Die Zukunft der Arbeit ist hybrid

Schon vor der Corona-Krise wurde das mobile Arbeiten immer attraktiver wahrgenommen. Neben zunehmender Profitabilität soll es Flexibilität und Agilität steigern. Jedoch ist das „Remote Working“ bei vielen Unternehmen noch nicht nachhaltig implementiert. Eine Studie von Capgemini zeigt, was zur Transformation zum sogenannten „Hybrid Working“ notwendig ist. Denn trotz zunehmender maschineller Intelligenz am Arbeitsplatz werden Unternehmen nicht ohne die menschliche Komponente funktionieren.

In den nächsten drei Jahren erwarten 30 Prozent der Unternehmen, dass mehr als 70 Prozent ihrer Mitarbeiter mobil arbeiten werden. Darüber hinaus sollte der Gesamtbüroflächenbedarf laut 48 Prozent der Unternehmen um mindestens 10 Prozent sinken. Fast die Hälfte der Mitarbeiter gehen davon aus, zukünftig mindestens drei Tage pro Woche remote zu arbeiten.

Nachteile von Remote Arbeit

Die Sorge, dass gestiegene Produktivität zu Lasten der Arbeitnehmer erreicht wird, ist berechtigt. 56 Prozent der Mitarbeiter sind besorgt darüber, immer erreichbar zu sein. Bei der Altersgruppe zwischen 26 und 35 Jahren sind es sogar 60 Prozent. Führungskräfte müssen Wege aufzeigen, mit dem Stress des neuen Arbeitsmodells umzugehen, um die Produktivitätsgewinne nachhaltig zu stabilisieren.

Mitarbeiter fühlen sich vermehrt abgekoppelt vom Unternehmen. 38 Prozent der bestehenden Mitarbeiter finden es schwierig, mit neuen Kollegen virtuell zusammenzuarbeiten. Und die neuen Kollegen fühlen sich zu 54 Prozent allein gelassen. Bei 55 Prozent der Neuangestellten besteht zudem Unklarheit über die Werte und die Leistungen ihres Unternehmens.

Hybrides Arbeitsmodell als Ziel

Um ein hybrides Arbeitsmodell nachhaltig zu stabilisieren, sei es entscheidend, Mitarbeiter zu managen und zu führen. Dazu müsse ein Gleichgewicht zwischen Büro und Heim hergestellt werden. Führungskräfte müssten etablierte Strukturen hinterfragen, die Wirksamkeit von Betriebsmodellen überdenken und Barrieren zwischen Mitarbeitern reduzieren.

Um das Miteinander zu verbessern, schlagen die Autoren vor, digitale Communities aufzubauen. Kollektive Rituale könnten auch digital umgesetzt werden. Im Bezug auf die Führungsebene sei es angebracht, Performance-Management-Systeme zu überdenken und statt den Zeitaufwand der Mitarbeiter die Produktivität und Resultate zu evaluieren.

Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter zu mehr Autonomie motivieren, um datengestützte Entscheiden treffen zu lassen. Manager seien zudem zu Empathie und aktivem Zuhören aufgerufen, um Resilienz und Adaption zu stärken. Mithilfe von digitalen Tools müsse darüber hinaus Transparenz zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geschaffen werden, um bei ersterem frühe Anzeichen von Burnout feststellen zu können.

Ausführlich und mit einer anschaulichen Infografik wie immer im Bank Blog, dem führenden Internetmagazin für Fach- und Führungskräfte in der Finanzbranche.

Mobiles Arbeiten als Chance für Mitarbeiter und Unternehmen

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Dr. Hansjörg Leichsenring schreibt über Finanzdienstleistung, Banken und Sparkassen

Seit über 30 Jahren befasse ich mich beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern und berichte als Herausgeber und Autor des Bank-Blogs regelmäßig über aktuelle und grundsätzliche Entwicklungen und Trends rund um Banken und Finanzdienstleister.

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