Produktiver im Homeoffice: Tipps für die Arbeitszeit – und die Pausen
Durch die Corona-Krise arbeiten viele Deutsche plötzlich zum ersten Mal in den eigenen vier Wänden. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass das produktive Arbeiten zu Beginn schwerfällt. Wie lässt sich trotz Ablenkungen & Co die Produktivität erhöhen? Folgende Tipps helfen dabei.
Wenn auch Sie im Homeoffice arbeiten, kann das eine große Umstellung bedeuten. Die Motivation sowie Konzentration fallen oft schwer, denn es gibt viele potenzielle Ablenkungen und ohnehin keinen Chef, der Ihnen über die Schulter blickt. Noch schwieriger wird das für Eltern, die nun gleichzeitig arbeiten und ihre Kinder betreuen müssen. Trotzdem ist das Homeoffice auch eine Chance, denn sobald Sie die „richtige“ Arbeitsweise gefunden haben, sind Sie hier tendenziell viel produktiver als im Büro.
Mehr Produktivität im Homeoffice
Dass Sie noch nicht vom ersten Tag an im Homeoffice extrem produktiv sind, ist vollkommen normal. Schließlich müssen Sie sich zuerst an die neue Situation gewöhnen. Doch nun, da die Corona-Krise schon einige Wochen andauert, haben Sie sich vermutlich bereits darauf eingestellt. Gewiss arbeiten Sie also schon produktiv – doch es geht mit Sicherheit noch produktiver. Folgende Tipps können dabei kleine Wunder bewirken:
Auch im Homeoffice sollten Sie erst mit dem Arbeiten beginnen, wenn Sie tatsächlich „fit“ sind. Anstatt also direkt vom Bett im Pyjama zum Schreibtisch zu wandern, stehen Sie lieber etwas früher auf. Ziehen Sie sich an, als würden Sie ins Büro gehen. Machen Sie sich einen Kaffee. Drehen Sie vielleicht eine kurze Runde an der frischen Luft. Je nachdem, was Ihnen beim Aufwachen hilft, können Sie eine neue Morgenroutine entwickeln und dadurch während der Arbeitszeit vom ersten Moment an produktiv sein.
Eliminieren Sie außerdem alle Ablenkungen. Nutzen Sie einen Raum, in dem Sie die Tür schließen können. Legen Sie Ihr privates Smartphone zur Seite. Am besten stellen Sie es lautlos oder – besser noch – schalten Sie es aus. Stellen Sie zum Beispiel feste Regeln für Ihre Familie auf, wann Sie gestört werden dürfen und wann nicht. Auch Partner, Kinder & Co müssen sich schließlich erst an die neue Situation gewöhnen. Kreieren Sie also ein ruhiges sowie produktivitätsförderndes Arbeitsumfeld.
Arbeiten Sie mit To-do-Listen. Ihr erster Schritt zu Beginn der Arbeitszeit besteht dann darin, die To-do-Liste für den Tag anzulegen,
Ordnen Sie die einzelnen Punkte nun nach Prioritäten. Was müssen Sie unbedingt und schnell erledigen? Was hat noch Zeit? Und was können Sie stattdessen delegieren? Um produktiv zu sein, müssen Sie also auch „Nein“ sagen können zu unnötigen Aufgaben – oder zu Ihren Kindern, die lieber mit Ihnen im Garten spielen möchten, oder dem inneren Schweinehund, der Sie zum Arbeiten auf der Couch verführen möchte.
Die verbliebenen Punkte auf der To-do-Liste ordnen Sie nun nach Prioritäten und anschließend erstellen Sie einen konkreten Plan für den anstehenden Arbeitstag.
Ordnen Sie den einzelnen To-dos dabei direkt einen gewissen Zeitraum zu. Wichtig ist dafür natürlich, dass Sie realistisch einschätzen können, wie lange Sie für jede Aufgabe brauchen. Als Faustregel gilt hierbei: rechnen Sie pro Tätigkeit die eineinhalbfache Zeit ein. So bleibt Ihnen ausreichend Puffer, um über den Tag verteilt eventuelle Verzögerungen abzufangen und dennoch pünktlich Feierabend zu machen.
Zudem können Sie für die Steigerung Ihrer Produktivität auch spezielle Strategien wie die Pomodoro-Technik oder die Zwei-Minuten-Regel anwenden. Am besten probieren Sie selbst aus, was für Sie im Homeoffice am besten funktioniert.
Wichtig ist außerdem, dass Sie in diesen Tagesplan auch Ihre Pausen aufnehmen. Viele Menschen machen nämlich den Denkfehler, die Pausen nur als Zeitfresser und somit Produktivitätskiller anzusehen. Aber das Gegenteil ist der Fall.
Pausen im Homeoffice richtig setzen
Wenn Sie nämlich die Pausen über den Arbeitstag verteilt richtig setzen und nutzen, können Sie Ihre Produktivität dadurch deutlich steigern. Sehen Sie diese daher nicht als Feind der produktiven Arbeit, sondern als Notwendigkeit. Experten raten dabei zu folgendem Rhythmus:
Legen Sie nach jeder vollen Stunde eine fünfminütige Pause ein.
Machen Sie zusätzlich am Vormittag eine 15-minütige Pause.
Ihre Mittagspause sollte mindestens 30 Minuten dauern.
Am Nachmittag wird erneut eine Pause von 15 Minuten empfohlen.
Auch hier können Sie spezielle Methoden wie die Pomodoro-Technik anwenden. Wichtig ist aber nicht nur, wann Sie solche Pausen einlegen – sondern auch, wie Sie diese nutzen. Wechseln Sie also nicht vom Computer- zum Smartphone-Bildschirm oder lesen Sie Ihre E-Mails. Wenden Sie stattdessen Ihre Augen von allen digitalen Medien ab. Kommen Sie kurz zur Ruhe. Bewegen Sie sich ein bisschen. Machen Sie vielleicht einige Entspannungs- oder Lockerungsübungen. Essen Sie einen gesunden Snack. Am besten finden Sie selbst heraus, was Ihnen guttut und wie Sie innerhalb der fünf Minuten am meisten frische Energie sammeln. Anschließend können Sie sich wieder besser konzentrieren und umso produktiver weiterarbeiten.
„Richtig“ essen in den Pausen
Die längere Mittagspause können und sollten Sie zudem für eine gesunde Mahlzeit nutzen – am besten mit „Brain Food“, um Ihre Konzentration auf Hochtouren zu bringen. Je nachdem, wie lange Ihre Mittagspause andauert, können Sie ein Essen mit der Familie einberufen, ausgiebig kochen oder anschließend mit vollem Magen einen kurzen Power-Nap machen. Wenn es um das Essen geht, legen Sie sich am besten einen Essensplan für die ganze Woche an – spätestens aber am Vorband sollten Sie sich Gedanken machen. Denn so können Sie direkt alle benötigten Lebensmittel einkaufen, eventuell schon vorbereiten oder sogar vorkochen. Sie können also sämtliche Maßnahmen ergreifen, damit Sie Ihr Wunschgericht in der Mittagspause zubereiten oder aufwärmen und ohne Zeitdruck genießen können. Das Homeoffice ist also nicht nur eine Chance auf mehr Produktivität, sondern auch auf ein (noch) gesünderes Leben!
bew