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Gerd Altmann/Pixabay

Was wirklich zählt: Diversity als Unternehmenswert

Im Zeitalter der Globalisierung werden wirtschaftliche, kulturelle und mentale Grenzen überschritten. In Unternehmen internationalisieren sich nicht nur Geschäftsprozesse, sondern auch die Belegschaften. Das Management dieser personell-kulturellen Vielfalt wird damit zu einer enormen Herausforderung für Unternehmen. Die Kompetenz im Umgang mit einer vielfältigen Belegschaft wird auch im Zuge des demografischen Wandels immer wichtiger. Keine Firma kann es sich leisten, bei der Rekrutierung von Top-Talenten bestimmte Personengruppen auszuschließen. Auch ist erwiesen, dass Unternehmen mit großer Vielfalt erfolgreicher sind.

Vielfalt ist allerdings kein Selbstzweck und kein Selbstläufer - sie muss richtig gemanagt werden.

Diversity Management leitet sich als ein handlungsorientiertes Konzept zum Umgang mit Diversität in all ihren Ausprägungen ab. Ziel ist es, Motivation und Kreativität der Mitarbeiter durch die Nutzung verschiedener Hintergründe zu steigern sowie die Strategie des Unternehmens zu unterstützen. Diversität außen (Märkte, Kunden) und innen (Mitarbeiter) müssen in Balance sein - erst dann kann das Potenzial an Problemlösefähigkeit, Innovation und Kreativität, das darin steckt, ausgeschöpft werden.

Peter Wippermann, Gründer des Hamburger Trendbüros, hält deshalb eine Veränderung im Führungsverhalten für unabdingbar. Wer sich nicht verändern wolle, werde verändert. Modernes Wirtschaften geschehe in Netzwerken und nicht mehr in hierarchisch aufgebauten Strukturen. Doch „in Netzwerken muss man kooperieren, und das erzwingt Werte“, die nicht unbedingt etwas mit althergebrachten Vorstellungen von Ethos und Moral zu tun haben müssten. Es gehe vielmehr um unverzichtbare Regeln der Kooperation, die in sozialen Netzwerken laufend neu festgelegt werden.

Was das konkret bedeutet, zeigt das Beispiel Häcker Küchen.

Einunddreißig Nationalitäten bilden aktuell das vielfältige Team des Familienunternehmens. „Mit einer hohen Exportquote und jahrzehntelangen Beziehungen zu unseren Kunden in der ganzen Welt treten wir allen Kulturen respektvoll gegenüber. Dazu gehört beispielsweise auch, immer in der jeweiligen Muttersprache zu kommunizieren. Mit unseren Kunden und Partnern sprechen wir in 16 Sprachen. Kundenschulungen halten wir in neun Sprachen. Intern bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Eigenschaften, Talente und Fähigkeiten sehr geschätzt werden, auch eine Vielzahl von Sprachkursen an“, sagt Markus Sander, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Häcker Küchen, der mit seinem Team auch zahlreiche Nachhaltigkeitsprojekte begleitet. „Bei den verschiedenen Maßnahmen in diesem Bereich arbeiten wir mit vielfältigen Partnern zusammen. So wird beispielsweise aktiv ein Schulprojekt in Sierra Leone/Afrika unterstützt und eine Organisation zum Insektenschutz im Osnabrücker Land. Die Förderung regional verschiedener Einrichtungen für Kinder und Jugendliche ist aber genauso wichtig.“ Im Sponsoring liegt einer der Schwerpunkte auf der Profifußballmannschaft des SV Rödinghausen, in der unterschiedliche Nationen vertreten sind.

Keine andere Sportart weltweit hat mehr Anhänger und somit eine größere integrative Kraft als der Fußball.

Dieses Spiel steht allen Menschen offen - ohne Ansehen von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Glauben und sexueller Orientierung. Fußball kann einfache Botschaften über den Umgang miteinander transportieren. Es ist eine Mannschaftssportart, die keine Barrieren aufbaut, sondern abbaut. „Zur großen Faszination dieses Sports gehört, dass alle Bevölkerungsschichten aktiv sein können“, sagt Marketingleiterin Gisela Rehm. Fußballvereine sind in unserer Gesellschaft Integrationsfaktor Nummer eins. Wer früh mit Ungewohntem konfrontiert wird und lernt, andere zu akzeptieren und zu respektieren wird auch später niemanden mehr diskriminieren.

Weiterführende Informationen:

Gisela Rehm: Aufstieg der Kleinen. Warum Häcker Küchen mit dem SV Rödinghausen kooperiert. In: CSR und Sportmanagement. Jenseits von Sieg und Niederlage: Sport als gesellschaftliche Aufgabe verstehen und umsetzen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. 2. Auflage, SpringerGabler Verlag. Heidelberg, Berlin 2019.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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