Die Arbeitswelt transformiert sich rasant: Welche Herausforderungen Unternehmen jetzt für sich lösen müssen
Wir erleben momentan eine rasante Transformation und Digitalisierung der Arbeitswelt und zwar in einem Ausmaß, wie es auch von Herstellern und beratenden Agenturen nicht vorhergesehen wurde. Viele Menschen arbeiten aktuell nicht im Büro, sondern z. B. flexibel von zu Hause aus oder bei Verwandten. Der flexible Arbeitsort und die hybriden Arbeitsmodelle machen damit längst die neue Normalität aus. Genau dies hat aber auch zur Folge, dass viele Mitarbeitende nicht mehr so eng räumlich mit ihren Unternehmen verbunden sind wie noch in Vor-Corona-Zeiten. Und das geht mit zwei ganz bestimmten Herausforderungen einher, die Unternehmen jetzt für sich lösen müssen.
Erste Herausforderung: Die digitale Transformation der Arbeitsabläufe
Da wäre zunächst einmal die digitale Transformation der Arbeitsabläufe. Gemeint ist damit unter anderem die virtuelle Zusammenarbeit in Projekten und Abteilungen, der nahtlose Übergang von Papier- in elektronische Prozesse oder aber auch die digitale Abwicklung des operativen Geschäfts. Ich beobachte, dass viele Unternehmen ihr Kerngeschäft wie z. B. ihre Produktion und Logistik zwar bereits sehr gut im Griff haben, aber wenn es um die virtuelle Abbildung der täglichen Büroabläufe geht, dann stellt dies noch für viele Organisationen eine Herausforderung dar. Zwar setzt hier mit der Einführung von z. B. Office 365 und Microsoft Teams vielerorts bereits eine entsprechende Transformation ein, sie steht aber noch am Anfang und der Prozess ist noch lange nicht zu Ende. Mitarbeitende können teilweise immer noch nicht auf alle nötigen Dokumente zugreifen (Stichwort lokale File-Server) oder müssen sich mühsam über sog. Tunnel in die Unternehmensnetzwerke einwählen. Andere haben z. B. überhaupt kein mobiles Endgerät, das für die Verarbeitung von Unternehmensdaten vorbereitet ist.
Zweite Herausforderung: Das eigene Unternehmen „spürbar“ machen
Die zweite Herausforderung, mit der Unternehmen aktuell konfrontiert sind, ist folgende: Wenn Mitarbeitende nicht mehr so stark in den Büros präsent sind – ich sehe vielfach leere Büroräume, nur teilweise besetzte Flächen – dann besteht die Gefahr, dass die Unternehmenskultur auch ein Stück weit verloren geht. Dadurch, dass die Mitarbeitenden in verteilten Arbeitsumgebungen arbeiten, kann ihnen schnell die innerliche Verbundenheit mit dem Unternehmen abhandenkommen und genau die muss dann wieder aufgebaut und hergestellt werden. Es fehlt ihnen schlicht der visuelle und persönliche Kontakt zum Unternehmen, zur Marke und zu den KollegInnen.
In der Konsequenz heißt das: Unternehmen benötigen einen Ort, an dem sie kulturell sichtbar und spürbar werden. Digitale Plattformen, die Kommunikations- und Austauschformate wie z. B. virtuelle CEO-Talks, Team-Meetings und -Challenges ermöglichen, können ein solcher Ort sein. Allerdings müssen sie auch um weitere Formate ergänzt werden. Das können z. B. Team-Events, Lunch Dates, Vor-Ort-Meetings in Kleingruppen oder auch Back-to-Office-Kampagnen sein – alles natürlich unter Einhaltung der derzeitigen Abstands- und Hygienevorschriften. Wichtig dabei ist, dass diese Formate die Mitarbeitenden innerlich wieder ein bisschen näher ans Unternehmen heranrücken und die Marke sowie die Unternehmensziele und -werte wirklich erlebbar werden – eine wesentliche Aufgabe der Unternehmenskommunikation und der HR-Abteilung.
Damit bleibt festzuhalten: Die digitale Transformation der Arbeitsabläufe ist vor allem eine Aufgabe der IT-Abteilung, das Unternehmen spürbar zu machen liegt in den Händen von Unternehmenskommunikation und HR-Abteilung. Alle drei Bereiche – IT, Unternehmenskommunikation und HR – spielen eine gleichbedeutende und entscheidende Rolle bei der digitalen Transformation und der Bewältigung der damit einhergehenden Herausforderungen.
Und wie ergeht es Ihnen? Wie wird Ihr Unternehmen in der verteilten digitalen Arbeitswelt spürbar? Ich freue mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit mir hier unter Kommentare teilen.