Wirtschaft im Krisenmodus? Was das für interne Digital-Projekte bedeutet
Das neue Jahr ist erst wenige Wochen alt und doch zeichnet sich - glaubt man den Prognosen der Ökonomen - schon eines am Horizont ab: Die deutsche Wirtschaft scheint 2019 erneut in den Krisenmodus zu schalten. Internationale Handelskonflikte und die Unsicherheiten beim Austritt Großbritanniens aus der EU scheinen die Stimmung zu drücken und die wirtschaftliche Entwicklung zu hemmen.
Klar, dass da Effizienzanhänger wieder sehr viel mehr Gehör bekommen. Gerade in Unternehmen, die sich die Digitalisierung ihrer internen Kommunikation und Zusammenarbeit auf die Fahnen geschrieben haben, werden dann schnell Fragen laut wie: „Wollen, sollen bzw. müssen wir hier wirklich investieren?“, „Und was bringen uns ein Social Intranet bzw. ein Modern Workplace denn im Endeffekt wirklich?“ Innovationsprojekte werden wieder auf den oberen Plätzen der Budget-Streichliste landen.
Im Krisenmodus lässt sich schlecht mit Innovationen argumentieren
Wer da anfängt zu argumentieren, dass man gerade in einem solchen wirtschaftlichen Umfeld neue, innovative Lösungen entwickeln oder sich von Start-ups abheben muss, der hat gleich verloren. Um Skeptiker und Entscheider wirklich zu überzeugen, kommt es für Befürworter und Projektverantwortliche daher vielmehr darauf an, das Thema „Effizienz“ und „Wertbeitrag“ zu adressieren.
Es gilt aufzuzeigen, wie z. B. ein Modern Workplace- oder ein Social Intranet-Projekt schnell durchgeführt werden kann – ohne enorme Kosten oder Ressourcen zu verschlingen - und inwiefern es dazu beiträgt, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukünftig effizienter arbeiten.
Der Trend geht zu Projekten im Standard
Das Stichwort heißt hier „Standard“. Denn wo vor einigen Jahren Digital-Projekte oft noch sehr zeitintensiv und kostspielig waren, geht der Trend heute mehr und mehr zur Umsetzung im Standard. Das bedeutet, dass die Kosten von vornherein fix sind, das Go-live-Datum für die neue Lösung zeitnah erreichbar sein muss und - basierend auf Best Practices - genau eine Lösung eingeführt wird, die auf aufwändige Anpassungs- und Programmierarbeiten verzichten kann. Damit sind die Zeiten langer Analysephasen und endloser Schleifen im Software-Customizing vorbei.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren
Doch nicht nur das Projekt muss deutlich schlanker und mit kleinerem Budget abgewickelt werden. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen muss im Arbeitsalltag schnell ein Nutzen (ideal eine Einsparung) erreicht werden können. Hier kann man beispielsweise mit Konsolidierung von IT-Systemen, Wegfall von Prozess-Schritten und Reduktion von Kommunikations-Overhead argumentieren. Ein weiterer Effekt, der zur Effizienz beitragen kann: durch moderne digitale Arbeitsplattformen sind neue Mitarbeiter schneller produktiv, ersparen sich lange Einarbeitungsphasen und können Projekte schneller und kostengünstiger abwickeln.
Nichtstun ist keine Alternative
Hinzukommt, dass es für kein Unternehmen – egal, welcher Branche und Größe – eine Alternative sein kann, einfach so weiterzumachen wie bisher und auf die Digitalisierung zu verzichten. Das hätte dramatische Folgen – aus zwei ganz entscheidenden Gründen:
1. Verlust der Wettbewerbsfähigkeit am Markt: Unternehmen, die sich einer digitalen Kommunikation und Zusammenarbeit verweigern, werden nicht wettbewerbsfähig bleiben. Die Schere zwischen den Marktführern, die wirklich auf neue Technologien setzen, und den „late followern“ wird immer weiter auseinander gehen. Den wirtschaftlichen Erfolg einfahren werden dabei die Unternehmen, die sich schnell digitalisieren.
2. Verlust der Attraktivität als Arbeitgeber: Wenn ein Unternehmen sich nicht digitalisiert und nichts in neue Technologien investiert, wirkt sich dies unmittelbar auf die Arbeitgeberattraktivität aus. Speziell junge Talente laufen dem Unternehmen dann entweder scharenweise weg – oder sie fangen gar nicht erst dort an und entscheiden sich für eine andere Firma. Das Recruiting wird aufwändiger und damit teurer. Für die Wertschöpfung wichtige Neubesetzungen können nicht rechtzeitig erfolgen, Umsatz und Marktanteile gehen verloren.
Auf den Punkt gebracht bedeutet das also: Projekte zur Digitalisierung müssen effizient gestaltet werden und schnell einen Nutzen generieren. Sie nicht zu machen, ist keine Alternative!
Und was beobachten Sie? Macht sich der prognostizierte Krisenmodus bei Ihnen im Unternehmen bzw. bei Ihren internen Digitalisierungsprojekten auch schon langsam bemerkbar? Und wenn ja, wie gehen Sie damit um? Ich bin gespannt auf die Diskussion mit Ihnen hier unter Kommentare.