Smartes Volksbanking mit Filiale und Finanzhaus

Die digitale Revolution hat die Finanzwelt längst ergriffen. Damit Banken nicht Opfer dieser Entwicklung werden, müssen sie die digitale Transformation kompetent einsetzen und weiterentwickeln.

Im Rahmen der Serie „Zukunft des Bankvertriebs – Bankvertrieb der Zukunft“ erläutert Dr. Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank– wie sein Institut mit kooperativen Strukturen eine neue Bankenkultur im digitalen Zeitalter evolutionär entwickeln will.

Unsicherheit durch neue Technologien

Disruptive technische Entwicklungen verunsichern viele Menschen. Die Beziehungen „Wissen ist Freiheit“ und „Fortschritt ist Wohlstand“ scheinen nicht mehr aufzugehen. Die Menschen mögen keine Veränderungen, jedenfalls nicht zu viele, so schnell. Die Welt hat etwas Labyrinthisches bekommen, ist zugleich komplex, vernetzt und schwierig.

Und auch die Finanzwelt ist durch die digitale Revolution in Veränderung. „Smartphone statt Filiale“ charakterisiert dramatisch veränderte Nutzungsgewohnheiten. Immer mehr unserer Kunden verwenden die Möglichkeiten, Bankgeschäfte entweder online auf dem heimischen PC oder mobil mit dem Smartphone zu erledigen – und tauchen dementsprechend seltener in unseren Filialen auf.

Die Hamburger Volksbank will die Digitalisierung kompetent einsetzen und weiterentwickeln. Sie will dabei ihre Kunden auf dem digitalen Weg fördern, fordern und mitnehmen. Man setzt dabei auf einen kreativen Dialog zwischen dem Technischen und dem Humanen: Nicht Technik-, sondern Kundenzentriert ist das Ziel. Ganzheitliche Innovationen sollen in einem ausgeloteten Verhältnis zwischen Kunde, Prozess und Technologie entstehen.

Persönliche Beziehungen, Emotionen und individuelle Beratungen

Persönliche Beziehungen, Emotionen und individuelle Beratungen bleiben die Grundlage des Volksbanking. Jeder Kunde der Hamburger Volksbank soll auch zukünftig seine Bezugsperson persönlich kennen. Erweitert wird diese Beziehung um die Funktion des digitalen Lotsen. Bei jeder persönlichen Beratung und Kommunikation wird auf die Möglichkeiten der digitalen Information, Kommunikation und Abschlüsse hingewiesen. Bei jedem digitalen Kontakt werden persönliche Angebote unterbreitet, die zur Geschäfts- und Lebenssituation passen.

Weiterentwicklung der lokalen Präsenz

Filialen sollen zukünftig durch sogenannte Finanzhäuser ergänzt werden, die über keine offenen Bargeldbestände mehr verfügen. Kommen die Kunden nicht mehr in gewohntem Umfang in die Filiale, so kommt die Bank zu ihren Kunden. Dies ist die Aufgabe einer bürgernahen Volksbankerin, deren Einsatzmöglichkeiten zurzeit erprobt wird.

Etwa die Hälfte ihrer Arbeitszeit verbringt sie dort, wo unsere Kunden, Menschen und Unternehmen, anzutreffen sind – auf Marktplätzen oder im Café, bei Veranstaltungen, zuhause oder in den Büros. Zusammen mit einem das gesamte Spektrum der digitalen Möglichkeiten abdeckende Kunden- und Beratungscenter soll das Vertriebssystem deutlich differenzierter, flexibler und skalierbarer werden. Die Anzahl der Bankfilialen sagt zukünftig immer weniger über die Kundennähe aus. Diese und andere Maßnahmen sollen den Übergang zu einer smarten Volksbank ermöglichen.

Ausführlich im Bank Blog: Für den Bankvertrieb der Zukunft ist der Mix entscheidend

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Weitere in der Serie erschienene Beiträge:

Dr. Hansjörg Leichsenring schreibt über Finanzdienstleistung, Banken und Sparkassen

Seit über 30 Jahren befasse ich mich beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern und berichte als Herausgeber und Autor des Bank-Blogs regelmäßig über aktuelle und grundsätzliche Entwicklungen und Trends rund um Banken und Finanzdienstleister.

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