Heike Henkel

Heike Henkel

für Gesundheit & Soziales, Mental Health, Work Life Balance

Sanfte Aktivierung – diese acht Schritte in Richtung Gelassenheit solltest du kennen

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Perspektivenwechsel und eine andere Haltung können uns zuversichtlicher machen.

Vielen erschien 2022 wie die schlechte Fortsetzung von 2021, geprägt von Corona, Krieg, Krise. Gewachsen sind Anspannung und Unruhe und damit auch die Sehnsucht nach mehr Gelassenheit und einem Ventil für den Stress. 

Wir können an den derzeitigen Umständen wenig ändern – aber passiv abwarten und zuschauen, was passiert, ist keine gute Strategie. Um gelassener zu werden, sowohl im Job als auch generell, ist es gut, wenn wir uns (sanft) ins Aktiv setzen. 

Bewege deinen Geist – und den Allerwertesten

Um Stresshormone zu reduzieren und um die Gedanken zu sortieren, hilft Bewegung. Sowohl körperlich als auch mental. Sie holt uns ins Hier und Jetzt, weg von unseren Bildschirmen und raus aus dem Gedankenkarussell. Da wir Gewohnheitstiere sind, sollten wir Bewegung als Ritual in unseren (Job)-Alltag einbauen. 

Einmal in der Woche aktiv zu werden, ist für den Anfang gut. Ziel sollte sein, mindestens zwei bis drei Mal raus aus der Komfortzone zu kommen, sonst verfällt man schnell wieder in den alten Trott. Noch wichtiger ist allerdings: Was du auch tust, es sollte Spaß machen. Und da wir manchmal gar nicht wissen, was das ist, hilft es, kleine Dinge auszuprobieren. 

Was du tun kannst für mehr Gelassenheit und Zuversicht ...

🧘‍♂️... direkt nach dem Aufstehen zehn Minuten extra einplanen und deinen Körper spüren. Leichte Dehn- oder Yogaübungen helfen dabei, Anspannungen bereits vor dem Arbeitstag zu lösen und gelassener zu starten. Ich persönlich mag die Kuh-Katze-Übung, um Verspannungen entlang der Wirbelsäule zu lösen. 

In der Ausgangsposition bist du im Vierfüßlerstand. Für die erste Position ziehst du deinen Bauchnabel ein und kippst dein Becken. Deine Wirbelsäule bewegt sich jetzt in Richtung Decke wie der Rücken einer Katze. Das Kinn zeigt zur Brust.

Mit dem nächsten Einatmen senkst du deinen Bauch in Richtung Boden und ziehst deine Schulterblätter nach hinten. Gleichzeitig hebst du den Kopf, so dass der Blick nach vorne geht. Dein Rücken sieht jetzt ein bisschen aus wie der leicht durchgebeugte Rücken einer Kuh.

Wechsle einige Male zwischen der Katze- und Kuh-Stellung.

🚴 ... ein kleiner Versuch: Auch wenn du es sonst nicht tust, fahre mit dem Rad zur Arbeit und nimm war, wo du langfährst, was dir begegnet und vielleicht erkennst du, dass bei all dem Negativen in der Welt auch viel Schönes direkt vor deinen Augen liegt. Beobachte, wie du dich fühlst, wenn du dich danach an deinen Schreibtisch setzt und schon so aktiv gewesen bist. Vielleicht empfindest du dich wacher und fokussierter als sonst.

☀️👯... ein dynamischer Spaziergang mit den Lieblingskolleg•innen in der Mittagspause. Tageslicht und frische Luft aktivieren den Stoffwechsel und pushen unsere Endorphine, der Austausch mit lieben Menschen hebt unsere Laune und gibt uns die Gewissheit, nicht alles allein schaffen zu müssen.

🏃🏻... eine kleine Überwindung: Der Tag im Homeoffice fühlt sich vielleicht besser an, wenn du ihn durch eine kurze Laufeinheit unterbrichst. Bereits 10 bis 15 Minten lockeres Joggen sorgen für einen freieren Kopf zwischen virtuellen Meetings und Mails.

☁️🌟 ... Reinigung des Geistes: Versuche folgende Übung. Setze dich bequem auf einen Stuhl und schließe die Augen. Versuche nun für einige Minuten, alle Gedanken, die in dir hochkommen, auf eine virtuelle Wolke zu setzen, weiterzuschicken und zu verabschieden. Das klingt etwas seltsam möglicherweise, kann dir aber helfen, störende und immer wiederkehrende Gedanken loszulassen. Mit ein wenig Übung macht das sogar Spaß ;-)

📝 ... Fokussierung auf Wesentliches: Athleten können sich noch so sehr anstrengen, fehlt die mentale Stärke, werden sie nicht das erreichen können, was sie sich vorgenommen haben. Probiere doch mal Folgendes aus. Nimm dir einen Stift und Papier (besser als Tastatur und Bildschirm) und schreibe vier Minuten, ohne den Stift abzusetzen, alles auf, was dir in den Sinn kommt zu dieser Frage: Wie möchte ich mich heute in einem Jahr fühlen, wo möchte ich dann sein? Es gibt keine Einschränkung, alles, was dir gerade einfällt, schreibst du runter. Vielleicht wirst du im Anschluss erstaunt sein, was dein Unterbewusstsein zu Papier gebracht hat...  

💪🏻... plane etwas Mutiges und füttere dein Selbstbewusstsein, indem du etwas tust, was dich Überwindung kostet. Je öfter, desto besser. Es muss nicht der Tandemsprung sein oder die Auswanderung nach Tibet. Manchmal reicht es schon, in einem Meeting die Stimme zu erheben, obwohl man am liebsten gar nichts sagt. Oder sich zu überwinden, die Führungskraft nach einer Gehaltserhöhung oder einer Fortbildung zu fragen. Die Aufmerksamkeit, die du dir damit selbst schenkst, sorgt dafür, dass dein Selbstwert auf Dauer auf einem guten Fundament steht.

⏳💡... ein Experiment, mit dem du dich auf das Wesentliche konzentrierst: Nimm dir Zeit für etwas, das nichts mit der digitalen Welt zu tun hat. Fokussiere dich nur auf diese eine Sache. Bereite dir den besten Kaffee aller Zeiten zu, zeichne ein Bild, schreib deinem Lieblingsmenschen einen Brief... Und schalte in dieser Zeit alle elektronischen Geräte ab. Das ist gar nicht so leicht – vielleicht schaffst du es zunächst nur einige Minuten, bevor du hibbelig wirst und nach dem Phone oder dem Laptop greifst, oder die Stille mit einem Podcast füllen willst. Es soll dir bewusst machen, wie abgelenkt und reizüberflutet du möglicherweise bist. Übe dich bewusst in Verzicht und beobachte, was passiert. Weniger ist manchmal mehr, denn in der Ruhe stellen wir fest, was uns beunruhigt, und auch, wohin wir unsere Energie wirklich lenken sollten. 

Natürlich ist mir bewusst, dass diese kleinen Hilfestellungen nicht die Welt verändern. Sie können aber dazu beitragen, in kleinen Schritten eigene Wege zu finden, mit Sorgen besser umzugehen und etwas zuversichtlicher zu werden. 

Mich interessiert, was eure Strategien für mehr Gelassenheit und Zuversicht sind. Schreibt mir gerne in die Kommentare.

Eure Heike

Wer schreibt hier?

Heike Henkel
Heike Henkel

Key Note Speaker / Vortragsrednerin / Workshopleiterin/ Mental-Coach, HEIKE HENKEL| Vorträge | Seminare

für Gesundheit & Soziales, Mental Health, Work Life Balance

Jahrzente lang habe ich Erfahrungen im Umgang mit Druck, Niederlagen und Erfolg gesammelt. Ich sehe mich nun in der Verantwortung, Menschen dafür zu sensibilisieren, Erfolg nicht um jeden Preis zu erzwingen - sondern eigenverantwortlich durch eine gesunde Lebensführung und mit Lust an der Leistung.
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