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Quelle: Pixabay

Wie Corporate Influencer der unternehmerischen Konkurrenz das Fürchten lehren

Gut ausgebildetes Nachwuchspersonal zu finden gleicht manches Mal der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Um am umkämpften Arbeitnehmermarkt mithalten zu können, müssen Unternehmen mittlerweile zu kreativeren Mitteln als einer einfachen Stellenanzeige greifen: es muss sich selbst vermarkten, als Marke, als Personal Brand begreifen. Die Entwicklung des Unternehmens hin zur Personal Brand mit einem Alleinstellungsmerkmal, das es von anderen unterscheidet, lässt uns unweigerlich über weitere Anglizismen stolpern: dem Employer Branding und Employee Branding. Das Employer Branding hat dabei zum Ziel, neben der eigentlichen Unternehmensmarke eine für Arbeitnehmer attraktiv erscheinende Arbeitgebermarke erschaffen und auf das tolle Produktportfolio in Richtung Kunden aufmerksam zu machen. Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist das „vom Unternehmen gezielt gestaltete Image, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.“

Der nicht unerhebliche Unterschied zwischen Employer und Employee Branding

Während sich das „Employer Branding“ auf die Vermarktung des Unternehmens am Arbeitnehmermarkt bezieht, geht es beim Employee Branding um den (potentiellen) Arbeitnehmer. Zwar ist auch hier das Unternehmen im weitesten Sinne im Mittelpunkt, allerdings wird Employee Branding „definiert als ein Prozess, bei dem die Mitarbeiter die Positionierung der Unternehmensmarke verinnerlichen und motiviert werden, den Kunden und anderen Zielgruppen der Organisation die Markenidentiät vorzuleben und somit zu vermitteln." Es hat damit maßgeblichen Einfluss auf die Außendarstellung in Form eines Personal Brands und entwickelt Corporate Influencer auch Unternehmensbotschafter genannt, die (freiwillig) im Sinne des Unternehmens agieren.

Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass Employee Branding ein Teil oder eine Teilmaßnahme des Employer Brandings ist, die darauf abzielen, einen Personal Brand zu schaffen. Auch Celinda Appleby, Digital Media Program Manager bei Hewlett Packard, weiß um die Wichtigkeit von Mitarbeitern und deren Wirkung als Brand Ambassador: Social Media erlaubt Dir, Deine Jobs menschlicher erscheinen zu lassen. (...) Vertraue darauf, dass Deine Personalvermittler Deine digitalen Krieger sind.

Als Corporate Brand Ambassador kann der Mitarbeiter dabei seine Meinung auf vielerlei Weise im Internet kundtun und damit sowohl das Image eines Unternehmens als auch den damit verbundenen Personal Brand erheblich beeinflussen. Ein Corporate Influencer hat große Vorteile für das Unternehmen: er steht für Authentizität und Glaubwürdigkeit bei Kunden und potentiellen Mitarbeitern.

5 Faktoren für den erfolgreichen Einsatz von Corporate Influencern auf Social Media Kanälen

Wie schaffe ich es als Unternehmen, meine Mitarbeiter zur Partizipation entweder auf den firmeneigenen Social Media-Seiten, auf Bewertungsportalen oder auf ihren jeweils persönlichen Social Media-Profilen zu bewegen? Wie werden Corporate Influencer kreiert, die das Unternehmen als Personal Brand positiv bewerten? Und was motiviert Angestellte eigentlich dazu, als Unternehmensbotschafter nach außen hin aufzutreten?

1. Wecke den Blogger in Dir – für und über das Unternehmen schreiben

Eine beliebte Maßnahme, auf die mittlerweile einige Unternehmen wie beispielweise Bosch zurückgreifen, ist die Erstellung eines Mitarbeiter-Blogs, der auf der Firmenwebsite veröffentlicht wird. Den Angestellten und Arbeitern wird die Möglichkeit gegeben, über ihre Abteilungen und Tätigkeiten authentisch zu berichten. Dazu zählen auch Interviews oder Mitarbeiter-Portraits.

2. Anerkennung tut gut – und das trägt der Mitarbeiter als Unternehmensbotschafter auch nach außen!

Gebauchpinselt werden tut gut – das wissen wir alle. Wer freut sich nicht über ein Lob des Chefs? Gut fürs eigene Ego und gut fürs Unternehmen – denn: ein Mitarbeiter, der sich anerkannt und geschätzt fühlt, identifiziert sich eher mit dem Unternehmen und seinen Zielen. Daher gilt: interne Mitarbeiterpflege ist mindestens genauso wichtig wie die Außenwirkung. Interne Veranstaltungen, Workshops o.Ä., bei denen die Mitarbeiter mit dem Unternehmen interagieren, tragen zur Unternehmensbindung bei.

3. Zeig Dich her lieber Mitarbeiter – dazu gehört auch der Geschäftsführer!

Für Außenstehende ist es interessant zu sehen, was für Köpfe hinter der Firma stecken. Mit wem habe ich als Kunde immer wieder Kontakt? Wer sind meine künftigen Kollegen? Mitarbeiter-Porträts, die das Gefühl geben, Teil der Firma zu sein, lassen dem Leser oder Betrachter das Unternehmen persönlicher und weniger anonym erscheinen.

4. Social Media Schulungen für Profis und solche, die es noch werden wollen

Um Mitarbeiter aller Altersklassen als Brand Ambassadors in der Praxis einsetzen zu können, sind Social Media-Schulungen ein probates Mittel, bei denen alle auf einen gemeinsamen Wissenstand gebracht werden. Neben der technischen Seite ist ein Leitfaden unerlässlich, der die Posting Policy beinhaltet und für alle Mitarbeiter bindend ist. Damit lässt sich das Unternehmen als Personal Brand in den Köpfen der Leute verankern.

5. Fühlt Euch wie zu Hause!

Auch Großraumbüros können Charme haben – wenn der Rest stimmt. Denn Rückzugsmöglichkeiten, die der Entspannung und Erholung dienen oder die Möglichkeit für kleine Gruppen bieten, in Ruhe an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten, sind wichtig. Räumlichkeiten, die über eine persönliche Note verfügen, laden zum Verweilen ein. Nichts verdeutlicht besser den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern als ein Foto auf Facebook während der Mittagspause, das alle beim gemeinsamen Essen in entspannter Atmosphäre zeigt.

Der Weisheit letzter Schluß

Grundsätzlich können alle genannten Punkte in spannende Social Media-Beiträge verpackt werden – der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Das schwäbische Unternehmen Trumpf aus Ditzingen setzt als eine Maßnahme Corporate Influencer als Testimonials ein, die in kurzen Videos, ausgespielt über die Homepage und Social Media, über ihre Tätigkeiten und darüber, was Trumpf als Arbeitgeber besonders macht, berichten. Die Mitarbeiter schlüpfen dabei in die Rolle eines Unternehmensbotschafters. Das Resultat: Trumpf ist einer der beliebtesten Arbeitgeber der Region. Möchte sich also ein Unternehmen erfolgreich am Arbeitnehmermarkt etablieren, ist effektives Employee Branding mittlerweile schon ein Muss. Die Begriffe des Employee Brandings und Employer Brandings sollten dabei nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, sondern vielmehr als Teil einer Gesamtstrategie. Dann gibt es auch kein Halten mehr vor dem Wettbewerb.

Wie stehst du zu dem Thema Corporate Influencer?

Quellen (Zitate):

1. Miles & Mangold (2004). A Conceptualization of the Employee Branding Process, Journal of Relationship Marketing, Vol. 3, No. 2/3, pp. 65-87).

2. Schumacher & Geschwill (2014). Employer Branding: Human Resources Management für die Unternehmensführung, Seite 39.

Über die Autorin: Irène Kilubi begleitet Vordenker, Macher und Pioniere bei der Realisierung ihrer individuellen Personal Brand Vision.

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Dr. Irène Y. Kilubi schreibt über Marketing & Werbung, Bildungswesen, Wirtschaft & Management, Internet & Technologie

Ihre langjährige Erfahrung in Sachen Digital Personal Branding, Entrepreneurship, Startups, Innovationen und Digital Learning möchte sie nun mit Ihnen teilen – ein Angebot, das Ihnen die Weichen für mehr Erfolg in Ihrem Business und Ihrer Karriere stellen soll.

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