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Babyboomer & Generation X – ist das nix? Gemeinsam mit den Generationen Y und Z, das wär nett. Mal darüber nachgedacht?

Die Babyboomer sind in Rente oder befinden sich auf dem Weg dorthin. Wobei der letzte Jahrgang dieser Generation aktuell zwischen 58 und 59 Jahre alt ist und in den meisten Fällen und nach aktuellem Stand noch gut acht bis neun Jahre arbeiten darf oder muss. Je nachdem, wie man es sieht.

Wenn Sie heute mit diesen noch zu bewältigenden Arbeitsjahren zu einem Unternehmen gehen und das sehr gute Angebot machen, genau diese Jahre für das Unternehmen arbeiten zu wollen, werden Sie in den allermeisten Fällen eine Absage erhalten. Diesen Versuch können Sie sich also sparen. Denkt man darüber nach, könnte man auf den Gedanken kommen, dass diese Tatsache doch sehr paradox ist. Unternehmen legen großen Wert auf eine langfristige Zusammenarbeit, lehnen jedoch im Gegenzug ein Angebot über acht, neun Jahre ab. Klingt komisch, ist aber so. Viele Firmen entscheiden sich da lieber für Kandidaten aus der jüngeren Generation, die nicht selten mit der Einstellung beginnen, sich in fünf Jahren erneut beruflich zu verändern. Trotz einer 8:5-Führung verloren. Schade, aber so ist das Leben eben.

Doch die Generation 50+ hat einen heimlichen Verbündeten, der für sie arbeitet. Der Name? Demografischer Wandel. Bedeutet, auf immer mehr ältere folgen auf immer weniger jüngere Menschen. Daraus schließen wir, dass die Babyboomer und die Generation X, der ich ebenfalls angehöre, die Wirtschaft aufgebaut und am Laufen gehalten haben. Das, was diese Generationen erschaffen haben, ist heute die Grundlage derer, die diese Menschen leider immer noch zu oft nicht mehr auf dem Zettel haben. Auch wieder paradox, oder?

Was mich an der jungen Generation so fasziniert und begeistert, ist die Tatsache, dass Sie für das einstehen, was Sie wollen und gegen das auftreten, was sie nicht wollen. Das wäre in unserer Generation und wie man so schön sagt, zu unserer Zeit nahezu undenkbar gewesen. Selbstbestimmt, frei und (welt-)offen. Neue, andere, vielleicht sogar freiere Sichtweisen auf die Themen Arbeit und Leben. Hier sehe ich ein breites Feld für spannende Dialoge mit der älteren Generation.

Vor einigen Tagen hatte ich gemeinsam mit einer Vertreterin der jungen Generation ein Interview zum Thema „Age Diversity: Die Vorteile altersgemischter Teams.“ Ich fand das sehr spannend und für mich unglaublich bereichernd. Meiner Meinung nach wird immer zu viel darüber gesprochen, dass es zu Problemen in der Zusammenarbeit mit den Generationen kommt. Wie wäre es einmal, und da lade ich gern jedes Unternehmen ein, darüber zu sprechen, wie effektiv und effizient altersgemischte Teams zusammenarbeiten, was sie Großartiges leisten und gemeinsam erreichen. Beispiele hierfür gibt es doch zuhauf. Lasst uns die Geschichte „Generationen, die unbekannten Wesen“ neu schreiben, und macht daraus z. B. „Generationen, das harmonische Team“ oder so ähnlich. Alter ist doch kein Prädikat, sondern eine Zahl. Ich muss Ihnen doch nicht erzählen, dass es Menschen gibt, die 28/30 sind und nur halb so viel Elan haben wie manche Menschen mit 50/60. Das ist doch nichts Neues.

Wenn beide Generationen demonstrieren, dass eine Zusammenarbeit hervorragend funktioniert. Das jeder von jedem lernt, dann können viele Vorurteile abgebaut werden. Ich durfte einige Unternehmen kennenlernen, bei denen dies nicht nur bestens harmoniert, sondern in denen die generationsübergreifende Arbeit eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Allen voran das Unternehmen, für das ich arbeite, HAPEKO. Hier sind wir alle ein sehr gutes Team, weil wir einander respektieren, schätzen und uns gegenseitig austauschen. Jeder ist für jeden da, und das Alter spielt hier nicht die geringste Rolle. Sicherlich kennen Sie benfalls ein solches Unternehmen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn genau dieser Fortschritt und diese Einstellung, gerade in der modernen Arbeitswelt, wie wir sie aktuell haben, von ganz vielen Unternehmen übernommen und aktiv gelebt wird.

Wir Generationen gehören zusammen, denn wir sind ein Team, welches sehr gute Arbeit leisten kann. Der erste Schritt hierzu ist allerdings die Akzeptanz der Unternehmensführung und der verantwortlichen Führungskräfte. Ich lade Sie herzlich ein, mit mir darüber zu sprechen.

Sie sind dran.

Bitte bleiben Sie gesund.

Herzliche Grüße

Michael H. Hahl

MICHAEL HANS HAHL schreibt über Generation 50+, Veränderungsprozesse, Perspektiven im Unternehmen, Markt-/Kommunikationsstrategie

Herzlich Willkommen, ich bin Michael Hans Hahl, Sparringspartner für Prozesse, Matching, Wege und generationsübergreifendes Arbeiten. Seit fast 20 Jahren berate, coache, trainiere und spreche ich über die Themen Karriere, Personal, Jobchancen. Die Generation 50+ liegt mir dabei besonders am Herzen.

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