Grosse Lohnübersicht 2022: So viel verdienen Managerinnen und Manager in der Schweiz
Boombranchen, Topregionen, lukrative Positionen: Die Höhen und Trends bei den Kader- und Managementsalären in der Schweiz.
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Die Kaderlöhne in der Schweiz wachsen in diesem Jahr auf minimalem Niveau. Über die verschiedenen Managementebenen hinweg sind nur knapp 0,9 bis 1 Prozent mehr Lohn im Vergleich zum Vorjahr drin. Immerhin, das ist mehr als letztes Jahr, als sich die Lohnsteigerungen gegen den Nullpunkt bewegten. Die Lohnsteigerungen bleiben aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau, das seit zehn Jahren nicht mehr steigt. Um das Jahr 2011 herum waren hingegen noch Steigerungen um die 3 Prozent jährlich üblich.
Ein erfahrener Finanzchef springt aber immer noch über 230’000 Franken pro Jahr. Auch eine erfahrene IT-Chefin erreicht 236’000 Franken. Ebenfalls sehr deutlich über die 200’000-Franken-Schwelle schaffen es unter anderen der Leiter Revision, der Marketingchef oder die Leiterin Recht.
Auch bei jenen, die zum ersten Mal eine Führungsrolle übernehmen, liegt einiges drin. So kann ein Leiter Revision ohne viel Erfahrung 168’000 Franken verdienen, eine Leiterin Unternehmensplanung 155’000 und ein Leiter Marktforschung, immer auf dem untersten Managementlevel, 143’000 Franken.
Sprung über 200’000 Franken
Eine Produktionsleiterin schafft es mit Erfahrung auf 212’000 Franken, ein Aussendienstler mit mehrjähriger Erfahrung kommt auf bis zu 208’000 Franken. Vorsitzende der Geschäftsführung kassieren etwa 400’000 Franken, Mitglieder der Geschäftsführung etwa 310’000 Franken jährlich.
Bei den Branchen mit den höchsten Löhnen schieben sich in diesem Jahr die Versicherungen wieder vor die Banken. Abgeschlagen sind der Handel, der Maschinenbau, die Medienbranche und die Logistik.
Ein wichtiger Lohnbestandteil für das obere Management bleibt auch 2021 die variable Vergütung. Sie liegt bei 88’000 Franken. Das unterste Management muss sich hingegen mit 13’000 Franken begnügen.
Budget für Dienstwagen stabil
Das Budget für den Dienstwagen beträgt bei Schweizer Topmanagerinnen und Topmanagern auf höchster Stufe etwa 70’000 Franken, die beliebteste Marke bleibt Audi. Eine private Nutzung ist in den meisten Fällen erlaubt.
In Zeiten des harten Wettbewerbs um ausgebildete Fachkräfte mit Führungserfahrung bringt die Analyse der Unternehmensberatungsfirma Kienbaum und der «Handelszeitung» wieder Transparenz in den Markt.
Denn der Wunsch und die Forderung nach mehr Gehaltstransparenz ist bei der Mehrheit der Arbeitnehmenden stark vorhanden, wie die Expertinnen und Experten bei Kienbaum betonen. Auch Arbeitgebende hätten erkannt, dass ein Mehr an Informationen hier gefordert wird.
Am meisten verdient wird übrigens immer noch in Zürich, gefolgt von Basel-Stadt, der Zentralschweiz und der Genferseeregion. Am geringsten sind die Managerlöhne im Tessin, in der Ostschweiz und im Wallis. Im Mittelfeld bewegen sich die Kantone Bern, Aargau und Solothurn.
Für Kader ebenso bitter, aber wohl deutlicher besser verkraftbar: Die steigende Inflation frisst einen guten Teil ihrer Lohnerhöhungen weg. Dass die Kaderlöhne jedoch auf breiter Front stabil bleiben – und das nach zwei Jahren pandemisch bedingtem Ausnahmezustand –, ist ein Zeichen, dass das Lohnniveau in der Schweiz für Führungskräfte relativ krisenresistent ist und vor allem gegenüber den Nachbarländern mehr als konkurrenzfähig.
