Reporter über ihre Arbeit in der Ukraine und Pressefreiheit in Russland
Der Krieg in der Ukraine tobt seit nun zwei Wochen und zahlreiche mutige Reporter sorgen dafür, dass die Welt ihn nicht ignorieren kann. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.
Am Sonntagabend schalteten sich ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf, Bild-Vize Paul Ronzheimer, Welt-Korrespondent Steffen Schwarzkopf, Cicero-Journalist Moritz Gathmann, der freie Journalist Jan Vollmer und Christian Mihr von Reporter ohne Grenzen in unserem Twitter-Space zusammen. Sie gaben Einblicke in ihre Arbeit vor Ort, sprachen mit uns über ihre ukrainischen Kollegen und die Zensur in Russland. Eine wertvolle und transparente Debatte, die mittlerweile mehr als 14.000 Abrufe erzielt hat.
Der knapp zweistündige Space ist nach wie vor online und kann hier angehört werden. Wir haben ihn aber auch zusammengefasst und die wichtigsten Aussagen hier notiert.
Ein paar teilen wir mit dir bei XING:
ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf berichtet über das Misstrauen gegenüber Journalisten in der Ukraine. Sie und ihr Team hätten eine Schalte abbrechen müssen, weil sie von rund 20 Männern umzingelt worden seien. Sie sagt:
„Von einer Möglichkeit zur freien Berichterstattung kann man wirklich nicht mehr reden.“Katrin Eigendorf
Der Grund: Überall im Land seien russische Spione unterwegs.
„Man kann von einer Spionomanie sprechen.“Moritz Gathmann
Die Sicherheitslage der Reporter wird täglich evaluiert, allerdings bricht ihnen auch die Hilfe vor Ort Weg, berichtet Steffen Schwarzkopf, der kürzlich seinen Sicherheitsmann verlor. Schwierige Bedingungen haben auch freie Journalisten, denen der Rückhalt einer Redaktion fehlt.
„Ich glaube es wäre gut, wenn sich Redaktionen mit Freien genauso Gedanken [über Risiken] machen, wie welche, die ihre Korrespondenten vor Ort haben.“Jan Vollmer
Wirklich gefährdet hingegen sind die einheimischen Journalisten. Sie laufen Gefahr, auf russischen Listen zu stehen.
„Ich kenne einige, die in den vergangenen Tagen eher panisch geworden sind.“Paul Ronzheimer
Im März spendet Medieninsider die Hälfte der ersten Beiträge neuer Jahresmitgliedschaften an Reporter ohne Grenzen zur Unterstützung von Journalismus in Russland und der Ukraine.
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