Die richtigen Stellschrauben in Unternehmen: Wie sich der Klimawandel drehen lässt
Um den Klimawandel aufzuhalten, sind gravierende und umfassende Änderungen notwendig. An welchen Stellschrauben müssen Unternehmen drehen, um Energie einzusparen und ihre CO2-Emissionen zu verringern? Antworten und Ideen gibt es in der Broschüre „Stellschrauben. Wie man den Klimawandel drehen kann“, die im Rahmen der Nationalen Klimaschutz-Initiative vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wurde. Das branchenübergreifende Unternehmens-Netzwerk der deutschen Wirtschaft setzt sich mit innovativen Lösungen für das Erreichen der klimapolitischen Ziele Deutschlands ein.
Der Verband wurde auf Anregung des Bundesumweltministeriums (BMU), des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gegründet. Die Aufnahme in den Verein ist eine Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen, die von den Initiatoren mit einer Urkunde gewürdigt werden: als Vorbilder, die Klimaschutz und Energieeffizienz zur unternehmerischen Erfolgsgeschichte machen.
Die Vorreiter-Unternehmen in der Broschüre, darunter der süddeutsche Druckluft- und Pneumatikspezialist Mader, zeigen in 37 Best-Practices, wie das Einsparen von Energie und die Verringerung ihrer CO2-Emissionen gelingen kann. Neben einem Interview mit DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer gibt die Publikation wichtige Einblicke in die Aktivitäten der Klimaschutz-Unternehmen. „Wir wollen die wirtschaftlichen Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen aufzeigen und praktische Ideen liefern, die andere Unternehmen auch umsetzen können“, sagt Wolfgang Saam, Geschäftsführer der Klimaschutz-Unternehmen.
Seit Mai 2014 ist Mader Mitglied der Klimaschutz- und Energie-Effizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft (Klimaschutz-Unternehmen e.V.), einer unternehmerischen Exzellenzinitiative für Klimaschutz und Energieeffizienz. Im Dezember 2014 wurde das Unternehmen mit dem Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg ausgezeichnet. Dass bereits vermeintlich kleine Maßnahmen schon den Unterschied machen, bemerkt Stefanie Kästle, Mitglied der Geschäftsleitung bei Mader. Sie setzt vor allem auf die Begeisterungsfähigkeit junger Menschen, die sich auch in der Fridays for Future-Bewegung zeigt: „Wenn unsere Azubis den Schülerinnen und Schülern unserer Partnerschulen mit Begeisterung das Thema Umweltschutz vermitteln, profitieren alle: die Umwelt, die Azubis und die Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.“
Inzwischen haben auch mehr als 23.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die gemeinsame Stellungnahme unterzeichnet, die von deutschen, österreichischen und Schweizer Wissenschaftlern zu den Protesten für mehr Klimaschutz (Fridays for future) am 12. März veröffentlicht wurde. Darin wird die Notwendigkeit entschlossenen Handelns wissenschaftlich begründet. Die Scientist for future bekunden damit ebenfalls ihre Solidarität für die jungen Menschen, die freitags für den Klimaschutz auf die Straße gehen.
Für die Zukunft sehen alle Beteiligten grün. Es gibt für den Druckluftspezialisten kaum eine bessere, nachhaltigere Stellschraube“, als junge Menschen für Umweltthemen zu begeistern, denn ihr Idealismus, ihre Motivation, Kreativität und Begeisterungsfähigkeit sind enorm ansteckend. Aus diesem Grund veranstaltete das Unternehmen mit seinen Auszubildenden auch einen grünen Schülerworkshop: Mit spannenden Methoden, plausiblen Anschauungsbeispielen und alltagstauglichen Experimenten wurden aus 22 Schülerinnen und Schülern und fünf Auszubildenden des Unternehmens Klimaschützer für eine nachhaltige Zukunft.
Ich danke Ulrike Böhm für die Informationen zu Mader.
Weiterführende Literatur:
Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. SpringerGabler Verlag, Heidelberg Berlin 2017, S. 115-126.
Werner Landhäußer und Ulrike Böhm: Energie als Krisenpotenzial. Die Geschichte hinter dem Mader-Effekt. In: CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. SpringerGabler Verlag, Heidelberg Berlin 2015, S. 311-329.