Warum Instagram-Guides das Potential haben die Plattform zu revolutionieren

Dabei kann man sich das Ganze wie eine Art kuratierte Liste vorstellen, in der jeder Beitrag eine eigene Überschrift und eine kurze optionale Beschreibung erhalten kann. Die Guides erscheinen dann in einem eigenen Tab auf dem Profil, vergleichbar mit Reels, und können aktuell auf Basis von Beiträgen, Orten oder Produkten erstellt werde. Durch Guides können Publisher und Unternehmen sogenannte Listicles nativ in der Instagram-App veröffentlichen.

Für Unternehmen und auch Influencer:innen bietet sich dadurch eine Unmenge an Möglichkeiten, Inhalte zur Verfügung zu stellen und das eigene Profil noch nutzwertiger für Follower:innen zu machen. Bei den einzelnen Inhalten der Guides kann es sich dabei um normale Beiträge, Reels oder um Videos handeln. Guides können nach ihrer Veröffentlichung bearbeitet und leicht um weitere Beiträge erweitert werden. Momentan kann man allerdings ausschließlich Inhalte, die bereits auf Instagram veröffentlicht wurden, in einem Guide posten - man kann also keine Beiträge exklusiv für den Guide hochladen. Das wäre aber ohnehin keine gute Idee, da die Guides uns die Möglichkeit geben, Follower:innen auch zur Interaktion mit älteren Beiträgen zu animieren.

Bemerkenswert ist, dass man Guides per Direktnachricht oder Story teilen kann. Dies ist besonders interessant, da dieses Format momentan noch nicht im normalen Instagram-Feed der Nutzer:innen auftaucht. Deshalb reicht es auch nicht, einfach nur einen Guide zu erstellen und zu veröffentlichen; man muss auch regelmäßig auf diese Inhalte hinweisen.

Welche Formate bieten sich für Guides an?

Dem Namen entsprechend sind für dieses Format natürlich Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Zusammenstellungen von ähnlichen Beiträgen besonders geeignet. Für größere Unternehmen, die ein wiederkehrendes Format verwenden und zum Beispiel jeden Dienstag eine:n Mitarbeiter:in in einem Post unter dem Hashtag #TeamTuesday vorstellen, eignet sich ein Guide, in dem diese Inhalte zusammengefasst sind. Guides bieten ein enormes Potential, stecken allerdings momentan noch in den Kinderschuhen.

Ich denke, dass besonders gegen Jahresende viele Accounts die Guides verwenden werden, um einen Jahresrückblick mit ihren Follower:innen zu teilen. Meine Prognose ist zudem, dass im nächsten Jahr sehr viele Influencer:innen das Format verwenden werden, um jede Menge Listen im “Meine 5 Lieblingsprodukte/-serien/-bücher”-Stil zu veröffentlichen.

Da man darüber hinaus Guides zu Orten und Produkten veröffentlichen kann, tun sich hier vor allem für Influencer:innen aus dem Travel-Bereich zahlreiche lukrative Chancen auf.

Wie erwähnt kann man kann nicht nur eigene Beiträge in einem Guide verwenden, sondern ebenfalls Beiträge von anderen öffentlichen Accounts. Man muss lediglich die Beiträge anderer Accounts innerhalb der App speichern und dann dem Guide hinzufügen. Dies ist besonders für Unternehmen spannend, denn es bietet natürlich eine sehr gute Möglichkeit für Testimonials von unseren Kund:innen oder Markenbotschafter:innen. Es ist dadurch außerdem ein mächtiges Format für kuratierten User Generated Content: Wenn man ein Produkt auf den Markt bringt und Kund:innen den Account des Unternehmens in ihren Beiträgen verlinken, bietet ein Guide die perfekte Chance, um authentische Inhalte mit unseren Follower zu teilen ohne unser Profil zu überladen. Durch die Option, die Guides via Story zu teilen, kann man so regelmäßig Follower:innen dezent auf das authentische Feedback hinweisen, um so indirekt auch die Produktion von weiterem User-Generated-Content anzuregen.

Wie kann man einen Guide auf Instagram erstellen?

Um einen Guide zu erstellen, muss man lediglich auf unserem Profil auf das Plus klicken und die Option Guide auswählen. Anschließend haben wir momentan drei verschiedene Optionen: Wir können entweder zu einem Ort, einem Produkt oder aber auf Basis von Beiträgen einen Guide erstellen und diesen veröffentlichen. Für jeden einzelnen Beitrag können wir dann einen Titel und eine optionale Beschreibung angeben - eine sehr gute Möglichkeit, um dem ganzen einen persönlichen Touch zu geben und nicht einfach nur eine karge Liste zu veröffentlichen.

Der fertige Guide erscheint dann in einem eigenen Tab auf unserem Profil und unsere Follower:innen können sich ihn dort ansehen und teilen. Guides erscheinen momentan nicht im Stream.

Zu betonen ist an dieser Stelle, dass wenn wir einen Karussell-Post in unserem Guide verwenden, lediglich das erste Bild angezeigt werden wird und wir keine Möglichkeit haben, dies zu ändern. Im Guide selbst erscheint auch keine Information, dass es sich bei diesem Post um ein Karussell handelt. Wenn wir oder unsere Follower dann auf den einzelnen Beitrag klicken, werden sie automatisch zu diesem Beitrag auf Instagram geschickt - es ist also auch eine gute Möglichkeit, gespeicherte Beiträge aus der Vergangenheit mit unseren Follower zu teilen.

Fazit

Auch wenn Guides nicht für jeden Account in ihrer jetzigen Form direkt einen Mehrwert bieten, denke ich, dass sie eine geniale Möglichkeit darstellen, um Long-Form-Content auf Instagram zu teilen und Nutzer:innen länger auf dem eigenen Profil zu halten - was sich natürlich positiv auf unsere Reichweite auswirkt. Diesbezüglich ist es von Vorteil, dass die Guides, wie oben erwähnt, teilbar sind und wenn unser Guide wirklichen Mehrwert bietet, dann bin ich mir sicher, dass unsere Beiträge sich so auch stark weiterverbreiten werden. Persönlich haben ich und meine Kolleg:innen bisher noch keine Guides auf der Entdecken-Seite gefunden, allerdings hat Instagram offiziell bekanntgegeben, dass auch auf der Entdecken-Seite Guides vermehrt angezeigt werden sollen.

Mithilfe der Option bereits veröffentlichte Beiträge zu “recyceln”, gibt Instagram uns die Chance, den Fokus bei unseren Beiträgen auf Qualität zu legen, da so auch ältere Posts noch einiges an Interaktion generieren können.

Wenn ihr Ideen habt oder Guides bereits jetzt Teil eurer Instagram-Strategie sind, dann würde ich mich natürlich freuen, davon in den Kommentaren dieses Artikels zu lesen.