ProjectTogether: Wie sich die Generation Y für eine europäische Zivilgesellschaft engagiert
Handeln statt warten
Um der Zukunft den dunklen Schleier zu nehmen, brauchen wir den Lichtschein der jungen Generation, die nicht nur redet, sondern durch ihr mutiges Handeln integer und werteorientiert ihren Weg geht. Seit Mai 2016 forscht ProjectTogether https://projecttogether.org zusammen mit der HPI School of Design Thinking daran, eine attraktive Plattform zu entwickeln, die es Jugendlichen ermöglicht, ihre sozialen Projekte zu gründen und gemeinsam umzusetzen. Ziel ist es, junge Menschen für gesellschaftliches Engagement zu aktivieren. Die Schwerpunkte des Gründers Philipp von der Wippel liegen in der zukünftigen Entwicklung des europäischen Projekts sowie in der Gestaltung der Zivilgesellschaft. Nach seinem Abitur in München arbeitete er für die BMW Stiftung Herbert Quandt in Berlin. Seit 2015 studiert er Philosophie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft an der Universität Oxford. Dort ist er nebenbei engagiert als Vize-Präsident der Oxford German Society. Anfang 2019 nahm er mit Barack Obama an einem Roundtable mit 20 „Responsible Leaders“ aus Europa teil. Die Obama Foundation und ProjectTogether teilen die gleiche Überzeugung: „Positive Veränderung beginnt dann, wenn einzelne Menschen den Mut haben, dem Status Quo zu widersprechen und konkret Initiative ergreifen.“ (Newsletter ProjectTogether, 19.8.2019)
Vor fünf Jahren entstand ProjectTogether, gegründet von einer Gruppe von jungen Visionär*innen, die nicht länger auf Lösungen warten, sondern selbst handeln wollten. Das Projekt hat seit seinem Start mehr als 750 soziale Projekte und Initiativen mit Coaching begleitet. Die Verantwortlichen haben gelernt, dass Initiativen mit richtig guten Ansätzen häufig dennoch keine systemische Wirkung entfalten, weil die Brücken in die Politik und die Wirtschaft fehlen. Deshalb haben sie begonnen, thematische Kohorten mit einflussreichen Partnern zu entwickeln, damit sie Ressourcen bündeln und Partnerschaften kreieren können.
Thematische Challenges
Ziel ist es, die systemische Wirkung der sozialen Initiativen und Projekte zu erhöhen, indem ProjectTogether jeweils zu einer konkreten gesellschaftlichen Herausforderung rund 50-100 vielversprechendste Initiativen sucht, ein Konsortium von einflussreichen Partnern bildet, und dadurch einen Collective-Impact-Prozess kreiert. Bei der Auswahl der Themen orientieren sich die Beteiligten an den 17 SDGs der Vereinten Nationen. Zu jedem Thema wird auf diese Weise Expertise, Wissen, Ressourcen und Reichweite gebündelt und mit konkreten Lösungen und Projekten zusammengebracht. Thematische Challenges www.climateactionchallenge.de sind somit wichtiger Bestandteil unserer Wirkungslogik. Sie setzten Innovationskraft der jungen Generation frei, ermöglichen die Zusammenarbeit unterschiedlichster Stakeholder und erlauben den Beteiligten, konkrete Lösungen genau dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden und groß gemacht werden können.
Der Weltklimarat (IPCC) warnt, dass wir Emissionen radikal reduzieren müssen, um die globale Klimakatastrophe zu vermeiden. Wir müssen unsere CO2-Emissionen deshalb halbieren. Protestieren ist für die Projektpartner der erste Schritt, eigene Lösungen entwickelt muss der zweite Schritt sein. Deshalb wurde Anfang Juni 2019 die Climate Action Challenge ins Leben gerufen. Partner der Challenge sind EIT Climate-KIC, Gründerszene, Ecosia, Ernst Young, Ashoka, Einhorn, Startnext, tbd*, Enorm und SEND. Es wurden Initiativen, Projekte und Impact Start-ups gesucht, die innovative Lösungsansätze zur Reduzierung von CO2-Emissionen entwickeln. Über 60 Projekte sind bereits ins Coaching gestartet.
Weiterführende Literatur:
Philipp von der Wippel: Der Mensch im Mittelpunkt – welches Selbstverständnis wir jetzt brauchen. In: Visionäre von heute – Gestalter von morgen. Inspirationen und Impulse für Unternehmer. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Neumüller. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2018, S. Seiten 209-216.