Folge 25: Wie politisch dürfen Führungskräfte sein, Joe Kaeser?

Führungskräfte, die bei politischen Debatten mitmischen, gehen viele Risiken ein. Dennoch sollten Chefs und Chefinnen auch außerhalb des Unternehmens Verantwortung übernehmen, sagt der Siemens-Ex-Chef Joe Kaeser.

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Eine Wahlempfehlung will der Top-Manager nicht aussprechen, dennoch findet Joe Kaeser, heute Aufsichtsrat von Simens Energy, deutliche Worte zur politischen Lage. "Ich höre im Wahlkampf sehr viel von Stabilität und Kontinuität, auf die es jetzt ankäme", sagt er. "Die Zukunft ist aber keine Verlängerung der Vergangenheit. Wir stehen vielmehr gesamtgesellschaftlich vor massiven disruptiven Transformationen, die neue Ideen und ihre glaubwürdige Umsetzung erfordern."

Der ehemalige Siemens-CEO, der auf dem Parteitag der Grünen eine Rede hielt, mischt sich in Debatten ein wie kaum ein anderer Topmanager. In der neuen Folge unseres Podcast Team A spricht er darüber, wie politisch Top-Managerinnen und Manager sein könnten, wo die Risiken und wo die Grenzen für ihn liegen.

"The business of business is business", mit dieser Doktrin Milton Friedmans sind viele Managerinnen und Manager groß geworden. Sich nur um den Shareholder Value zu kümmern, reiche jedoch schon lange nicht mehr aus, sagt Kaeser. Die Welt habe sich seit den 1970er Jahren verändert: "Wir sehen eine Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich, Alt und Jung, in Entwicklungsländer und Industrieländer. Es gibt Verteilungskämpfe und System-Wettbewerbe zwischen Demokratien und absolutistisch geführten Ländern", sagt Kaeser. "Ich persönlich glaube, wenn eine Führungskraft, ein CEO oder eine Vorstandsvorsitzende den Anspruch hat, vieles besser als der Großteil der Menschen zu wissen, dann sollte man aus diesem Anspruch heraus auch ableiten, dass man sich an gesellschaftspolitischen Diskussionen beteiligt."

Welche Risiken politisches Engagement für Führungskräfte hat, wie groß der Druck in Ländern wie China ist, welche Folgen es auch für sein persönliches Umfeld hatte, als Kaeser die heutige AFD-Co-Vorsitzende Alice Weidel auf Twitter angriff und wie der russische Präsiden Wladimir Putin Kaeser am Anfang seiner Karriere als Siemens-Chef instrumentalisierte, hört Ihr hier. Außerdem gibt Kaeser Tipps, wie wir mit Cancel-Culture im Büro umgehen können.

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TEAM A

Gute Führung in disruptiven Zeiten ist nicht immer einfach, aber sie lohnt sich. In Team A zeigen "Harvard Business Manager"-Chefredakteurin Antonia Götsch und Astrid Maier, Chefredakteurin XING News, auf, wie sie jedem gelingen kann. Hier erfahrt ihr, wie wir lernen können, uns ständig neuen Umständen anzupassen, wie wir unsere Teams in schweren Zeiten mitnehmen oder etwa unseren Kalender im Griff behalten. In Interviews mit Persönlichkeiten aus Management, Sport, Wissenschaft oder Entertainment arbeiten Antonia und Astrid heraus, was wirklich funktioniert und sprechen offen über Fehler - und was wir alle daraus lernen können. Ein Podcast für alle, denen Führung nicht nur Macht-, sondern Verwirklichungs- und Exzellenz-Anspruch ist.

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