Wie du das Beste aus einem Praktikum herausholst
Nichts ist so kostbar wie Zeit: Arten eines Praktikums
Falls du die Wahl hast, dann absolviere ein möglichst langes Praktikum oder wiederhole es eventuell in einem zweiten und dritten Unternehmen. Ein 14-tägiges Praktikum sagt nur wenig über den tatsächlichen Alltag im Job aus. Bis du richtig eingearbeitet bist, ist die Zeit zumeist schon wieder um. Hast Du dagegen ein halbes Jahr Zeit oder zumindest die kompletten Semesterferien, lernst du alle Seiten deines Traumjobs kennen. Die mehrmonatige Zeit bringt dich oft durch zahlreiche Unternehmensbereiche und macht dich zusätzlich mit Fortbildungsmöglichkeiten oder Alternativen zum Traumjob bekannt. Du gewinnst an Wissen und kannst dich in den Arbeitsprozess einbringen. Erst dann wirst du wirklich entscheiden können, ob dein Traumberuf tatsächlich für dich geeignet ist. Und wenn das erste Mal enttäuschend verlaufen ist, solltest du nicht gleich aufgeben. Vielleicht fühlst du dich bei einem anderen Arbeitgeber wohler.
Die Bewerbung: Schon im Vorfeld alles klar machen
Mit der Bewerbung für das Praktikum kannst du bereits wertvollen Boden gutmachen. Aussagekräftige Unterlagen zu dem Wie und Warum des Praktikums zeigen dem Personalchef deine Motivation, deine Stärken und deine Qualifikationen. Es geht um deinen Traumjob, also vermeide es, nichtssagende 08/15-Textvorlagen aus dem Internet abzuschreiben. Die sind bekannt und wandern recht schnell auf den Abgelehnt-Stapel. Verdeutliche, wie dein Berufsweg aussehen soll und warum du gerade dieses Unternehmen für dein Praktikum aussuchst. Gerne darfst du auch Wünsche bezüglich der Tätigkeiten in der Praktikumszeit äußern. So gelingt der direkte Einstieg, ohne langweilige Zeit mit Kaffee kochen und Akten einhängen zu vergeuden.
Immer langsam mit den jungen Pferden
Natürlich möchtest du dich beweisen und deine Fähigkeiten und Vorkenntnisse präsentieren. Zu schnell handelst du dir aber mit unbedachtem Verhalten den Stempel des Besserwissers ein und das kommt bei den Kollegen nicht gut an. Bedenke: Für die Kollegen an deinem Praktikumsplatz bist du zumindest in den ersten Tagen erst mal ein zusätzliches Stück Arbeit. Natürlich weiß jeder, wie unsicher man sich als Neuling fühlt – doch bei allem Verständnis muss die eigentliche Arbeit weiterhin geleistet werden. Das bedeutet, dass man dich irgendwie integrieren muss. An ruhigen Tagen klappt das ganz einfach und es bleibt viel Zeit für erklärende Gespräche. Im üblichen Alltagsgeschehen gilt es für den Praktikanten jedoch, Schritt zu halten mit dem Team und sich notwendige Informationen aus dem Kontext zu ziehen. Und hier wird es schwierig – der Spagat zwischen Unwissenheit und Geschick entscheidet darüber, ob dein Traumjob nach Ablauf der Praktikumszeit immer noch so rosarot aussieht.
Die Erfahrung anderer bringt es ans Licht
Spätestens in den Pausen bleibt Zeit, um die Kollegen zu interviewen. Auf welchem Weg haben sie sich für deinen Traumjob qualifiziert? Welche zusätzlichen Weiterbildungsmöglichkeiten stehen dir offen, auch in deinem Praktikumsunternehmen? Und würden sie diesen Job noch einmal wählen? Gemeinsam mit deinen Erfahrungen entsteht so Teil für Teil ein informatives Gesamtbild, das deinen weiteren Berufsweg entscheidend beeinflussen kann.
Fazit: Der Himmel auf Erden oder ausgeträumt?
Versuche dein Praktikum neutral anzugehen. Zuviel „heile Welt“-Vorstellungen sind ebenso schadhaft wie ein allzu schnelles Kapitulieren. Akzeptiere Kritik als konstruktiven Beitrag und stelle dein Licht ebenso wenig unter den Scheffel wie dich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Teamarbeit ist das A & O und funktioniert nur durch geschickte Anpassung ans Geschehen. Nur so wirst du Teil des Ganzen und kannst den Traumjob richtig kennenlernen. Das Praktikum kennzeichnet sich durch eventuell unerwartet raues Alltagsgeschehen. Oder du fühlst dich idealerweise bestätigt in deiner Wahl. Oder du bist so unentschieden wie zuvor, kannst aber nun Für und Wider besser abwägen. Wie immer dein Ergebnis ausfällt: Es ist niemals verlorene Zeit. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja sogar eine Chance auf einen späteren Berufseinstieg in dem Unternehmen, in dem du ein Praktikum absolviert hast.
Weitere Informationen zum Thema Praktikum gibt es auf unserer Seite Praktikum-Guide.