Wie die Hotelkette Lindner Ausbildungs-Abbruch und Mitarbeiter-Fluktuation deutlich senkte …
Eine ganze Menge Robo-Recruiting, Algorithmen und natürlich Eignungsdiagnostik. Das gibt es hier zu lesen. Und dann kommen wir doch immer wieder zurück zu einem unserer absoluten Lieblingsthemen:
Ich nenne es mal „den Übergang von der Schule zu dem Leben danach“
Also die Frage der Erstorientierung, die natürlich eine „berufliche“ sein kann (welcher Ausbildungsberuf, welches Ausbildungsunternehmen passt zu mir?), aber ebenso die Frage der Studienorientierung umfasst (immerhin geht mittlerweile rund die Hälfte der Schulabgänger nach der Schule studieren). Letztlich handelt es sich aber im Prinzip um eine Frage der Lebensorientierung, beeinflusst doch diese Entscheidung maßgeblich alles weitere, was im Leben folgen wird.
Hier hat sich in den letzten Jahren durchaus einiges getan (was natürlich damit zusammenhängt, dass wir Deutschland 2014 mit dem „Jahr der Berufsorientierung“ mal so richtig wachgerüttelt haben und ebenso, dass wir die Republik mittlerweile mit Orientierungs- und Matching-Tools überzogen haben… ;-)), aber es liegt nach wie vor viel Arbeit vor uns. Erst Ende 2017 veröffentlichte Forsa eine Untersuchung, wonach rund 2/3 der Berufstätigen ihre Berufswahl bereuen.
Und nach wie vor liegt der Anteil derer, die eine Berufsausbildung oder ein Erststudium beginnen, um dieses dann vorzeitig abzubrechen, mit rund einem Drittel sehr hoch. Zu hoch. Nicht nur aus gesellschaftlichen, volkswirtschaftlichen und/oder betriebswirtschaftlichen Gründen. Nein, solche Abbrüche stellen immer auch eine individuelle Zäsur dar, die mit Frust, Unsicherheit, Zweifeln und Kosten einhergeht.
Extreme Beispiele für hohen Ausbildungsabbruch finden sich dabei etwa bei Berufen im Hotel- und Gaststättengewerbe. Bei Köchen liegt der Branchendurchschnitt laut Berufsbildungsbericht 2018 bei 48,6%, bei Hotelfachleuten bei 40,8%.
Tja, Naturgesetz? Bei „serviceorientierten Arbeitszeiten“ (Feiertage, Sonntage, spät) und „rustikalen Umgangsformen“ in Großküche, Housekeeping und Service nicht anders möglich?
Dass es anders laufen kann, zeigt die Hotelkette Lindner, ein Familienunternehmen mit 36 Häusern und knapp 2000 Mitarbeitern in sieben europäischen Ländern.
Die Abbruchquote bei Köchen liegt hier bei gerade mal 22,7%, bei Hotelfachleuten bei 23,2%. Und nicht nur das: Die Mitarbeiterfluktuation liegt mit 19,3% auf einem für die Branche sehr niedrigem Niveau, wobei diese insbesondere in den letzten fünf Jahren (huch, genau die Zeit, in der wir nur noch über Fachkräftemangel reden …) deutlich gesenkt (!) werden konnte. 2012 lag die Quote noch bei 28,3%.
Was macht man hier anders?
Nun, eines vorweg: Es ist nicht die eine Maßnahme, die allein den Bock umstößt. Solche magischen Kugeln sind in der Personalarbeit so selten wie rosa Einhörner. Vielmehr ist es bei Lindner ein Strauß an Maßnahmen, die jeweils an verschiedenen Stellen wirken, aber durchaus aufeinander abgestimmt sind:
Welche? Hier weiterlesen: https://blog.recrutainment.de/2018/07/15/wie-die-hotelkette-lindner-ausbildungs-abbruch-und-mitarbeiter-fluktuation-deutlich-senkte/