XING Lohnstudie 2019: Lieber mehr Sinn im Job als ein hoher Lohn
Homeoffice, Überstunden und transparentere Löhne– das sind zentrale Themen der XING Lohnstudie 2019, in der mehr als 17'000 aktive Fach- und Führungskräfte befragt wurden. Deutlich wird auch: Die heutigen Arbeitnehmer sind anspruchsvoller als früher. Für einige ist der Sinn der Arbeit sogar besonders wichtig.
Nur die Brötchen verdienen war gestern
Heute soll der Job erfüllen und fordern, gleichzeitig aber auch zum Leben passen. Explizit danach gefragt ist jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereit, für mehr Sinn im Job einen geringeren Lohn zu akzeptieren. Das ergab die XING Lohnsstudie 2019, in der Arbeitnehmer aus dem deutschsprachigen Raum aus verschiedensten Branchen zu den Themen Arbeitsleben und Lohnbefragt wurden. Jeder zehnte XING Nutzer würde sogar für eine sinnstiftendere Arbeit den Job wechseln. Vor allem innerhalb der Generation Y gab ein Drittel der 36- bis 45-Jährigen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an, dass für sie die Sinnhaftigkeit der Arbeit wichtiger als der Lohn ist.
New Work: Versprechen der neuen Arbeitswelt
Immer bedeutender ist Arbeitnehmern auch die Vereinbarkeit von Job- und Familie. Home-Office ist dabei ein relevantes Thema: In Deutschland und der Schweiz nutzen fast neun von zehn XING Mitgliedern die Möglichkeit von Zuhause aus zu arbeiten und unter denjenigen, die noch nicht die Möglichkeit haben, würde mehr als ein Drittel dies gerne tun.
Wachsende Überstunden – die Krux am Work-Live-Blending
Doch so flexibel und fortschrittlich heutige Arbeitsmodelle auch sind, das Verschmelzen von Beruflichem und Privatem führt auch zu Herausforderungen: Überstunden und oft unbezahlte Mehrarbeit sind die Folge. Rund vier von fünf XING Mitgliedern, die in Vollzeit angestellt sind, geben an mehr zu arbeiten als vertraglich vereinbart. Rund 30 Prozent der Befragten in der DACH-Region machen wöchentlich sogar bis zu 10 Überstunden. Dabei werden bei knapp der Hälfte der befragten Arbeitnehmer die geleisteten Überstunden nicht vergütet.
Deutliche Mehrheit für Lohntransparenz- und Lohnobergrenzen
Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Lohn hält sich bei den Befragten in Grenzen. Jeder Zweite empfindet seinen Lohn als zu gering. Dabei sind die Schweizer noch am zufriedensten, gefolgt von den Österreichern und den Deutschen. Eindeutiger ist das Bild bei den Themen Lohntransparenz und Lohnobergrenzen. Mehr als 80 Prozent der Befragten sprechen sich für eine anonymisierte Offenlegung der Löhne in der eigenen Organisation aus. Eine Lohnobergrenze befürworten 65% der befragten XING-Mitglieder.
Über die Studie
XING hat seine Mitglieder in einer Online-Erhebung zu ihrem Arbeitsleben und zum Thema Lohn befragt. Mehr als 17'000 aktive XING Mitglieder aus Deutschland sowie jeweils mehr als 2'500 Nutzer aus Österreich und der Schweiz nahmen an unserer Umfrage teil. Ausgenommen waren Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst und Beamte, Gründer und Inhaber, Selbstständige, Freiberufler, Arbeitnehmer im Ruhestand, Studenten und Erwerbslose. Die Mehrheit der XING Mitglieder sind sogenannte „White Collar Worker“. Dieser Begriff umfasst Berufsgruppen mit kaufmännischen, beratenden, administrativen und ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkten, Berufe mit künstlerischen oder kreativ-schöpferischen Tätigkeiten sowie Heilberufe, heilpädagogische Berufe und Sozialberufe. Die Lohnangaben beziehen sich auf das von unseren befragten Nutzern angegebene Bruttojahreslohn inklusive Boni, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Alle Löhne werden in Euro angegeben.
Die Studie kann auch als PDF kostenlos bezogen werden.