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©Brooke Cagle/Unsplash

Welcome Back: drei Tipps zum erfolgreichen Re-Onboarding deines Teams

Das Ende der Homeoffice-Pflicht ist da. Nach fast fünf Monaten darfst du deine Mitarbeiter:innen endlich wieder zurück ins Büro holen. Damit es mit einem erfolgreichen Reboarding klappt, habe ich für dich ein paar Tipps zusammen gestellt:

1. Begrüßung

Fünf Monate Büro-Abstinenz sind eine lange Zeit. Du hast deine Mitarbeiter:innen in letzter Zeit nur virtuell gesehen und gehört. Das ist natürlich kein Vergleich zum persönlichen Wiedersehen. Es geht so viel zwischenmenschliche Atmosphäre flöten, wenn man sich nur online sieht.

Daher ist es umso wichtiger jetzt einen guten persönlichen Eindruck in deinem Team zu hinterlassen. Und dieser fängt mit der Begrüßung an. Stelle doch einfach eine persönliche Karte auf die Schreibtische deiner Mitarbeiter:innen mit den Worten „Schön, dass Sie wieder da sind“. Oder „Schön, dich wieder hier zu haben!“. So wird dein Team nett und aufmerksam begrüßt. Damit hast du schon mal 100 Punkte beim Wohlfühlfaktor erreicht.

Wer weniger kreativ ist, kann auch einfach eine Welcome-Back-Rundmail verschicken. Hauptsache ist, du begrüßt dein Team persönlich und lässt diesen bedeutenden Tag nicht einfach unbemerkt unter den Tisch fallen. Deine Mitarbeiter:innen wird es freuen und sind umso motivierter.

Wenn du ganz groß bei deinen Angestellten punkten möchtest, dann kannst du eine kleine Welcome-Back-Party organisieren. Ein kleines Buffet für die Mittagspause lockert die Atmosphäre und gibt genügend Platz zum Small-Talk. Beteilige dich als Führungskraft auch aktiv an den Gesprächen. Frage deine Mitarbeiter:innen, wie sie die Zeit im Home-Office empfunden haben. Natürlich sollte die kleine Party die aktuellen AHA-Regeln beachten.

2. Verständnis aufbringen


Nichts ist schlimmer als eine Chefetage, die die Sorgen seiner Angestellten nicht ernst nimmt! Daher gehe direkt ins Gespräch mit deinem Team und habe ein offenes Ohr für alle ihre Bedenken. Bestimmt gibt es einige deiner Mitarbeiter:innen, die Angst vor Ansteckung haben. Gerade wenn sie in einem Großraumbüro sitzen. Beruhige sie, indem du ihnen dein Hygienekonzept erklärst. Zeige Empathie und ein ehrliches Interesse daran, eine Lösung für ihre Sorgen zu finden. Begegne deinem Team mit Respekt und Wertschätzung, dann fühlen sie sich sofort gut aufgehoben im Büro.

Zum anderen erwarte nicht direkt eine 100 %-ige Arbeitsleistung deines Teams. Gib deinem Team eine "Eingewöhnungsphase", in der sich deine Teammitglieder wieder im Büroalltag einleben. In dieser Anlaufphase dürfen natürlich auch Fehler gemacht werden. Deine Mitarbeiter:innen müssen sich erst wieder aneinander gewöhnen. Sie haben sich (teilweise) noch nie live getroffen oder zusammen gearbeitet. Einige von ihnen haben sich im Home-Office vielleicht auch Marotten angewöhnt. Diese abzulegen, braucht einfach seine Zeit. Wenn du deinen Angestellten diesen Freiraum lässt, ist die Erfolgsaussicht auf ein eingespieltes, dynamisches Team sehr hoch.

Hierzu stell dir die Frage: Wie ticken deine Teammitglieder und was benötigen sie, um einen guten Job zu machen? Frage regelmäßig nach, wie die ersten Tage / Wochen gelaufen ist oder welche Engpässe es im Büroalltag noch gibt.

Wie zum Beispiel Urlaubsanträge. Was im Home-Office funktioniert hat, gelingt im Büro noch lange nicht. Als Führungskraft hast du unbürokratisch jedem Urlaubsantrag per Video-Call zugestimmt. Es gab keinen umständlichen Papier-Antrag und mit dem Team musste wenig abgestimmt werden. Solche Ideen sollten transferiert werden und auch weiterhin Bestand haben. Hinterfrage daher hier deine Strukturen und modernisiere sie.

3. Flexible Arbeitszeitmodelle

Klar, die Pflicht für das Home-Office ist seit dem 19. März vorbei. Das heißt aber noch lange nicht, dass du alle deiner Mitarbeiter:innen sofort zu dir ins Büro zurück rekrutieren musst.

Lass dein Team beispielsweise einfach Step-by-Step zurückkommen. Selektiere z.B. Mitarbeiter:innen, denen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Sie können es vermutlich kaum erwarten, endlich wieder ins Büro zu gehen. Viele deiner Teammitglieder müssen wahrscheinlich auch erst ihren Alltag neu strukturieren: Eine Kinderbetreuung organisieren, den Familienhund unterbringen oder den Fahrtweg checken.

Apropos Anfahrt: Als gute Führungskraft kannst du überprüfen, welches Teammitglied eine weite Anfahrt hat. Bei den aktuell hohen Spritpreisen kannst du dann zuerst die Mitarbeiter:innen ins Büro zurück holen, die mit dem Fahrrad oder per Zug zur Arbeit fahren können. Sprich diese Idee trotzdem immer mit deinem Team ab. Dann fühlt sich keiner ausgeschlossen. Glaub mir, deine Mitarbeiter:innen werden es dir danken.

Schreib mir doch gerne in den Kommentaren, wie du dein Re-Onboarding in deiner Firma gestaltet hast. Was war deine beste Erfahrung? Welche Ideen hast du erfolgreich umgesetzt?

Hast du gemerkt, dass du allgemein am Theam Führung arbeiten möchtest, dann empfehle ich dir meine Online-Seminar "Leadership basics - Was gute Chefs heute wissen müssen!" Als Xing-Leser:in kannst du sogar über 200,-€ sparen, wenn du diesen Link nutzt. Ich freue mich auf dich!

Viele Grüße

Henryk

Henryk Lüderitz schreibt über Young Professionals, junge Führungskräfte, Leadership, Talente & High Potentials

Die Herausforderungen von Young Professionals kenne ich aus eigenerer Erfahrung: Bereits mit Anfang 20 war ich bei Vodafone in einem Talentprogramm. Es folgten Positionen als Projektleiter und Führungskraft. Nach 12 Jahren im Konzern arbeite ich jetzt als Trainer und Coach für Young Professionals.

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