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Es reicht! Doch wann ist die richtige Zeit, zu gehen? - ©charlesdeluvio/Unsplash

Wenn diese zehn Dinge in deinem Job üblich sind, solltest du jetzt kündigen!

„Arbeit ist kein Wunschkonzert!“ Stimmt! Arbeit muss im Umkehrschluss aber auch keine tägliche Qual sein. Am Ende des Jahres gehe ich regelmäßig die Notizen von meinen Vorträgen, Seminaren und Workshops durch und erstelle eine Liste mit zehn Dingen, von denen mir aus dem Arbeitsleben berichtet wurde. Gehört einer oder gar mehrere dieser Punkte auch bei deinem Arbeitgeber zum Standard? Wenn ja, solltest du überlegen, ob nicht die Zeit für einen Jobwechsel gekommen ist.

1. Keine Stellenbeschreibung

Klingt außergewöhnlich, passiert in der Praxis aber immer wieder. Du wirst eingestellt und im Bereich X eingearbeitet, hast aber niemals eine Stellenbeschreibung bekommen. Läuft es schlecht, wird dein Aufgabenbereich so angepasst, wie es dem Unternehmen passt, nicht dir!

2. Keine Führungskraft

Noch schlimmer ist nur, wenn du über die fehlende Stellenbeschreibung mit niemandem sprechen kannst. Fehlt die Führungskraft, weil die Stelle (lange) unbesetzt ist, spricht das ganz klar für die negative Arbeitskultur.

3. Inkompetente Führungskraft

Fast schon ein trauriger Klassiker: Es gibt eine Führungskraft, die ist aber weder gut ausgebildet (Bock wurde zum Gärtner gemacht) noch in der Lage, dich (oder den Rest des Teams) mit Klarheit, Strukturen und Entscheidungen zu unterstützen.

4. Gute Führungskraft, die nie da ist

Hey, du hast eine gute Führungskraft? Prima! Leider ist es offensichtlich die einzige kompetente Führungskraft im Unternehmen, denn sie ist nie da, weil sie noch an zig weiteren Baustellen für Ordnung sorgen soll. Damit bist du dann nur theoretisch zufrieden und landest wieder bei Punkt 2.

5. Schlechte Stimmung im Team

Blickst du jeden Morgen in genervte und frustrierte Gesichter? Ist dein Team nur selten vollzählig beim Teammeeting und wird dort eher negativ gesprochen? Zählt gegenseitige Hilfsbereitschaft zur seltenen Ausnahme und werden Fehler eher gehässig ausgeschlachtet, statt sie gemeinsam zu korrigieren? Dann scheinst du in einem Team mit einer sehr schlechten Stimmung zu sein.

6. Kein Team in Sicht

Schlimmer als ein Team mit schlechter Stimmung ist nur „kein Team“! Bist du mit deiner Aufgabe auf verlorenem Posten unterwegs, lastet viel Druck auf deinen Schultern. Das geht nicht lange gut und frustriert, selbst wenn die Arbeit Spaß macht.

7. Sinnlose Arbeit

Zugegeben, dieser Punkt wirkt exotisch, versteckt sich jedoch in vielen Arbeitsverhältnissen. Gemeint ist damit, dass deine Arbeit im Unternehmen keinen weiteren Nutzen auslöst. Du erstellst Auswertungen, die niemand liest. Du schreibst Pressemeldungen, die nicht verschickt werden. Du erstellst Berichte und Empfehlungen, bekommst aber nie eine Reaktion. Frage dich doch mal, was mit deinen Arbeitsergebnissen (oder wegen ihnen) passiert?

8. Keine Rückmeldung

Deine Arbeit ist sinnvoll? Gott sei Dank! Trotzdem kann es dir passieren, dass du niemals eine Rückmeldung erhältst, wie gut oder schlecht deine Arbeit momentan ist. Du kannst dich kaum orientieren und arbeitest „auf gut Glück“. Das ist so, als würdest du ohne Tacho mit dem Auto durch die Stadt fahren. Da geben dir auch nur die Handzeichen der übrigen Verkehrsteilnehmer:innen einen Hinweis, ob du zu schnell oder zu langsam unterwegs bist. 😂

9. Keine Entwicklung

Treffen alle bisherigen Punkte noch nicht zu? Dann frag dich doch mal, wie du in deiner Entwicklung unterstützt wirst? Das muss nicht immer steil nach oben sein! Kannst du deine Arbeit an persönliche Bedürfnisse anpassen und vielleicht auch zeitweise mal etwas weniger arbeiten? Stehen dir mobile Arbeit, flexible Arbeitszeiten, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung?

10. Kein Personalgespräch

Dieser Klassiker begegnet mir auch nach Jahren in meinem Job immer wieder. Entweder haben ganze Unternehmen dieses Gespräch noch nicht eingeführt oder etabliert, oder es sind einzelne Führungskräfte, die es aussitzen und ignorieren. Was auch immer die Gründe dafür sind, die Tatsache bleibt demotivierend. Hast du in den vergangenen zwölf Monaten kein Personalgespräch über Ziele, deine Leistung und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten geführt, läuft bei dir im Unternehmen etwas schief!

Wann sollst du die Reißleine ziehen?

Dezember und Januar sind klassische Monate für Jahresrück- und -ausblick. Da bietet es sich auch an, das eigene Arbeitsverhältnis mal kritisch zu prüfen. Der Arbeitsmarkt bietet momentan zahlreiche Chancen. Nicht zur für klassische Fachkräfte. Laut einer Stepstone-Studie hat sich der Suchbegriff „Quereinstieg“ in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Unternehmen sind immer offener für kluge Köpfe, die sich mit guten Soft Skills und Tatendrang einbringen wollen, auch wenn du nicht genau das gelernt hast, was dort rein fachlich gesucht wird. Trau dir also ruhig etwas zu und beende ein Arbeitsverhältnis, wenn die oben genannten Punkte bei dir am Arbeitsplatz üblich sind!

Angst vor der Bewerbung?

Hast du dich in den vergangenen fünf Jahren (oder länger) nicht mehr beworben? Dann ist deine Erfahrung mit Bewerbungen ein bisschen eingerostet. Daher ist es verständlich, wenn du mit einer Kündigung zögerst. Bewerbungen sind jedoch kein Hexenwerk, und Auswahlverfahren sind keine Raketenwissenschaften. Mit den richtigen Techniken kommst du ganz einfach durch und findest deinen Traumjob. In meinem Online-Bewerbungstraining habe ich dir in 55 Video-Lektionen und einem über 100 Seiten umfassenden Handout die wichtigsten Techniken, Antworten und Tipps zusammengestellt. Für Xing-Leser:innen kannst du es hier für nur 19,90 statt 199,-€ beginnen. Worauf wartest du? Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du dieses Jahr noch kündigst, oder weiter durchhältst.

Welche demotivierenden Dinge passieren in deinem Job, die ich noch nicht auf der Liste habe?

Viele Grüße

Henryk Lüderitz

Henryk Lüderitz schreibt über Young Professionals, junge Führungskräfte, Leadership, Talente & High Potentials

Die Herausforderungen von Young Professionals kenne ich aus eigenerer Erfahrung: Bereits mit Anfang 20 war ich bei Vodafone in einem Talentprogramm. Es folgten Positionen als Projektleiter und Führungskraft. Nach 12 Jahren im Konzern arbeite ich jetzt als Trainer und Coach für Young Professionals.

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