Pixabay

Energiewirtschaft: Wie sich Unternehmen klimafreundlich aufstellen

Die meisten fallen in der Energiewirtschaft an, wo ein Großteil der Energie für Unternehmen gewonnen wird. Um sämtliche Unternehmensbereiche auf ihren Emissionsausstoß hin zu analysieren, gibt es verschiedene softwarebasiertes Tools (z.B. den Klimamanager), die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Klimabilanz zu erstellen, Emissionen zu ermitteln und berechnen. Nach der Analyse der THG-Emissionen sollten kurzfristige und langfristige Reduktionsmaßnahmen für das Unternehmen gefunden werden, damit es langfristig gesehen nur noch unausweichliche THG-Emissionen ausstößt. Analyse, Reduktion und Kompensation stehen bei klimabewussten Unternehmen im Zentrum ihres Nachhaltigkeitsmanagements. Immer wieder sollte jedoch darauf verwiesen werden, dass ein Unternehmen oder ein Produkt von sich aus nicht klimaneutral sein kann: "Die Kompensation von Emissionen mit Zertifikaten aus freiwilligen Ausgleichsmaßnahmen ist nicht zulässig, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen." (Quelle: Umweltbundesamt) Nach SBTi müssen zuerst die THG-Emissionen um mehr al 90% reduziert werden, bevor Kompensation in Frage kommt.

Um einen Überblick über den Verbrauch und die ausgestoßenen Treibhausgase zu erhalten, befasste sich der Druckluft- und Pneumatikspezialist Mader in Leinfelden-Echterdingen zunächst mit der Treibhausgasbilanzierung, die Aufschluss über den Gesamtausstoß und die größten Verbräuche gibt, an welchen künftig gearbeitet werden soll. Aus der Identifikation der Hauptverbräuche ergaben sich Maßnahmen, die zu einem klimafreundlicheren Ausstoß führen sollen. Hauptverbraucher in den Berichtsjahren 2019 und 2020 waren der Fuhrpark (Scope 1) sowie die Anfahrtszeiten der Mitarbeitenden (Scope 3). Die verbleibenden Emissionsquellen sind sehr gering, die sich in den kommenden Jahren mit diversen Maßnahmen senken lassen.

„Die Emissionen sollen vorwiegend im Bereich Fuhrpark durch den verstärkten Einsatz digitaler Kundentermine und unseres Elektrofahrzeuges reduziert werden. Pendlerstrecken sollen durch lokale Personaleinstellungen eingeschränkt werden“, heißt es im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens. Zudem wird seit einigen Jahren JobRad-Leasing für die Mitarbeitenden angeboten. Sämtliche Emissionen gänzlich herunterzufahren, ist allerdings kaum möglich. Deshalb werden auch hier unvermeidbare Emissionen kompensiert. Aufgrund von Kundenbesuchen und Dienstleistungen vor Ort sind Führungskräfte und Mitarbeitende auf den Fuhrpark angewiesen - die Ausstöße werden durch die Climate Card der DKV kompensiert. Der pro Kopf-CO2e-Ausstoß wurde im Jahr 2020, im Vergleich zu 2019, um 0,13 t CO2e reduziert (allerdings wesentlich beeinflusst durch die Pandemie).

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

Artikelsammlung ansehen