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Wie stehen die Job-Chancen in der Corona-Krise?

Viele Unternehmen suchen auch in der Corona-Krise dringend Personal.

„Die Situation am Arbeitsmarkt ist in diesen Zeiten sehr dynamisch. Einige Unternehmen setzen auf Kurzarbeit und Homeoffice, müssen teilweise sogar Stellen abbauen. Bei anderen hingegen läuft der Betrieb normal weiter, möglicherweise muss die Produktion sogar ausgeweitet oder verlagert werden“, sagt Werner Neumüller, Geschäftsführer der NEUMÜLLER Unternehmensgruppe. Der Personaldienstleister ist auf Fachpersonal im technischen und kaufmännischen Bereich fokussiert. Einerseits führt die Corona-Pandemie gerade dazu, dass Unternehmen Personal einsparen, andererseits bietet die derzeitige Situation auch Chancen auf neue Jobs – vor allem in der Software-Branche, im Onlinehandel oder im Bereich Medizintechnik.

„Die Personalsuche ist bundesweit von Unternehmen zu Unternehmen ganz unterschiedlich“, sagt Katharina Fister, die hier als Disponentin arbeitet. Zudem passen sich einige Firmen der Situation an: „Erst kürzlich hat ein Mitarbeiter bei einem Kundenunternehmen angefangen. Inzwischen ist er im Homeoffice. Das geht aber leider nicht bei allen Jobs und gerade die Einarbeitung ist von zu Hause natürlich schwierig“, so Fister. Das Unternehmen, für das sie tätig ist, bietet ihren internen Mitarbeitern die Möglichkeit von Homeoffice. Aufgrund der technischen Gegebenheiten ändert sich im Hinblick auf die Erreichbarkeit für Bewerber und externe Mitarbeiter nichts. „Das Telefon ist immer besetzt, in der Zentrale ist immer ein Ansprechpartner. Wir haben auch ein Firmen-Handy und können von zu Hause auf die Mails zugreifen.“

Bewerbungen in der Corona-Krise machen auch in der Corona-Krise Sinn.

Es kann allerdings auch sein, dass Bewerbungsverfahren derzeit etwas länger dauern. Auch der Ablauf von Vorstellungsgesprächen hat sich in diesen Zeiten beim Personaldienstleister gewandelt. „Ich hatte kein persönliches Bewerbungsgespräch mehr in den letzten Wochen, auch viele Kunden wollen das nicht.“ Fister und weitere Disponenten des Unternehmens greifen deshalb auf digitale Möglichkeiten zurück und führen telefonische Vorstellungsgespräche oder via Skype. Die Personalexpertin empfiehlt Bewerbern:

• konkrete Terminvereinbarungen zu treffen (keine spontanen Gespräche am Telefon)

• eine ruhige Umgebung zu wählen (z.B. Arbeitszimmer)

• aufrecht zu sitzen (da sich eine krumme Haltung negativ auf die Stimme auswirkt)

• Unterlagen und Notizzettel bereitzuhalten

• Telefon- bzw. Internetverbindung zu prüfen

• Berufskleidung zu tragen

• sich gut vorzubereiten.

Auch der anschließende Kundenkontakt findet oft nur noch digital statt. Sind persönliche Gespräche während der Corona-Krise erwünscht, werden diese mit dem Disponenten bzw. Kundenunternehmen abgeklärt.

Weiterführende Informationen:

Personalmanagement als Führungsaufgabe: Wie Unternehmen heute die richtigen Mitarbeiter finden

Werner Neumüller: Ehrlich weiter: Auf der Suche nach den Menschen. In: Visionäre von heute – Gestalter von morgen. Inspirationen und Impulse für Unternehmer. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Neumüller. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2018, S. 145-158.

Werner Neumüller: Rekrutierungsunterstützung über Personaldienstleistung und Arbeitnehmerüberlassung. Am Beispiel der Neumüller Unternehmensgruppe. In: CSR und Digitalisierung, Springer Verlag GmbH Deutschland 2021, Werner Neumüller.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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