Monitoring der SAP-Performance
Die Anwenderzufriedenheit hängt stark vom reibungslosen Funktionieren digitaler Anwendungen ab. Mittlerweile hat sich eine Null-Toleranz-Mentalität gegenüber Applikationen entwickelt, die in ihrer Performance nicht den Erwartungen entsprechen. Sobald die Performance zentraler Software etwa von SAP schwächelt, kann sich dies direkt auf den Geschäftserfolg auswirken. Der Fachartikel erklärt, warum SAP-Monitoring von zentraler Bedeutung ist und welche Tools Unternehmen dabei unterstützen.
Wenn wir einen Einkauf in einem Onlineshop tätigen, dann läuft dieser Prozess auf unserer Seite recht einfach und weitestgehend linear ab: Zuerst fällen wir die Entscheidung, was im Warenkorb landet. Dann geben wir alle nötigen Liefer- und Transaktionsdaten an und zum Schluss senden wir die Bestellung ab. Für uns ist damit die Shopping-Session beendet, doch auf der Backend-Seite des Unternehmens beginnt gerade erst die Arbeit. Eine Vielzahl von Anwendungen verarbeitet unter anderem die Bestellung, wickelt die Bezahlung ab und ermöglicht den Versand der Ware. Enterprise Resource Planning- (ERP) und Business Intelligence-Software zählt zu den wichtigsten, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten.
Platzhirsch mit Abhängigkeiten
SAP ist einer der am weitesten verbreitete ERP-Anbieter, dessen Produkte im Zentrum eines riesigen Netzwerks verbundener Systeme stehen. 77 Prozent aller weltweit stattfindenden Geschäftstransaktionen betreffen eine SAP-Umgebung. Gleichzeitig hängen andere Anwendungen stark von der Funktionalität von SAP ab, um den steigenden Nutzeranforderungen und -erwartungen gerecht zu werden. Laut einer IDC-Untersuchung kostet es Unternehmen der Fortune 1000 zwischen 500.000 und eine Million US-Dollar, sollte es zu einem kritischen Ausfall von Anwendungen kommen. Die wachsende Komplexität der voneinander abhängigen Anwendungen vergrößert das Risiko, dass die Transparenz über sämtliche Vorgänge abhandenkommt und Problemursachen folglich nur sehr schwer zu identifizieren sind.
IT-Teams sehen sich mittlerweile mit Unmengen von Daten konfrontiert, die durch Cloudanwendungen, Microservices, Continuous Delivery und SAP-Umgebungen entstehen. Ohne ein Monitoringwerkzeug, das den Teams Zugang zu automatisierten Einblicken und einer "Single Source of Truth" gewährt sowie Ressourcen priorisiert, steigt das Risiko, dass es zu katastrophalen Konsequenzen kommt, die sich negativ auf die Nutzererfahrung, Markenloyalität sowie den Umsatz auswirken können. Deshalb ist es für IT-Teams wichtig, der Überwachung ihrer SAP-Landschaft eine höhere Priorität beizumessen. Dafür müssen Unternehmen ihrer IT-Abteilung Tools an die Hand geben, die nicht nur das aktuelle Risiko minimieren, sondern gleichzeitig als strategische und kosteneffiziente Grundlage für zukünftige digitale Transformationsprozesse fungieren.
SAP-Monitoring: Darum kann es zu Schwierigkeiten kommen
Besonders drei Faktoren erschweren ein umfassendes Monitoring von SAP-Umgebungen. Dadurch bleiben Unternehmen wichtige Einblicke und Erkenntnisse über die Performance und mögliche Ursachen von Schwierigkeiten verborgen, die im geschäftliche Kontext auftreten können.
Geschäftserfolge hängen stark von den Verbindungen zwischen all den Systemen und Anwendungen ab, die bei Transaktionen jeglicher Art für eine reibungslose Kommunikation sorgen. Daten müssen problemlos auf diesen Wegen von System zu System gelangen können, da sich ansonsten Bottlenecks bilden und die Leistungsfähigkeit zum Erliegen bringen. Aufgrund zahlreicher Abhängigkeiten muss dieser Daten- und Informationsaustausch reibungslos ablaufen, damit SAP seinen Zweck erfüllen kann. Das Problem dabei: Im Laufe der Zeit ist das Ökosystem bestehend aus SAP- und den integrierten nicht-SAP-Anwendungen, die untereinander kommunizieren müssen, gewachsen und erheblich komplexer geworden. Das Monitoring komplexer SAP-Umgebung ist heute von zentraler Bedeutung. Performanceprobleme, die in einem solchen Rahmen stattfinden, können zu Ausfällen oder Transaktionsschwierigkeiten führen, was sich sowohl negativ auf die Kundenerfahrung als auch die eigenen Mitarbeiter auswirkt.
Sprachprobleme mit ABAP
SAP besitzt eine proprietäre Programmiersprache: Advanced Business Application Programming (ABAP). Nicht jede der existierenden Monitoringwerkzeuge ist in der Lage, Tools effizient zu analysieren und zu überwachen, die auf dieser Sprache basieren. Die Folge: Unternehmen implementieren mehrere verschiedene Produkte, um unterschiedliche Aspekte abzudecken. So kommt es vor, dass das eine Tool für ABAP-basierte SAP-Anwendungen zuständig ist, ein anderes kümmert sich um das Monitoring von nicht-SAP-Applikationen. Dies wiederum steigert die bereits vorherrschende Komplexität der betriebsinternen IT-Landschaft. Durch eine solche Vorgehensweise laufen IT-Teams Gefahr, Prozesse nicht angemessen in ihrer Gesamtheit abbilden zu können – sie erhalten nur einen eingeschränkten Einblick darin, wie die Performance einer Anwendung die Leistung einer anderen bedingt.
Echte Bedrohungen gehen unter
Angenommen, in einer solch fragmentierten IT-Umgebung – bestehend aus SAP- und nicht-SAP-Anwendungen – wird eine Flut an Meldungen ausgelöst, deren Ursachen die SAP-Performance potenziell beeinflussen könnten. Diese Undurchsichtigkeit führt dazu, dass IT-Mitarbeiter sich vor allem mit Troubleshooting beschäftigen, um aus all diesen Meldungen die relevantesten und bedrohlichsten herauszufiltern und zu priorisieren. Die Suche nach der Ursache und dessen Behebung würden wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als sie sollten. Dadurch können sich langfristige, negative Konsequenzen für den Geschäftsbetrieb ergeben.
Performance immer im Blick mit ZAP-Tool
APM-Werkzeuge (Application Performance Management) mit der Fähigkeit, auf dem ABAP-Code-Level zu agieren, sind in der Lage, komplexer SAP-Umgebungen Herr zu werden. Es bedarf eines Werkzeugs, das
das Komplexität der IT-Landschaft stemmen kann
das das Monitoring für ABAP-basierte Anwendungen übernimmt
das die nötige Transparenz des IT-Stacks schafft, um Problemmeldungen effizient zu managen und das Reaktionsmaßnahmen des IT-Teams hinsichtlich des Einflusses auf das Geschäft zu priorisieren
Derartige Tools verschaffen IT-Teams einen umfassenden Überblick über den gesamten Stack, setzen die einzelnen Komponenten in einen Geschäftskontext und zeigen auf, wie sich Performanceschwierigkeiten innerhalb der IT-Umgebung auf die übergreifende Geschäftsprozesse auswirkt.
Sollte es zu relevanten Vorfällen kommen, verschaffen intelligente APM-Tools IT-Teams mit Transparenz und den nötigen Informationen zum Ereignis selbst sowie über die Ursachen von Performanceproblemen. Dabei greifen sie als Grundlage auf vorher festgelegte Regeln zurück, die sie mit aktuellen Daten abgleichen und IT-Mitarbeiter alarmiert, sobald es zu kritischen Vorfällen kommt. Dadurch sind diese fähig, Problem und Ursache identifizieren, priorisieren und beheben zu können, bevor Nutzer und Kunden davon betroffen sind.
Fazit
Die Performance von SAP- und Nicht-SAP-Anwendungen beeinflussen sich gegenseitig im Rahmen vieler Geschäftsprozesse. Leidet diese, so kann sich dies sowohl auf die übergreifende Business Performance als auch auf die Kundenzufriedenheit auswirken. Das liegt zum einen daran, dass SAP im Zentrum einer Vielzahl von Geschäftsprozessen sitzt. Zum anderen ist es über Kunden und Händlern gleichermaßen mit wichtigen Funktionen und Workflows über das gesamte Unternehmen hinweg – und darüber hinaus – verbunden. Aufgrund eines solch weitreichenden Einflusses ist SAP-Monitoring von essenzieller Bedeutung, um kostspielige Ausfälle zu vermeiden und die Business Performance an erster Stelle zu setzen. APM-Tools helfen dabei, einen reibungslosen Prozessablauf zu gewährleisten, indem sie die nötige Transparenz zwischen diesen Zusammenhängen schaffen und IT-Teams auf kritische Performanceprobleme und deren Ursache hinweisen.
Autor: Fabian Gampfer, Sales Engineering Manager bei AppDynamics