AKK ist CDU-Vorsitzende: Wie geht es weiter für die Volkspartei?

Am Freitag wählte die Mehrheit der Parteitagsdelegierten Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen CDU-Vorsitzenden. Was sind die wichtigsten Aufgaben der neuen Nummer eins? Was passiert mit der Partei?

AKK, das erhoffen wir Unternehmer uns von Ihnen

Sarna Röser
  • Sie wissen, wie man Wahlen gewinnt: bürgernah und integrativ
  • Nun ist es Ihre Aufgabe, die CDU wieder auf Spur zu bringen
  • Wir jungen Unternehmer möchten Ihnen eine Wunschliste mit auf den Weg geben

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So einen Machtkampf um den Parteivorsitz der CDU hat es seit mehr als 40 Jahren nicht mehr gegeben! Während die SPD in dieser Zeit einen Vorsitzenden nach dem anderen absägte, saß Angela Merkel ganze 18 Jahre auf dem Thron. Wo früher oft Langeweile herrschte, hat es plötzlich einen erfrischenden Wettbewerb dreier Herausforderer gegeben. Beim mit großer Spannung erwarteten Parteitag um den Parteivorsitz konnten Sie sich durchsetzen. Sie als Gewinnerin sollen die Partei nun wieder in die Erfolgsspur zurückführen und ermattetem Schwarz wieder neuen Glanz verleihen.

Die erneute Wahl einer Frau ist ein Zeichen des Aufbruchs

Ihre Aufgabe wird es sein, die CDU von Grund auf zu erneuern. In diversen Kandidatenchecks, Interviews und Talkshows waren Sie die Allzweckwaffe der CDU: bürgernah, merkeltreu und integrativ statt spaltend. Eine, die weiß, wie man Wahlen gewinnt. Das haben Sie nun wieder bewiesen. Sie sind die zweite Frau in Folge als Parteivorsitzende. Das gab es vorher noch bei keiner Partei in Deutschland und ist schon deshalb ein Zeichen des Aufbruchs. „Mit eiserner Faust im Samthandschuh“ wollen Sie nun die Mitte zurückerobern. Damit das gelingt, haben wir noch ein paar Wünsche, die wir Ihnen mit auf den Weg geben möchten.

Erwecken Sie die Debattenkultur neu …

Frau Kramp-Karrenbauer, sorgen Sie dafür, dass Deutschland wenigstens die letzte Volkspartei erhalten bleibt. Dazu gehört, Marktwirtschaft und Wirtschaftskompetenz wieder als CDU-Prinzipien zu betrachten. Prägen Sie den Gerechtigkeitsbegriff mit. Es ist nicht nur „Verteilungsgerechtigkeit“, die zählt, sondern auch, vielen Menschen zu ermöglichen, sich zu entfalten und innovativ zu sein. Erwecken Sie außerdem die Debattenkultur in der Partei wieder zum Leben. Echte Diskussion heißt, dass man vorher das Ergebnis nicht kennt und weniger einsame Entscheidungen trifft, wie Frau Merkel es tat.

… und denken Sie dabei auch an die junge Generation

Der Bundespolitik fehlt es an Generationengerechtigkeit. Interpretieren Sie Politik wieder nachhaltig und gerecht für alle Generationen. Sozialleistungen sind wichtig, wir müssen aber unbedingt wieder mehr in die Zukunft investieren: Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung gehören in den Fokus. Geben Sie im globalen Standortwettbewerb Gas. Unsere Energiekosten sind zu hoch, und im Steuerwettbewerb stehen wir schlecht da. Deutschland muss Fachkräfte und Innovationen wieder stärker anziehen. Und zu guter Letzt: Lassen Sie die EU hochleben und bringen Sie eigene Ideen ein. Es geht in der Europapolitik nicht nur darum, Frankreich abzuwehren oder zu stützen. Gehen Sie gegen die Spaltung von Europa vor und bieten Sie Lösungen an.

Wenn Parteivorsitz und Kanzlerschaft nach Angela Merkels Meinung zusammengehören, beginnt für Sie nun die zweijährige Probezeit. Sie haben ein beeindruckendes Tempo vorgelegt und es von der Ministerpräsidentin des kleinen Saarlandes zur Generalsekretärin und nun Vorsitzenden der CDU geschafft. Wenn Sie genauso zielstrebig an den richtigen Stellschrauben drehen, ist die CDU in guten Händen.

Wir wünschen viel Erfolg!


Lesen Sie auch den Kommentar von Dr. Albert M. Geiger, Managing Partner des Familienunternehmer-Netzwerks Alphazirkel, und nehmen Sie an unserer Umfrage zum Thema teil.

Veröffentlicht:

Sarna Röser
© DIE JUNGEN UNTERNEHMER / Anne Grossmann Fotografie
Sarna Röser

Bundesvorsitzende, Die Jungen Unternehmer

Die Unternehmerin (Jg. 1987) ist designierte Nachfolgerin eines Familienunternehmens in der Tiefbaubranche – in der bereits dritten Generation. Seit März 2018 ist Sarna Röser zudem Bundesvorsitzende des Verbands Die Jungen Unternehmer. In diesem engagiert sie sich seit 2010 als aktives Mitglied und seit 2013 zusätzlich als Vorstandsmitglied im Klub der Nachfolger. Ebenso ist sie im Kernteam der Digitalen Kommission tätig. Daneben gründete sie das Start-up Beamcoo und die Initiative Healthcare Innovations.

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