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Neuer Trend: die Wutbewerbung - © Shutterstock

Mit Wutbewerbungen gegen zu wenig Wertschätzung

Jeder dritte Arbeitnehmer würde am liebsten noch in den kommenden sechs Monaten seinen Job wechseln. Der Jobfrust ist aktuell so groß wie noch nie. Überall. In Deutschland genauso wie in Frankreich, Spanien oder den USA. Vor allem die Generation Z fühlt sich zunehmend übersehen, übergangen bei Beförderungen oder unfair bezahlt.

So groß ist der Jobfrust schon, dass er auf Tiktok einen neuen Trend geschaffen hat: die Wutbewerbung (engl. „rage applying“). Auf der Social-Media-Plattform wird sie als eine großartige Möglichkeit gefeiert, mit dem fiesen Chef und miesen Job endlich abzurechnen und abzubrechen. Dazu wird dann der eigene Lebenslauf aggressiv an mehrere Unternehmen versendet – mit dem Ziel, möglichst schnell ein besseres Angebot mit höherer Bezahlung zu finden. Angeblich mit großem Erfolg.

Belastungsgrenze erreicht

Auf Tiktok kursieren schon zahlreiche Geschichten von jungen Menschen, die sich so auf Hunderte Jobs gleichzeitig beworben haben, nachdem ihre Belastungsgrenze erreicht war. Laut eigenen Aussagen hätten sie so auch gleich mehrere Stellenangebote mit deutlicher Gehaltserhöhung erhalten. Die Wutbewerbung sei „großartig“ – und ein regelrechter Befreiungsschlag, schreiben die wütenden Jobjäger.

Man kann das als impulsiven Heldennotausgang abtun. Womöglich gar als naiv und unreif. Das ist aber zu kurz gesprungen. Gerade die junge Generation kommt aus einer Periode der Wohnungsnot, der Inflation, Coronakrise – und jetzt auch noch der Krieg in der Ukraine. Das muss man erst mal verdauen und zusehen, wie die eigene Zukunft und die Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt in immer weitere Ferne rücken. Und jetzt fressen auch noch steigende Preise das magere Einkommen und die Ersparnisse auf …

Streben nach besserer Bezahlung und Sinn

Die Generation Z ist möglicherweise die erste seit langer Zeit, der es aktuell schlechter geht als ihren Eltern. Prekäre Arbeitsverhältnisse, Wohnungsnot in den Städten, ein kaum noch bezahlbarer Lebensunterhalt. Man kann durchaus verstehen, dass das Streben nach besserer Bezahlung, Sicherheit und Sinnhaftigkeit einen so zentralen Platz einnimmt.

Allerdings kann man genauso darüber streiten**,** ob die Wutbewerbung eine wirklich gute Idee ist. Selbst wenn sie kurzfristig wirkt – und (immerhin!) etwas aktiver ist als der letzte Trend: Quiet Quitting.

Wutbewerbung ist keine kluge Strategie

Wirklich besser als der stille Rückzug ist allerdings auch die Wutbewerbung nicht. Statt das konstruktive Gespräch mit dem Chef zu suchen oder den aktuellen Arbeitsplatz zum Besseren mitzugestalten, versuchen die Wutjäger ein besseres Gehalt zu realisieren, indem sie wütend und wahllos Bewerbungen rausschießen.

Kann klappen, muss aber nicht. Und was, wenn es im nächsten Job wieder Probleme gibt? Erneute Massensendungen? Generell ist es keine kluge Strategie, Entscheidungen zu treffen, solange man wütend ist. Das führt womöglich nur vom Regen in die Traufe und zu einer Notlösung, die einen den beruflichen Zielen keinen Schritt näher bringt.

Überdies ist es noch nicht einmal ratsam, die eigene Frustration und den Groll zum Vorstellungsgespräch mitzubringen. Personaler spüren so etwas und wollen schon gar keine Litanei oder Beschwerden über Ex-Arbeitgeber hören. Solche Lästereien befördern Bewerber sofort ins Aus.

Jobwechsel nur mit kühlem Kopf

Ein erfolgreicher Jobwechsel sollte besonnen und mit kühlem Kopf geplant werden. Er braucht eine gute systematische und kluge Strategie, damit man am Ende wirklich dort landet, was sich auch langfristig anfühlt wie ein Traumjob.

Vorher aber sollten man IMMER versuchen, das akute Problem zu lösen. Schon für die eigene Problemlösungskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung. Außerdem muss man sich hernach nicht vorwerfen lassen, man hätte es nicht wenigstens versucht.

Mit verärgerter Miene den Mittelfinger zeigen ist leicht. Einen strukturierten Spielplan für die eigene Karriere zu entwickeln und konstruktiv daran zu arbeiten ist mutiger.

Erfolgreicher Jobwechsel – jetzt?!

Und bei Ihnen so? Selbst eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt macht gerade mehr Spaß als der aktuelle Job? Dann verwandeln Sie Ihren Jobfrust nicht in eine Wutbewerbung, sondern in ein motivierendes Abenteuer und finden Sie den Traumjob, der 100 Prozent zu Ihnen passt!

Es gibt so viele Anzeichen dafür, dass es höchste Zeit für einen Jobwechsel ist:

Die wachsende Unlust, der steigende Frust, die unfaire Bezahlung, die sinnlosen Aufgaben und die zunehmenden Konflikte zwischen Kollegen und Chef … aber wie viele Wochen, Monate, Jahre wollen Sie das ertragen und abends mit nach Hause nehmen? Eben. Die Gesundheit leidet darunter genauso wie der berufliche Erfolg.

Der Grund dafür, warum viele den Schritt trotzdem nicht wagen: Ihnen fehlen hierfür eine klare Systematik und bewährte Strategien. Und die gibt es jetzt: Verkürzen Sie den Aufwand für einen erfolgreichen Jobwechsel unmittelbar – mit unserem neuen Coaching dazu!

320 Minuten Video, 95 Seiten Begleitbuch, jede Menge Bonusmaterial … definitiv alles, was Sie sofort anwenden können: von der Entscheidung zur Veränderung aus den richtigen Gründen, über die Vorbereitung des Karriereschritts und das Finden des perfekten Jobs, bis hin zur Bewerbung und der Unterschrift unter dem neuen Arbeitsvertrag.

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Jochen Mai schreibt über Job & Karriere, Personalwesen, Internet & Technologie, Marketing & Werbung

Erfolg ist kein Zufall – er wird gemacht: von dir! Seit mehr als 30 Jahren ist Jochen Mai leidenschaftlicher Autor und Speaker. In seinen Vorträgen begeistert der mehrfach ausgezeichnete Gründer und Journalist mit handfesten Praxistipps und modernen Erfolgsstrategien. Dein Erfolg ist seine Mission.

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