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Selbstcoaching: Wie Führungskräfte belastbar bleiben und leistungsorientierte Teams in einer Covid-Welt aufbauen

Warum ist es so wichtig, widerstandsfähige Führungskräfte und Teams zu haben? Nun, die Covid-Ära hat uns brutal vor Augen geführt, wie störend Stress und Veränderungen für den Menschen sein können. Die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre haben Auswirkungen auf unseren Geist, Körper und Seele. Und diese Auswirkungen machen vor unseren Betrieben und Unternehmungen leider keinen Halt …

Resilienz und Wohlbefinden sind zu neuen Eckpfeilern in der Menschenführung geworden. Mehr denn je ist es an der Zeit, dass sich Führungskräfte und Mitarbeiter mit den grundlegenden Fähigkeiten ausstatten, die Resilienz hervorbringt. Die Zusammenarbeit, die Ergebnisse und das Einkommen hängen davon ab. Für jede Führungskraft ist es daher oberste Priorität, Resilienz und Wohlbefinden für sich selbst und ihre Teams zu kultivieren. Doch wie soll das in einer Welt funktionieren, in der wir 24/7 mit schlechten Nachrichten bombardiert werden? Wie soll man unter der erdrückenden Last von Bad News noch fröhliche Ambitionen entwickeln?

Führungskräfte sind für Personalressourcen verantwortlich

Egal wohin man schaut oder hört, die negativen Impulse sind omnipräsent. Sollten die Covid-Inzidenzzahlen einmal sinken – wie zum Beispiel im Sommer 2021 – dann hat die rührige Medienlandschaft sofort dramatische Ersatzthemen zur Hand: Afghanistan, Inflation, globale Erwärmung usw.

Wir verlieren den Blick für das Positive, das uns tagtäglich umgibt. Ist das nicht bedauerlich? Denn in der Regel sind wir satt, schlafen in weichen Betten und haben ein Dach über dem Kopf. Wo bleibt unsere bewusste tägliche Dankbarkeit für diese glücklichen Umstände? Unsere naturgegebene Demut verkümmert. In dieser allgemein negativen Stimmungslandschaft ist es für Führungskräfte ungleich schwerer, sich selbst – und ihre anvertrauten Personalressourcen – zu Höchstleistungen zu animieren.

Sie, werte Leserinnen und Leser, wissen, dass in einem negativ-bitteren Umfeld selten Höchstleistungen erbracht werden. Was also kann die Führungskraft tun, um den toxischen Einflüssen entgegenzuwirken und eine positive fruchtbare Arbeitsumgebung zu schaffen**?**

Die Führungskraft als lebendes Beispiel

Nun, first things first. Auch die weiteste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Und genauso ist es auch mit der Etablierung von Wohlbefinden und Resilienz im Team. Bevor die Führungskraft eine positive fruchtbare Arbeitsumgebung schaffen kann, sollte sie erst einmal bei sich selbst anfangen. Sozusagen als leuchtendes lebendes Beispiel. Noch immer gilt nämlich die alte Führungskräfteregel:

„Die anderen tun nicht das, was du ihnen sagst, sondern das, was du selbst tust.“

Und der erste, schnellste und schnörkelloseste Weg zur Selbstmotivation ist die Besinnung auf die eigenen persönlichen Stärken**.** Dies stößt einen unaufhaltsamen Wandel an. Wer sich täglich bewusst selbst vor Augen führt, wie einzigartig und werthaltig er oder sie ist, bekommt eine ganz andere Grundausstrahlung. Positiv!

Im zweiten Schritt wird das konstruktive Selbst-Bewusstsein untermauert, mit der allgemeinen Abwehr von toxischen Einflüssen**.** Was meine ich damit? Die Führungskraft entzieht sich bewusst der Dauerbeschallung durch negative Medienberichte. Machen Sie den Selbstversuch: Bevor Sie die „Tagesschau“ einschalten, schätzen Sie, wie viel Prozent der 15-minütigen Berichterstattung für negative und wie viel Prozent für positive Beiträge verwendet werden. Was glauben Sie? Und die Nachrichten von gestern gleichen denen von heute und morgen wie ein Ei dem anderen. Stopp! Die Führungskraft muss ihren Blick für das Positive und Gute wiederbeleben. Davon gibt es genug um uns herum. Man muss sich nur erlauben, es zu entdecken.

Sich selbst coachende Führungskraft

So entsteht ein sich selbst coachender Teamleader. Auf diese Weise innerlich gestärkt, kann die Führungskraft positive Impulse im Team wirken lassen und das Stärken-Bewusstsein auch bei anderen implementieren. Die Führungskraft als Stärken-Coach. Hier sind sieben Fragen zur Selbstbesinnung, die die Führungskraft jeden Tag aufs Neue nutzen kann, um den positiven Pfad für sich und das Team zu beschreiten:

  1. Welche Begeisterung strahle ich heute aus?

  2. Welches Glück haben die Menschen, dass sie mir heute begegnen?

  3. Welche „Super-Kraft“ habe ich, und wie kann ich diese heute effektiv einsetzen?

  4. Was gefällt mir an meinem Mitarbeiter?

  5. Welche „Super-Kraft“ hat mein Mitarbeiter?

  6. Wie kann ich meinen Mitarbeiter unterstützen, seine „Super-Kraft“ einzubringen?

  7. Wie kann ich den anderen Held sein lassen?

Kernaufgabe der Führungskraft

Wenn das Team täglich auf Basis seiner Stärken agiert, bildet sich Resilienz von allein. Wenn wir uns täglich bewusst machen, wie viel Gutes um uns herum passiert, schaffen wir automatisch Wohlbefinden. Eine Kernaufgabe der Führungskraft ist es, dem täglichen Negativbeschuss standzuhalten und eine produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Wer sich als Führungskraft in den Chor der Jammerer und Schlechtredner einreiht, negiert seine eigene Verantwortung und Daseinsberechtigung als Manager.

Stärken Sie sich selbst, besinnen Sie sich auf Ihre „Super-Kräfte“. Und danach stärken Sie Ihre Mitarbeiter. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Beste Grüße

Carsten Seiffert

Carsten Seiffert schreibt über Consulting, Training, Coaching, M&A

Bisher führte ich 1.000+ Gespräche mit CEOs, Betriebsinhabern und Führungskräften. Alle mit inhaltlichem Bezug auf Consulting – Training – Coaching. Daraus ist ein reichhaltiger Wissensschatz entstanden, den ich als Xing-Insider gerne mit Ihnen teile. Weitere Info über mich: www.carstenseiffert.de

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