"Karrierekiller" Mental Load: Nur wenn es privat gut läuft, bleibt auch Kraft für die Karriere

Der Mental Load beschreibt die Belastung durch Aufgaben, die neben der Arbeit zusätzlich zuhause warten. Ist er zu hoch fehlt die Kraft für den Job. Diese Tipps helfen ihn zu reduzieren.

Du sitzt zwar auf der Arbeit, mit den Gedanken bist Du allerdings immer wieder woanders. Die Wäsche muss noch gewaschen werden, die Küche geputzt und die Kinder zum Sport gebracht und wieder abgeholt werden. Achja und da war ja noch der Geburtstag am Wochenende, der vorbereitet werden soll. Das beschreibt den Mental Load, den besonders Erziehende dauerhaft mit sich tragen, und der ihnen die Kraft für die Karriere raubt.

Denn wer ein hohen Mental Load hat, ist weniger gewillt zusätzlich auch im Job noch mehr Verantwortung zu übernehmen, sagt Autorin Patricia Cammarata in einem Artikel der WirtschaftsWoche. Vornehmlich trifft das nach wie vor Frauen, die auf Grund ihrer Position in der Familie keine Führungspositionen beziehen wollen. Ganz zum Leid auch der Arbeitgeber, denen so gute Führungskräfte verloren gehen.

Es ist im Sinne jedes Arbeitgebers, sein Unternehmen attraktiv für Arbeitnehmer zu gestalten. Im Bereich Mental Load kann der Arbeitgeber dafür seinen Angestellten bei diversen Aufgaben unter die Arme greifen. Mögliche Hilfen sind laut Cammada z.B. Cateringservices für ältere Schulkinder, ein Wäscheservice und die Vermittlung von Putzdiensten oder auch Friseuren, die Hausbesuche machen. Um herauszufinden, welche Angeboten im eigenen Unternehmen am hilfreichsten wären, sollten die Angestellten selbst befragt werden, welche Aufgaben ihnen zuhause die meiste Zeit klauen.

Zusätzlich können auch Schulungen, in denen der Arbeitnehmer erfährt, wie er selbst seinen Mental Load reduzieren kann, vom Arbeitgeber organisiert werden. Eine weitere Hilfe sind flexible Arbeitsmodelle, wie Teilzeit, Führungstandems, Vertrauensarbeitszeit, Zeitkonten und die Ermöglichung von Homeoffice.

Neben der Unterstützung durch Führungskräfte, ist es auch möglich selbst an Deinem Mental Load zu arbeiten. Wichtig ist hier vor allem zu verinnerlichen, dass es sich beim Mental Load um ein systematisches Problem handelt. Es liegt also nicht an dir, wenn die doppelte Belastung dich überfordert. Trotzdem kannst Du etwas dagegen tun. Zum einen kann die gute alte To-Do Liste Abhilfe schaffen. Wenn Du alles detailliert aufschreibst, was an Aufgaben zu erledigen ist, entlastet das deinen Kopf und du hast gleichzeitig die Möglichkeiten, die Aufgaben besser in deinem Haushalt aufzuteilen, und dich so zu entlasten.

Dadurch kommen wir auch zum zweiten und Punkt: Bilde ein Team mit deinem Partner. Während Du dich mit deinem Mental Load rumschlägst fühlt dein Gegenüber möglicherweise wiederum den Druck des Financial Loads – die Aufgabe des Versorgers, genügend Geld ranzuschaffen. Kannst du deinem Partner einen Teil dieses Financial Loads abnehmen, hat er wiederum freie Kapazitäten sich eines Teils deines Mental Loads anzunehmen. Wenn ihr es als Team schafft ein Gleichgewicht beider Belastungen herzustellen, ergibt sich daraus mehr Freiheit und Zufriedenheit für beide, sowohl im Privaten als auch im Job.

Wichtig ist es also vor allem, über den Mental Load zu kommunizieren und sich Unterstützung zu holen, um Aufgaben aufteilen und auch abgeben zu können. So lässt sich Familie und Arbeit vereinen und es muss auf keins von beidem verzichtet werden, egal ob Mann oder Frau.

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