Gleichstellung wird erreicht, durch die Mütter und Väter von Heute
Erst die gelebte Gleichstellung, wird wirkungsvolle und spürbare Veränderung auf dem Arbeitsmarkt bringen? Nur wenn die Anforderungen für Beruf und Familie nicht mehr nur mit den Herausforderungen für die Frau in Verbindung gebracht werden, ändert sich die Sicht der Wirtschaft und Gesellschaft.
2021, im Jahr des Jubiläums 50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz, geht es nicht mehr um den Kampf für eine einzelne Gruppe, es geht darum ein gesellschaftliches Umdenken zu erreichen.
Nur wenn wir die gesellschaftliche Akzeptanz für berufstätige Eltern erreichen, wird sich auch die Wirtschaft anpassen. Denn am Schluss muss sich jeder Konzern, jedes KMU dem gesellschaftlichen Druck der Endkunden stellen.
Die grösste Wirkung erreichen wir durch Vorbilder, durch Mütter und Väter und Grosseltern von Berufseinsteigerinnen und Jugendlichen, die sich mit ihren ersten Berufsträumen befassen.
Leider erlebe ich zu oft noch Studentinnen und Berufseinsteigerinnen, die überzeugt sind, dass «wirkliche Karriere» mit Familie für sie nicht möglich ist. Der Begriff «Rabenmutter» ist noch immer in unserem Wortschatz vorhanden und wird all zu oft den jungen Frauen vorgehalten.
Mit diesem Beitrag möchte ich alle Eltern und Grosseltern auffordern, als Unterstützer:innen jungen Menschen Rückendeckung zu gebe. Eine gute Ausbildung ist in unserer Gesellschaft selbstverständlich, es liegt deshalb auch an unserer Generation, gut ausgebildeten Berufseinsteigerinnen die Möglichkeit zu geben, diese Ausbildung zum Wohl unserer Wirtschaft und Gesellschaft in führenden Positionen auszuüben.
Alle die heute in führenden Positionen sind, sollten an die eigenen Töchter und Enkeltöchter denken. Nehmen wir jungen Frauen den Druck, dass eine gute Mutter den Fokus Kinder haben muss, und all ihre beruflichen Träume auf später verschiebt. Später ist zu spät – für die berufliche Positionierung – für die persönliche Altersvorsorge.
Ich von meiner Seite her möchte mit dieser Skulptur ein Beispiel zeigen. Einer meiner Söhne hat sie im Alter von 8 Jahren aus einem Klumpen aus Speckstein herausgeschliffen. Er überreichte sie mir damals mit der Erklärung, dass diese Skulptur mich zeigt wie ich bin:
• Eine Mami, die alles schafft
• Eine Mami, die für alle da ist
• Eine Mami, die alles mitmacht
• Eine Mami, die immer da ist, wenn sie gebraucht wird
An alle jungen Mütter, die zweifeln: Diese Worte meines Sohnes haben alle kritischen Worte über mich als berufstätige Mutter verdrängt. Nicht was andere über mich sagen zählt, sondern wie mich meine Kinder sehen ist wichtig.
Ich habe zwei Söhne die stolz auf ihre berufstätige Mutter sind und die mich heute bei vielen Themen als Sparringspartnerin sehen. Was soll ich mir mehr wünschen?
Ihre/Eure Petra Rohner