Hoch das Beet! Gärtnern auf Augenhöhe
Bodenständigkeit, Einfachheit, Unmittelbarkeit und Selbstbestimmtheit sind unverzichtbare Werte im Leben. Die Corona-Pandemie verdeutlicht dies in besonderer Weise, weil die meisten Menschen auf sich selbst zurückgeworfen sind. Selbstversorgung und Gartenarbeit boomen - nicht nur, weil sie ein schöner Ausgleich zum Beruf sind, sondern auch zeigen, was es bedeutet, das Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und es nachhaltig zu gestalten. Hinzu kommt bei vielen der Wunsch, im Zeitalter der Digitalisierung etwas Handfestes zu tun. Doch nicht jeder hat eine große Gartenfläche zur Verfügung, deshalb sind nachhaltige Lösungen für kleine Orte wie Terrassen oder Balkone besonders beliebt: Im „Vertical Garden“ werden Pflanzbehälter übereinandergestapelt.
Vor allem Hochbeete liegen im Trend, weil auf kleinstem Raum das Leben wieder an Größe gewinnt.
Die Nachhaltigkeitsexpertin Claudia Silber, Leiterin der Unternehmenskommunikation beim Öko-Pionier memo, bestätigt das gestiegene Interesse, Gemüse und Kräuter für den Eigenbedarf anzubauen und sich selbst damit etwas Gutes zu tun: „Wie in einem größeren Garten kann auch ein liebevoll bepflanztes Hochbeet auf dem Stadtbalkon Seele und Psyche positiv beeinflussen. Hinzu kommt das Unabhängig-sein-wollen von der längst ausgeuferten Lebensmittelindustrie. Gärtnern ist dabei auch ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz: Wer seine Kräuter, sein Obst und Gemüse aus dem nahen Garten holt, der verhindert lange Transportwege. Zusätzlich werden weitere wertvolle Ressourcen geschont.“
Ein Hochbeet wird mit unterschiedlichen Schichten - Schnittgut, umgedrehte Rasensode sowie Laub- und Rasenschnitt, Kompost oder verrotteter Mist und hochwertige Gartenerde - befüllt, denn erst durch die Schichtung von verschiedenen Materialien kann sein Potenzial effektiv ausgenutzt werden. Die Verrottung der organischen Materialien setzt dabei natürliche Nährstoffe über einen langen Zeitraum sowie Verrottungswärme frei, die zu einer früheren Ernte führen.
Vorteile von Hochbeeten:
• Sie bieten genügend Platz für Gemüse, Kräuter sowie Zierpflanzen und sind eine rückenschonende Alternative zu bodennahen Beeten.
• Durch seinen Aufbau kann durch das Hochbeet eine optimale Bodenbeschaffenheit erreicht werden, die individuell auf die Pflanzen und Blumen abgestimmt werden kann.
• Viele Pflanzen können hier optimaler und auch enger wachsen als im gewachsenen Boden.
• Es kann bereits im Frühjahr mit dem Pflanzen von Gemüse und Kräutern begonnen werden.
• Die praktischen Beete lassen sich von allen Seiten gut bearbeiten.
• Der Ernteerfolg ist unabhängig von der Qualität des eigenen Gartens (direkter Einfluss auf die Qualität und Erdmischung.
• Im Frühjahr gibt es wegen der raschen Durchwärmung deutlich höhere Erträge.
• Sie fügen sich nahtlos in Gärten ein und wirken nicht dominant
• Die Lebensmittel, von denen man weiß, wo sie herkommen, sind „Zero Mission.“
Je nach Standort, Platz und gestalterischen Vorlieben sind im Handel unterschiedliche Hochbeet-Formen erhältlich, die aus Metall, Kunststoff, Beton oder Naturstein gefertigt sein können. Besonders beliebt sind allerdings naturbelassene Hochbeete aus Holz. Die besten Holzarten für Hochbeete sind Lärche, Douglasie, Robinie oder Eiche. Eine Auswahl nachhaltiger Produkte findet man beispielsweise bei Avocadostore oder memolife (Hochbeete aus FSC®-zertifiziertem Fichtenholz als mobile Lösung für Urban Gardening). Auch die anderen Kräuterbeete sind vor allem aus Kiefernholz, das optimal für Nutzpflanzen wie Salat, Gurke, Zucchini oder Erdbeeren geeignet ist. Hochbeete aus Kiefer und Weide in quadratischer Ausführung eignen sich ideal zur Kultivierung von Gemüse und Blumen. Die Produkte werden als leicht montierbarer Bausatz geliefert.
Weiterführende Informationen:
Alexandra Hildebrandt und Claudia Silber: Gartenzeit: Wie wir Natur und Kultur wieder in Gleichklang bringen. Amazon Media EU S.à r.l. Kindle Edition 2017. Kindle Edition2017.
Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.