorsorge
Die dritte Säule ist eine sogenannte gebundene Vorsorge. Das einbezahlte Geld ist somit an die Altersvorsorge gekoppelt und kann aus diesem Grund nicht für langersehnte Wünsche wie z.B. ein Auto oder eine Weltreise eingesetzt werden kann. Anders sieht es bei der freien Vorsorge (oder auch Säule 3b) aus: Diese kann grundsätzlich jederzeit aufgelöst und ausgezahlt werden. Allerdings muss die vertragliche Situation mit der Bank bzw. Versicherung im Einzelnen überprüft werden. Der Nachteil bei der freien Vorsorge besteht darin, dass diese Beiträge steuerlich nicht begünstigt sind.
Wir haben Clara Creitz gefragt, was nun besser ist. Lieber ein 3a Konto anlegen oder ein 3b Konto?
Clara: «Die gebundene Vorsorge ist in jedem Fall zu empfehlen, da man hier Steuern sparen kann. Wer kann, sollte den Maximalbetrag einzahlen, da man nicht nachträglich Lücken schliessen kann. Was sicherlich zu beachten ist, ist dass die Begünstigung von Angehörigen strenger definiert ist und nicht so frei wählbar wie bei der freien Vorsorge. Wer über den Maximalbetrag der gebunden Säule sparen kann, der kann natürlich hier zusätzlich auch noch in die freie Vorsorge einzahlen.»
Ab welchen Beträgen lohnt es sich auf ein Bankkonto einzuzahlen, um von der reduzierten Steuerlast zu profitieren?
Dazu Clara: «Prinzipiell ist das vom eigenen Einkommen, der Familiensituation und dem Wohnkanton abhängig. Wie genau der Betrag die Steuerlast reduziert, kann man annäherungsweise über Tools wie die von Comparis oder von einigen Banken herausfinden. Viel wichtiger – gerade bei jungen Personen – ist, wie das 3a Geld angelegt ist. Das Geld bar auf dem Konto liegen zu lassen in Niedrigzins-Zeiten ist weniger sinnvoll. Hier empfiehlt es sich das Geld anzulegen mit Fonds oder ETFs. Das geht heute nicht mehr nur über den klassische Kundenberater auf der Bank sondern auch über Schweizer Apps wie VIAC oder Frankly».
Kümmere Dich daher rechtzeitig um Deine private Altersvorsorge. Clara teilt regelmässig im „femelle“ Blog und auf ihrem XING Profil ihre Tipps mit welchen Du Dein Geld richtig anlegst.