Synergieeffekte & Innovationen
Unter einem Dach, nämlich dem der Medical Tribune Verlagsgesellschaft, firmieren seit 1. Februar 2020 auch der Verlag rs media sowie Arzt & Wirtschaft. Mit diesem Schritt bündelt die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH), zu der die drei Verlage gehören, ihre deutschen Aktivitäten im Healthcare-Bereich im neuen Geschäftsfeld „Gesundheit und Medizin“. Eine weitere Integration findet zudem auch grenzübergreifend statt: Der neue deutsche Geschäftsbereich tritt zusammen mit den österreichischen und schweizerischen SWMH-Gesellschaften – Medizin Medien Austria und Schütz Medical Services einerseits sowie Wion und Swiss Professional Media andererseits – als „Medical DACH“ auf. Der neue Verbund soll Synergien erzeugen und bei der Vermarktung und Produktentwicklung proaktiv DACH-weit agieren. „Pharma Relations“ sprach mit Stephan Kröck und Rüdiger Sprunkel von der Medical Tribune Verlagsgesellschaft über die Ziele dieser Umstrukturierungen.
>> Herr Kröck, wenn wir zunächst in Deutschland bleiben: Sie haben die Gesamtverantwortung für alle ärztlichen Medien der Südwestdeutschen Medienholding für die Vermarktung, für das Anzeigenmanagement sowie für Corporate Publishing und Online übernommen. Könnten Sie die neue Struktur erklären?
Stepan Kröck: Den Verlag rs media, der auf Onkologie spezialisiert ist, hat die Medical Tribune bereits Anfang 2017 als hundertprozentige Tochter übernommen. Bisher war er noch eine eigenständige GmbH und wird nun mit der Medical Tribune in einer Gesellschaft zusammengeführt. Das ist aber lediglich eine gesellschaftsrechtliche Änderung, wir haben auch in den letzten drei Jahren schon eng zusammengearbeitet und gemeinsam Produkte entwickelt. Auch die Medienmarken von rs media – „Journal Med“ und „Journal Onko“ – bleiben erhalten.
Etwas anders ist der Fall bei den „Arzt & Wirtschaft“-Titeln gelagert. Diese erschienen bisher im verlag moderne industrie (vmi), der zwar ebenfalls zur SWMH gehört, aber dieser hat beispielsweise eine ganz andere Berichtslinie. Der Schritt, den wir nun vollziehen – also „Arzt & Wirtschaft“ aus dem vmi herauszulösen und unter dem Dach der Medical Tribune einzuordnen – ist sinnvoll, weil wir auf diese Weise alle verlegerischen Aktivitäten, die sich an Ärzte richten, zusammenführen und bündeln.
Sind in diesem Zusammenhang auch Veränderungen geplant, was die Positionierung der einzelnen Marken betrifft?
Rüdiger Sprunkel: Nein, das wäre auch unsinnig, denn so, wie die unterschiedlichen Medien aktuell aufgestellt sind, sind wir ja sehr erfolgreich. Mit rs media haben wir einen Onkologie-Spezialisten, den wir 2017 übrigens auch deshalb übernommen haben, weil er auch damals schon digital sehr stark war. rs media macht fast die Hälfte des Umsatzes im digitalen Bereich, was für einen Verlag in unserem Bereich sehr ungewöhnlich ist.
Die „Arzt & Wirtschaft“-Reihe hat insofern ein Alleinstellungsmerkmal, dass sie sehr stark auf eine wirtschaftliche Praxisführung fokussiert ist, und dabei nicht nur die APIs anspricht, sondern auch noch fünf Facharzt-Zielgruppen.
Die „Medical Tribune“ schließlich ist ursprünglich mal eine typische API-Zeitung gewesen. Schon länger gibt es Line Extensions in den Fachgebieten Neurologie und Onkologie, und in den letzten vier Jahren haben wir unter dieser Marke auch Medien für Pneumologie, Kardiologie, Gastroenterologie und Dermatologie entwickelt. Der USP der „Medical Tribune“-Titel besteht darin, dass wir uns auf News konzentrieren und diese besonders aufmerksamkeitsstark redaktionell aufbereiten – diese Titel sind also immer sehr aktuell.
Inwiefern profitieren Ihre Kunden von dem neu geschaffenen Geschäftsfeld „Gesundheit und Medizin“?
Stephan Kröck: Wir können unseren Kunden nun wesentlich effektiver als bisher übergreifende Komplettangebote machen – und das in Bezug auf zwölf fachärztliche Zielgruppen. Die Kunden bekommen alles aus einer Hand, gleichzeitig bleiben die starken, bei den Ärzten bekannten Marken aber bestehen. Als Verantwortlicher für die Gesamtvermarktung kann ich bei entsprechenden Anfragen aber nun gewisse Dinge wesentlich besser bündeln ...