Einfache Enthärtung und Entsalzung von Heizungswasser
Heizungswasser muss in aller Regel für den reibungslosen und sicheren Betrieb von geschlossenen Heizungsanlagen aufbereitet werden. Denn Trinkwasser enthält Bestandteile, die in einer geschlossenen Heizungsanlage Schäden anrichten können – ausgelöst durch Kalkablagerungen und Korrosion. Mit der neuen Enthärtungs- und Entsalzungseinheit (Serie 580020) hat Caleffi eine technische Lösung entwickelt, mit der sich beide Methoden der Wasseraufbereitung – Enthärtung oder Demineralisierung (Entsalzung) – realisieren lassen.
Heizkessel moderner Prägung sind High-Tech-Produkte, die unter allen Betriebsbedingungen energieeffizient und störungsfrei ihre Wärmeleistung zur Verfügung stellen müssen. Doch insbesondere die Wärmeerzeuger reagieren sensibel auf hartes und korrosives Anlagenwasser – speziell die Werkstoffe Aluminium und Edelstahl. Wie Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen vorgebeugt werden können, regelt die VDI-Richtlinie 2035, die überarbeitet wurde. Sie behandelt die Vermeidung von Steinbildung (Kalk) und Vermeidung von Korrosionsschäden, die zu Schäden und Fehlfunktionen der Heizungsanlage führen können. Die überarbeitete Richtlinie unterscheidet nun klar, wann eine Enthärtung oder eine Entsalzung notwendig ist:
Enthärtung ist bei Heizungsanlagen ausreichend, die keine Komponenten aus Aluminiumlegierungen enthalten. Der pH-Wert sollte laut Vorgaben in einem Fenster von 8,2 bis 10,0 liegen
Entsalzung ist angebracht, wenn Aluminiumlegierungen Bestandteil der Anlage sind. Hier ist ein relativ schmales pH-Wert-Fenster von 8,2 - 9,0 vorgegeben. Im Ergebnis der in Normen und Richtlinien vorgegebenen Aufbereitung – neben der VDI-Norm die UNI 8065 – steht eine Verlängerung der Lebensdauer.
Bei der Belagbildung ist die Verkalkung des Wärmeübertragers und der Anlagenkomponenten gemeint. Die Korrosion geht meist mit einem Verschlammen der Anlage einher. Beeinflusst wird dies hauptsächlich von der elektrischen Leitfähigkeit (gelöste Ionen/Salze), vom Sauerstoffgehalt und vom pH-Wert. Es gilt: Grundsätzlich ist in Heizkreisläufen eine niedrige elektrische Leitfähigkeit anzustreben. Die beiden heute üblichen Wasseraufbereitungsmethoden haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Zustand des Heizungswassers.
Enthärtung
Bei dieser Methode wird über ein Harz Calcium und Magnesium gegen Natrium ausgetauscht. Ein Verkalken des Wärmeüberträgers wird somit verhindert. Jedoch bleibt die elektrische Leitfähigkeit unverändert erhalten: Die Korrosionsgefahr bleibt bestehen. Zur Vorbeugung von Korrosion kann daher zusätzlich eine chemische Behandlung mit Zusatzstoffen erforderlich sein.
Demineralisierung
Bei der Vollentsalzung werden neben den Härtebildnern (Calcium und Magnesium) auch Natrium und andere Salze entfernt. Das Ergebnis ist eine „Nullionenbilanz”: eine geringe elektrische Leitfähigkeit. Dadurch sinkt die Korrosionsgefahr. Aber ob Wasserenthärtung oder Wasserentsalzung: Die Herstellervorgaben der Wärmeerzeuger müssen unbedingt beachtet werden. Aus diesem Grund ist in geschlossenen Heizkreisläufen eine niedrige elektrische Leitfähigkeit anzustreben. Selbst einige Hersteller von Hocheffizienz-Umwälzpumpen erwarten, dass das Heizungswasser den Vorgaben der VDI 2035 entspricht. Wird also eine alte Pumpe gegen eine neue ausgetauscht, muss auch die Qualität des Heizungswassers stimmen.
Armatur zur Heizungswasseraufbereitung von Caleffi
Der Grundkörper besteht aus Messing EN 12164 CW617N. Darin untergebracht sind ein Volumenmessgerät mit integrierter Messzelle für elektrische Leitfähigkeit, ein Bypass-Regler, ein nachgeschalteter Kugelhahn, KFE-Hahn, Entlüftungsventil und zwei seitlich am Gehäuse angeschraubte 1/4”-Verschlüsse. Kartuschen zur Durchführung der Enthärtungs- oder Demineralisierungsbehandlung.
Die Armatur ist mit einem Bypass-Regler ausgestattet. Er hat die Funktion während der Enthärtungsbehandlung ein Teil des Mediums umzuleiten. Damit wird verhindert, dass das Medium innerhalb der Kartusche aufbereitet wird. So wird immer der gewünschte Härtegrad erreicht. Zur Demineralisationsbehandlung muss der Bypass-Regler geschlossen werden.
Ein elektronisches Steuergerät übernimmt die Aufgabe, die Parameter während der Aufbereitung zu überwachen. Diese Funktion übernehmen ein Volumenzähler und eine in die Elektronik integrierte Leitfähigkeitsmesszelle. Das Steuergerät meldet auch den genauen Zeitpunkt, wenn die Wirkung der Kartusche erschöpft ist.
Die Einweg-Kartuschen zur Enthärtung oder Demineralisierung sind mit einem Volumen von 2,7 und 4,5 l erhältlich. Bei der kleinen Füllmenge beträgt der max. Durchfluss 2l/min, bei der größeren 4l/min. Die Einwegkartuschen lassen sich leicht ohne Adapter montieren und sind für die Erst- oder Nachfüllung von kleinen Heizungsanlagen geeignet. Die Kapazität der Kartusche richtet sich je nach Wasserhärte des örtlichen Energieversorgers. Die Anschlüsse sind in 1/2", der max. Betriebsdruck liegt bei 4 bar, die max. Betriebstemperatur bei 30 °C, KV bei 0,6.