Banken brauchen Mehrwertdienste und neue Geschäftsmodelle
Digitalisierung und Regulierungen wie PSD2 öffnen den Bankensektor für neue Wettbewerber. Damit treten neue Anbieter und andere Finanzdienstleister in direkte Konkurrenz zu traditionellen Banken. In der Folge verschärft sich der Wettbewerb und Banken stehen vor neuen Herausforderungen. Etablierte Institute müssen nicht nur ihre Gewinnmarge gegen Nicht-Banken mit innovativen Geschäftsmodellen verteidigen, sie müssen auch weiterhin die Kosten für den Erhalt ihrer gewachsenen Bankeninfrastruktur tragen.
CGI, Anbieter von IT- und Geschäftsprozessdienstleistungen, hat vor kurzem 2.250 Kunden in 9 Ländern - darunter auch Deutschland, Frankreich und USA - zu den Anforderungen an ihre Bank befragt. Die Studie zeigt, wie Konsumenten ihre wichtigsten Finanzdienstleister bewerten und was sie sich in der Zukunft von ihnen wünschen.
Wechselbereitschaft zu Mehrwertanbietern nimmt zu
Laut der Studie ist jeder zweite Anleger bereit, seine Finanzgeschäfte Nicht-Banken anzuvertrauen. Die Wechselbereitschaft nimmt vor allem dann zu, wenn diese ein breites Angebot an Mehrwertdiensten offerieren. Dazu zählen Beratung, Belohnungsmodelle und persönliches Finanzmanagement.
Verbraucher wünschen sich innovative digitale Services. So sehen beispielsweise 33 Prozent einen Mehrwert in Robo-Advice und 80 Prozent sind an Services interessiert, die mehr Schutz vor Betrug und Identitätsdiebstahl bieten.
Weitere zentrale Ergebnisse:
73 Prozent der Verbraucher würden auf Zweit- oder Drittkonten verzichten und nur ein zentrales, mit einer mobilen App verbundenes Bankkonto nutzen, über das alle Zahlungen abgewickelt werden.
40 Prozent der Verbraucher ist es gleichgültig, wo ihr Geld verwahrt wird, solange sie Zugriff darauf haben.
43 Prozent der Verbraucher bevorzugen einen einzigen mobilen Bezahlservice für alle Konten, statt einen für jedes Konto.
Mehrwertdienste und neue Geschäftsmodelle
Banken sollten, so die Studie, kundenorientierte Strategien entwickeln, die relevante und personalisierte digitale Dienste mit persönlichen Serviceleistungen wie Kundengesprächen - ob in Filialen, per Telefon, Video oder Chat - kombinieren. Angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Verbraucher bereit ist, für Mehrwertdienste zu neuen Anbietern zu wechseln, ist es notwendig, auf diese Kundenbedürfnisse zu reagieren. Banken sollten ihren Kunden daher Mehrwertdienste bieten und neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Banken, die eine ganzheitliche Vertriebsstrategie anbieten, bei der digitale und persönliche Dienstleistungen gleichermaßen abgedeckt werden, haben gute Chancen im Wettbewerb. Traditionelle Banken müssen daher bei Service und Innovationskraft zulegen, um in dem immer stärker umkämpften Wettbewerbsumfeld bestehen zu können.
Optionen dazu sind offene Schnittstellen und Partnerschaften mit Drittanbietern, darunter auch FinTechs und etablierte Technologieunternehmen. Dadurch lassen sich neue Möglichkeiten optimal ausschöpfen und die Erwartungen der Kunden besser erfüllen.
Mehr zum Thema im Bank Blog: Banken müssen auf Wechselbereitschaft der Kunden reagieren
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