Dein Anschreiben klingt langweilig? Dann liegt’s wahrscheinlich an diesen Floskeln | © Brooke Cagle/Unsplash

7 Floskeln, die Dein Anschreiben ruinieren – und wie Du es besser machst

Das Anschreiben ist für viele der schwierigste Teil einer Bewerbung. Zwischen förmlich und persönlich den richtigen Ton zu treffen, ist gar nicht so leicht. Doch gerade hier entscheidet sich oft, ob Du aus der Masse herausstichst.

Hier erfährst Du, welche 7 Standardsätze Du in Deinem Anschreiben besser vermeidest – und wie Du sie so ersetzt, dass Personaler·innen sofort aufmerksam werden.

💡 Warum Floskeln Dein Anschreiben schwächen

Personaler·innen lesen täglich Dutzende Bewerbungen. Und wenn sie dabei zum hundertsten Mal denselben Satz sehen, schaltet das Gehirn automatisch auf Durchzug. Floskeln wie „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ sind nett gemeint – aber sie verraten weder etwas über Dich noch über Deine Motivation.

Dein Ziel sollte also sein: authentisch, konkret und lebendig zu schreiben. Zeig, dass Du wirklich verstehst, worum es im Job geht – und warum Du genau die richtige Person dafür bist.

🚫❌ Floskel 1: „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“

Dieser Satz ist ein Klassiker – und leider auch ein Chancenkiller. Personaler·innen wissen, dass Du die Anzeige gelesen hast, und wenn sie Dich nicht angesprochen hätte, würdest Du Dich nicht bewerben. Solch ein Einstieg wirkt einfach nur beliebig und austauschbar.

Besser

  • ✅ „[Das Nachhaltigkeitsprojekt Ihres Unternehmens] hat mich sofort angesprochen, weil ich mich schon lange mit [Thema XY] beschäftige.“

  • ✅ „Als ich in Ihrer Anzeige gelesen habe, dass Sie [z. B. ein kreatives Team im Marketing] aufbauen, wusste ich: Das ist genau mein Umfeld.“

So zeigst Du echtes Interesse – und verrätst gleichzeitig etwas Spannendes über Dich selbst.

🖋️❌ Floskel 2: „Hiermit bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle als …“

Auch diese Formulierung gehört auf die rote Liste für Bewerbungen. Sie klingt steif und bürokratisch – und Du wiederholst eigentlich nur das Offensichtliche.

Besser

  • ✅ „Ich möchte Teil Ihres Teams werden, weil mich [z. B. Ihre datengetriebene Marketingstrategie] begeistert.“

  • ✅ „Als [z. B. Projektmanagerin mit fünf Jahren Erfahrung im Agenturumfeld] bringe ich genau das mit, was Sie für [Stellenbezeichnung] suchen.“

So steigst Du direkt mit Motivation und Relevanz ein – viel stärker als jede Standardformel.

💪❌ Floskel 3: „Ich bin der/die ideale Kandidat·in für diese Position“

Klingt selbstbewusst, wirkt aber schnell überheblich. Denn: Wer das schreibt, lässt die Belege dafür meist offen. Eine gute Bewerbung zeigt, warum Du ideal passt – sie behauptet es nicht nur.

Besser

  • ✅ „In den vergangenen [x Jahren] habe ich in [Bereich/Branche] gelernt, wie wichtig [zentrale Fähigkeit] ist – genau diese Erfahrung bringe ich für Ihre Position mit.“

  • ✅ „Was mich besonders auszeichnet: [eine Stärke oder Erfahrung, die direkt zum Job passt].“

So beweist Du Deine Eignung, statt sie nur zu behaupten.

📚❌ Floskel 4: „Ich verfüge über umfangreiche Kenntnisse in …“

Diese Formulierung klingt nach Lebenslauf-Zusammenfassung – nicht nach Persönlichkeit. Bewerbungen leben aber davon, dass Du Deine Kompetenzen lebendig machst.

Besser

  • ✅ „In meiner Zeit bei [Unternehmen XY] habe ich [Projekt/Ergebnis] umgesetzt und konnte so meine Kenntnisse in [Fachgebiet] gezielt einsetzen.“

  • ✅ „Besonders viel Spaß macht mir [Aufgabe XY] – hier verbinde ich mein Wissen aus [Bereich A] und [Bereich B].“

So schaffst Du Bilder im Kopf und bringst Leben in Dein Anschreiben.

🌟❌ Floskel 5: „Ich bin ein echter Allrounder“

Das klingt sympathisch – aber auch sehr unkonkret. Allrounder·in zu sein, ist kein Nachteil, doch Personaler·innen möchten wissen, wo Du besonders stark bist.

Besser

  • ✅ „Ich arbeite gern an unterschiedlichen Themen – besonders stark bin ich in [z. B. Organisation, Kommunikation oder Datenanalyse].“

  • ✅ „Ich bringe vielseitige Erfahrung aus [Bereich A] und [Bereich B] mit, was mir hilft, [konkrete Aufgabe] ganzheitlich anzugehen.“

So bleibst Du authentisch, aber gibst Deinem Profil eine klare Richtung.

💬❌ Floskel 6: „Ich bin überzeugt, dass ich Ihr Team bereichern werde“

Auch wenn es nett klingt: Das ist eine leere Floskel, solange Du nicht erklärst, wie genau Du das Team bereicherst. Dieser Satz wirkt oft wie eine Pflichtzeile am Ende – und geht emotional ins Leere.

Besser

  • ✅ „Ich freue mich darauf, meine Erfahrung in [Bereich] einzubringen und gemeinsam mit Ihrem Team [Ziel oder Projekt] weiterzuentwickeln.“

  • ✅ „Ich möchte mit [meiner Leidenschaft für XY] einen Beitrag leisten, damit [konkreter Mehrwert].“

So verbindest Du Motivation mit echtem Nutzen.

📩❌ Floskel 7: „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören“

Klar, das ist höflich – aber passiv. Statt Hoffnung auszudrücken, kannst Du den Schlusssatz nutzen, um noch einmal Dein Engagement zu zeigen.

Besser

  • ✅ „Ich freue mich darauf, in einem persönlichen Gespräch mehr über [z. B. Ihr aktuelles Projekt oder die Position] zu erfahren.“

  • ✅ „Gern überzeuge ich Sie im Gespräch davon, wie ich [Unternehmensziel XY] unterstützen kann.“

Das wirkt selbstbewusst und verbindlich – ohne überheblich zu sein.

🚀 Fazit: Mehr Persönlichkeit statt Phrasen

Ein gutes Anschreiben ist kein Sammelplatz für Floskeln, sondern eine Bühne für Deine Persönlichkeit. Schreib, wie Du sprichst – klar, interessiert, echt. Das bedeutet nicht, unprofessionell zu werden, sondern konkret und menschlich zu bleiben.

Wenn Du Dir beim Formulieren unsicher bist, frag Dich: „Könnte dieser Satz in jeder Bewerbung stehen?“ Wenn die Antwort Ja lautet – umschreiben!

💬 Welche Floskel in Bewerbungen kannst Du gar nicht mehr sehen?
Schreib’s in die Kommentare – wir sammeln die besten (und schlimmsten) für eine kleine „Hall of Floskeln“.

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