Finanz-Influencer genießen kaum Vertrauen
Social-Media-Influencer haben sich in vielen Bereichen einen Star-Status erarbeitet – heutzutage erreichen „ganz normale Menschen“ ein Millionenpublikum auf Plattformen wie Instagram oder Tiktok. Menschen, die nicht etwa als Musiker oder Fußballspieler bekannt geworden sind, sondern dadurch, dass sie ihr „normales“ Leben teilen, auf Fotos und Videos.
Wegen der großen Reichweite interessiert sich die freie Wirtschaft für die Influencer: Unternehmen bezahlen sie, um Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Das kann zu Tausenden, Millionen Käufen führen. Dementsprechend teuer lassen sich die Influencer bezahlen. Das Influencer-Marketing ist für alle Beteiligten ein gutes Geschäft. Im Finanzbereich gibt es allerdings Grenzen. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, für die Mitte Juni 2022 rund 2.000 Verbraucher ab 18 Jahren befragt wurden.
Social Media wird nur wenig für Finanzentscheidungen genutzt
Wenn es darum geht, handfeste Entscheidungen zu fällen, die die eigenen Finanzen betreffen, glauben nur wenige Umfrage-Teilnehmer an Soziale Medien: 46 Prozent nutzen sie für diesen Zweck überhaupt nicht, 26 Prozent „eher nicht“. 16 Prozent „eher ja“, vier Prozent „voll und ganz“. Und acht Prozent können sich in dieser Frage nicht entscheiden.
Finfluencer genießen kaum Vertrauen
Finanz-Influencer, auch „Finfluencer“ genannt, genießen kaum Vertrauen: 40 Prozent aller Befragten vertrauten Finanz-Influencern überhaupt nicht. 25 Prozent „eher nicht“. 16 Prozent vertrauen ihnen „eher“ – vier Prozent „sehr“. 16 Prozent können sich in dieser Frage nicht entscheiden. Überhaupt nur 15 Prozent der Umfrage-Teilnehmer folgen einem Finfluencer.
Nach Aussage der Befragten (52 Prozent) liegt der Grund dafür darin, dass man die Expertise der Influencer anzweifle. 44 Prozent der Verbraucher sehen auch einen Interessenskonflikt zwischen Information und bezahlter Werbung. 13 Prozent merken an, dass die Finfluencer das Finanzwissen unverständlich aufbereiteten.
Informationsquellen für Finanzen
Wenn die Umfrage-Teilnehmer sich über Finanzthemen informieren wollen, bevorzugen sie das Fernsehen (27 Prozent), Freunde und Familie (26 Prozent) und Bank- sowie Finanzberater (25 Prozent). Gedruckte Tageszeitungen und Magazine verlieren insbesondere bei den jüngeren Befragten an Wichtigkeit: Nur 17 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 16 Prozent der 25- bis 34-Jährigen nutzen diese, um sich über Wirtschaft zu informieren.
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