Warum Führungskräfte die Hüter der Rollenverteilung sind
In jedem Unternehmen gibt es eine entscheidende Frage: Wofür wird jemand bezahlt? Es ist eine einfache Frage, die eigentlich schnell zu beantworten sein müsste. Wenn ich Menschen in Unternehmen diese Frage stelle, bekomme ich aber oftmals keine klaren Antworten darauf.
Warum? Weil in vielen Unternehmen niemand genau weiß, wer eigentlich welche Aufgabe hat. Chaos regiert. Verantwortung wird herumgereicht, bis niemand mehr zuständig ist. Und genau das ist das Problem: Ohne klare Rollenverteilung und Verantwortlichkeiten gibt es keine Effizienz, keine Zielerreichung und vor allem keine wirkliche Führung.
Klarheit statt Chaos: warum Rollendefinition entscheidend ist
Ein Unternehmen ohne klar definierte Rollen ist wie ein Schiff ohne Kapitän. Jeder rennt irgendwohin, niemand kennt die Richtung, und am Ende kentert der Kahn. Die Rollenverteilung ist die Basis jeder erfolgreichen Organisation. Alle Mitarbeitenden müssen genau wissen:
Was ist meine Aufgabe?
Wofür bin ich verantwortlich?
Woran wird meine Leistung gemessen?
Ohne diese Klarheit arbeiten Menschen ineffizient. Aufgaben bleiben liegen, weil jeder denkt, der andere macht es. Entscheidungen ziehen sich endlos hin, weil niemand den Mut hat, sie zu treffen. Führungskräfte verlieren die Kontrolle, weil sie versuchen, alle Lücken selbst zu stopfen. Das Resultat? Chaos, Frustration und ein Unternehmen, das nicht funktioniert.
Warum 100 Leute nicht die Arbeit von 80 machen sollten
Viele Unternehmen beschäftigen auch mehr Leute, als sie tatsächlich brauchen. Niemand hinterfragt die Aufgabenverteilung. Stattdessen werden neue Stellen geschaffen, um Probleme zu lösen, die durch ineffiziente Prozesse oder fehlende Klarheit entstehen. Das führt dazu, dass 100 Leute die Arbeit von 80 machen – oder besser gesagt: von 60, weil die restlichen 40 entweder keine klaren Aufgaben haben oder sich gegenseitig im Weg stehen.
Effizienz entsteht nicht durch mehr Köpfe, sondern durch klare Rollen. Wenn jeder genau weiß, was er zu tun hat, brauchen Sie weniger Leute, die bessere Arbeit leisten. Führungskräfte, die sich nicht trauen, Überflüssiges zu hinterfragen, verschwenden Ressourcen. Der Mut, die Dinge klar zu benennen und Verantwortung neu zu verteilen, trennt gute Führungskräfte von den mittelmäßigen.
Die Prinzipien der Rollenverteilung: Verantwortung, Klarheit und Wertschätzung
Eine effektive Rollenverteilung basiert auf drei Prinzipien: Verantwortung, Klarheit und Wertschätzung.
Verantwortung: Jeder muss wissen, wofür er verantwortlich ist. Keine Ausreden, keine Schuldzuweisungen. Verantwortung ist der Schlüssel zu Leistung. Führungskräfte müssen klare Zuständigkeiten schaffen und diese auch durchsetzen. Wenn niemand Verantwortung übernimmt, bleibt jede Aufgabe unerledigt.
Klarheit: Unklare Rollen führen zu Reibungsverlusten. Menschen treten sich gegenseitig auf die Füße oder machen Dinge doppelt. Sorgen Sie für Klarheit, sodass alle ihre Rolle kennen und sich auf ihre Aufgaben konzentrieren können.
Wertschätzung: Menschen, die sich wertgeschätzt fühlen, arbeiten besser. Das bedeutet nicht, jedem ständig Komplimente zu machen. Es bedeutet, ihre Arbeit ernst zu nehmen, ihren Beitrag zu erkennen und ihnen die Verantwortung zu geben, die sie verdienen. Wertschätzung und klare Rollen gehen Hand in Hand.
Die „Pizzabäcker-Analogie“: Rollen verstehen und durchsetzen
Stellen Sie sich ein gut geführtes Restaurant vor. Der Pizzabäcker backt Pizzas. Der Kellner bringt die Pizza zum Gast. Der Manager sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft. Jeder hat eine klar definierte Rolle, und jeder weiß, dass seine Aufgabe entscheidend für den Erfolg ist. Der Pizzabäcker kann nicht gleichzeitig an Tischen bedienen. Der Kellner kann keine Pizza backen. Und der Manager kann nicht ständig selbst mithelfen, sonst verliert er den Überblick.
Das Problem in vielen Unternehmen: Diese Rollen verschwimmen. Der Manager springt ein, wo es brennt, statt zu führen. Der Mitarbeiter übernimmt Aufgaben, die eigentlich nicht seine sind. Und am Ende macht niemand das, was er wirklich tun soll. Eine klare Rollenverteilung ist entscheidend, um dieses Durcheinander zu verhindern.
Führungskräfte als Hüter der Rollenverteilung
Die Aufgabe der Führung ist es, diese Rollen klar zu verteilen und dafür zu sorgen, dass sie eingehalten werden. Das ist nicht immer bequem, aber unverzichtbar. Mitarbeitende, die ihre Rollen nicht verstehen oder nicht ausfüllen, bremsen das gesamte Team. Führungskräfte müssen eingreifen, korrigieren und notfalls Konsequenzen ziehen.
Aber Rollenverteilung endet nicht bei der Kontrolle. Gute Führungskräfte sind auch Coaches. Sie helfen ihren Leuten, ihre Rollen besser zu verstehen, sich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Sie vermitteln das Bewusstsein, dass jede Rolle wichtig ist – und dass niemand „nur“ eine Aufgabe hat. Wer das schafft, führt ein Unternehmen zu Spitzenleistungen.