Klimaschutz und Digitalisierung haben an Aufmerksamkeit und Dringlichkeit nicht verloren
Mit dem akzente-Themenbarometer, ein fester Bestandteil des jährlichen Trendmonitors, wird seit 2014 anhand einer Medienresonanzanalyse jeweils zum Jahresende erfasst, welchen Stellenwert einzelne Themen im Kontext von Nachhaltigkeit und unternehmerischer Verantwortung in der öffentlichen Diskussion hatten. Das aktuelle Themenbarometer zeigt, dass das Jahr 2020 – neben Corona – in der öffentlichen Aufmerksamkeit von den Themen Klimaschutz und Digitalisierung beherrscht war. Beide sind auch für Unternehmen eine Herausforderung.
In der Pandemie sorgten sich allerdings viele Menschen, dass der Klimaschutz auf der politischen und gesellschaftlichen Agenda nach unten rutschen könnte.
Das Ergebnis zeigt, dass davon keine Rede sein kann. Das Thema hat weder an Aufmerksamkeit noch an Dringlichkeit verloren. Diese basiert auf den drei Säulen Verstehen, Hoffnung und Identifikation - und ist freiwillig. Allerdings kann an ihr gearbeitet werden, indem ihre Temperatur erhöht und damit „Veränderungsenergie“ nach vorn gerichtet werden kann. Dann wird nicht mehr nur geredet, sondern es entsteht die Bereitschaft, handfeste Beiträge zu leisten. „Nun ist zu hoffen, dass möglichst viele Menschen und Unternehmen die Krise als Chance für einen Reset unseres Systems verstehen“, sagt Sabine Braun, die 1993 akzente gründete, um die Brücke zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu schlagen. Sie engagierte sich als Beiratsvorsitzende für die Lokale Agenda München und ist seit 1995 Mitglied im Vorstand von future e.V. – verantwortung unternehmen. Gemessen wurden die quantitativen Nennungen der Themen – immer nur mit einem Bezug zu Nachhaltigkeit und unternehmerischer Verantwortung – in deutschsprachigen Medien anhand eigendefinierter Operatoren. Die Priorisierung kann auf Erwartungen an Unternehmen hinweisen und damit die Diskussion darüber, was die Gesellschaft als wesentlich betrachtet, unterstützen.
Die wichtigsten Ergebnisse für das Jahr 2020:
Klimaschutz (Rang 1) und Digitalisierung (Rang 2) führen das Themenbarometer an.
Es folgt das Thema Rohstoffe (Rang 3), was vermutlich mit dem neu aufgenommenen Thema Elektromobilität zu tun hat (Rang sechs).
Umweltschutz rangiert auf Platz 4.
Die Lieferkette erfuhr ein Comeback (Rang 11, um sieben Plätze vorgerückt)
Mitarbeiterbezogene Themen haben in der Pandemie an Bedeutung eingebüßt (auch Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung in der Krise, siehe Rang 17-19)
Biodiversität stagniert weiter (Rang 15).
Trotz aller Diskussionen, Gesetze und Standards sind die Themen Sustainable Finance (Rang 20) und Steuergerechtigkeit noch nicht in der größeren Öffentlichkeit angekommen.
Das Ergebnis bestätigt einmal mehr, wie wichtig die Zusammenführung der beiden Jahrhundertthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind. Dabei spielt auch die Umweltpolitische Digitalagenda des Bundesumweltministeriums (BMU) eine wichtige Rolle, denn sie stellt einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gestaltung eines der bedeutendsten Innovationsfelder der Gegenwart dar.
Ziel ist es, die Digitalisierung in umweltverträgliche Bahnen zu lenken, aber auch ihre Chancen für den Klimaschutz zu nutzen. Sie ist die erste Strategie in Europa, die Digitalisierung und Umweltschutz konsequent miteinander verbindet.
Weiterführende Informationen:
CSR und Digitalisierung. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2021.