Runde Sache: Die Wirtschaft der Zukunft
Zu den wichtigsten Kernthemen von Unternehmen gehören heute: Transformation, Dekarbonisierung, Digitalisierung, Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft, denn Deutschland soll auch unabhängiger von Rohstoffimporten in Zeiten anfälliger Lieferketten und knapper Rohstoffe werden. Das Thema Stadt wird dabei häufig separat betrachtet, dabei sind die Themen eng miteinander verknüpft. Durch die zunehmende Durchdringung sämtlicher Lebensbereiche mit modernen Kommunikationstechnologien sind auch Daten und Informationen zu einem wichtigen Baustein für die moderne und nachhaltige Stadtentwicklung geworden. Die Bereitstellung von Infrastrukturen und frühzeitige Einbindung der Bürgerschaft gewinnt ebenso an Bedeutung wie die vertrauensvolle Nutzung und Analyse der erhobenen Daten zur Verbesserung der Lebensqualität. Seit Jahren führt das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) - das 1988 als gemeinnützige Public-Private Partnership (PPP) gegründet wurde und Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen, Oldenburg und Osnabrück, Labore in Berlin, Darmstadt und Lübeck sowie eine Außenstelle in Trier unterhält - verschiedene nationale sowie internationale Projekte im Kontext Smart City durch.
Es gilt auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutschlands: In 27 Forschungsbereichen, zehn Kompetenzzentren und acht Living Labs werden ausgehend von anwendungsorientierter Grundlagenforschung Produktfunktionen, Prototypen und patentfähige Lösungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt. Die Finanzierung erfolgt über Zuwendungen öffentlicher Fördermittelgeber wie z. B. der Europäischen Union, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der Bundesländer und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie durch Entwicklungsaufträge aus der Industrie.
Das SmartCity Living Lab (SCLL) ist ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben des DFKI zur Entwicklung und Erprobung innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien für die Stadt der Zukunft. Am Standort Kaiserslautern wird in Kooperation mit Partnerinstitutionen erforscht, wie sich moderne Technologien im städtischen Raum sinnvoll und systematisch einsetzen lassen, um in verschiedenen Bereichen zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beizutragen. Mit dem SmartCity Living Lab bündelt das DFKI seine Kompetenzen aus mehreren Forschungsbereichen, um die Möglichkeiten von modernen und innovativen Informationstechnologien im städtischen Umfeld, in der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Bürgern zu erforschen, sowie ökologische und soziale Verbesserungspotentiale anhand intelligenter technologischer Lösungen zu entwickeln.
Darunter ist auch die Mader GmbH & Co. KG, die auf innovative Lösungen setzt, die wirtschaftlich, prozesssicher und hochgradig energieeffizient sind. Aufgrund der langjährigen Erfahrung in der Druckluftversorgung und in der Steuerung und Anwendung von Druckluft ist der Mittelständler in der Lage, Dienstleistungen und Produkte für den kompletten Druckluftprozess anzubieten - von der Erzeugung der Druckluft (Kompressoren) über den Transport (Rohrleitung) bis hin zur Anwendung (Pneumatik). Lösungen werden unter Betrachtung der bestmöglichen Energie- und Kosteneffizienz entwickelt. Das Leistungsangebot der AirXperten gliedert sich in die vier Bereiche Energieeffizienz, Drucklufttechnik, Pneumatik und Service. Um den optimal ausgelegten Prozess und die Einsparung nachhaltig sicherzustellen, erfolgt ein kontinuierliches Monitoring. Die vertiefende Druckluftanalyse zeigt dem Kunden verlässliche Daten für entsprechende Optimierungsmaßnahmen auf. Es wird ein konkreter Maßnahmenkatalog mit Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der Einsparpotenziale und ein kundenspezifisches, herstellerunabhängiges Druckluftkonzept entwickelt. Die Ergebnisse können für das Energiemanagement verwendet werden. Die Technologie unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produktionsprozesse effizienter und unabhängiger zu gestalten – auch wenn auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft in der Industrie noch viel Luft nach oben ist.
Eine ressourcenschonende Wirtschaft muss den Wert von Rohstoffen und Produkten so lange wie möglich erhalten. Deshalb hat die Bundesregierung die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) entwickelt und im Dezember 2024 Kabinett beschlossen. Der Fokus liegt auf elf prioritären Handlungsfeldern: Digitalisierung; zirkuläre Produktion; Fahrzeuge und Batterien, Mobilität; IKT und Elektro(nik)geräte; Erneuerbare Energien-Anlagen; Bekleidung und Textilien; Bau und Gebäudebereich; Metalle; Kunststoffe und öffentliche Beschaffung. Damit folgt die Regierung ihrem Ziel aus dem Koalitionsvertrag, den primären Rohstoffverbrauch in Deutschland insgesamt zu senken, Stoffkreisläufe zu schließen und den Wert von Rohstoffen und Produkten möglichst lange zu erhalten. Für das zirkuläre Wirtschaften schlägt die Bundesregierung für die verschiedenen Ebenen konkrete Maßnahmen vor, beispielsweise digitale Produktpässe und finanzielle Anreize für neue Technologien. Dabei lehnt sie sich an Ziele der Europäischen Union an. Auch wenn in der Endfassung der NKWS kein konkretes Reduktionsziel für den absoluten Ressourcenverbrauch mehr enthalten ist, so ist die Verabschiedung eine wesentliche Grundlage für die notwendige Weiterentwicklung der deutschen Wirtschaft hin zu einer echten Circular Economy.
Stefanie Kästle: KMU Mader: „Wir müssen Ökologie, Ökonomie und Soziales zusammendenken“
Twin-Transformation: Wie Unternehmen resilient und zukunftsfähig werden
CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. 2. Auflage SpringerGabler Verlag, Heidelberg Berlin 2021.
Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.
Zukunft Stadt: Die globale und lokale Bedeutung von SDG 11. Wie die sozialökologische Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft gelingen kann. Handlungsempfehlungen – Chancen – Entwicklungen. Hg. von Alexandra Hildebrandt, Matthias Krieger und Peter Bachmann. SpringerGabler. Berlin, Heidelberg 2025.