Die besten Talente: Das neue Gold der Gegenwart

Die Eroberung der Top-Kandidaten gewinnt angesichts des Fach- und Führungskräftemangels zunehmend an Wichtigkeit für die Sicherung der Existenz und des Erfolges des eigenen Unternehmens.

Durch den nach wie vor anhaltenden Fach- und Führungskräftemangel herrscht in vielen Wirtschaftszweigen inzwischen Goldgräberstimmung. Insbesondere im MINT-Bereich ist das Fehlen von Experten deutlich wahrnehmbar. Die Suche nach den besten Köpfen ist zu einer Jagd nach dem Goldschatz geworden. Statt Schaufel und Sieb setzen die Personalverantwortlichen auf die richtige Strategie im Talentmanagement, um die Top-Bewerber zu gewinnen.

Die fortschreitende Digitalisierung und Technologisierung ist mit einer wachsenden Nachfrage nach Spezialisten aus dem IT-Umfeld verbunden. Die richtigen Fach- und Führungskräfte sind zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor geworden und können für die Existenz einer Firma entscheidend sein. Durch das Besetzen wichtiger Positionen und Funktionen soll die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen langfristig gesichert werden. Nur wenige Arbeitgeber können es sich aktuell noch erlauben, auf den perfekten Kandidaten oder die perfekte Kandidatin zu warten. Vielmehr liegt es an den Unternehmen selbst, um die Gunst der Top-Talente zu buhlen. Vor allem KMUs sehen sich hier im Nachteil gegenüber den Branchenriesen.

Der Wettstreit um die besten Köpfe

Die verschärfte Wettbewerbssituation hat verschiedene Ursachen: Durch den demografischen Wandel gibt es weniger Nachwuchstalente – sogenannte High-Potentials – die zu Fach- und Führungskräften ausgebildet werden können. Dabei ist gerade die Generation der „Digital Natives“ wegen ihrer hohen Affinität zu Technik begehrt. Die Statistischen Ämter von Bund und Ländern haben in diesem Jahr die 14. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung durchgeführt. Darin sind Szenarien beschrieben, dass die Zahl der Erwerbstätigen bis zum Jahr 2035 von 51,8 Millionen auf 45,8 bis 47,4 Millionen zurückgehen wird. Wenn die Babyboomer-Generation das Ruhestandsalter erreicht hat, dürfte sich die Situation am Arbeitsmarkt noch weiter zuspitzen.

Hinzukommt, dass die Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber stark gesunken ist. Das komplette Berufsleben nur für eine Firma tätig zu sein, liegt nicht mehr im Trend. Gerade aufgrund der hohen Nachfrage nach qualifizierten Kräften, haben diese heute die Wahl, sich ihre Wunscharbeitgeber herauszusuchen oder anders formuliert, sich als „Goldstück“ zu vermarkten. Das birgt zugleich Chance und Risiko. So besteht einerseits die Gefahr, die eigenen Talente an die Konkurrenz zu verlieren, andererseits ist vielleicht auch der Spitzenkandidat eines Wettbewerbers eher bereit für einen Wechsel. Im Kampf um die Top-Kräfte gilt es, sich bestmöglich zu präsentieren und den Mitstreitern einen Schritt voraus zu sein.

Fazit

Humankapital ist – heute mehr denn je – das wertvollste Gut einer Firma. Die besten Talente sind zum Gold der Gegenwart geworden. Sie zu identifizieren, zu gewinnen und langfristig zu binden, ist entscheidend für den unternehmerischen Erfolg und eine zentrale Aufgabe, der sich die Personalverantwortlichen stellen müssen.

Martin Krill schreibt über HR Themen, Digitalisierung und KI

Martin Krill ist seit knapp 23 Jahren für HAGER Executive Consulting tätig und wurde 2004 zum geschäftsführenden Gesellschafter berufen. Er besetzt gehobene Vertriebs- und Management-Positionen vorwiegend in der Technologiebranche und ist Experte für HR Themen rund um die Digitalisierung und KI.

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