Bettina Rollow: Dialogfähigkeit fördert die Zukunftsfähigkeit in Unternehmen
Bettina Rollow ist eine der vielen prominenten Teilnehmerinnen der XING New Work Sessions „Schöne neue Arbeitswelt“, die am 25. September in Zürich stattfinden werden. Flexible Arbeitszeitmodelle, flache Hierarchien, agile Steuerungsinstrumente – wir stellen Ihnen ab heute die spannenden Speaker vor, die wir dort auf der Bühne sehen werden.
Bettina Rollow merkt man an, wie sehr es sie geprägt hat, im Ausland zu studieren und ein halbes Jahr mit dem Fahrrad quer durch Asien zu radeln. Multiperspektivität ist ihr genauso wichtig wie die Fähigkeit, die eigene Realität zu hinterfragen. Als sie erkannte, dass ihre Ausbildung für die Komplexität des Lebens nicht ausreichend ist, setzte die Organisationsentwicklerin noch eine gestalttherapeutische Ausbildung drauf. Ihr größtes Projekt war es, sich ihre Selbstständigkeit in einem Bereich aufzubauen, der zu der damaligen Zeit noch wenig untersucht war. Mit Leib und Seele exploriert sie die Arbeitswelt und untersucht komplexe Zusammenhänge zwischen innen und außen, um Unternehmen bei der Entwicklung authentischer Modelle der Zusammenarbeit zu begleiten.
Neues Arbeiten bedeutet, neue Wege zu gehen. Was heißt das konkret für Ihren Arbeitsalltag? Wie leben Sie New Work?
Bettina Rollow: Ich verfolge meinen emergenten „evolutionary purpose“. Meine Arbeit ist keine strategische und intellektuelle Leistung. Wie sich meine Arbeit und ich mich selbst mit meinen Projekten weiterentwickele, empfinde ich vielmehr als Prozess. Ich folge dieser Bewegung in meinem Leben und arbeite mit anderen kompetenzbasiert zusammen.
Welches Buch sollte jeder einmal gelesen haben?
Bettina Rollow: "Auf der Spur des Schneeleoparden“ von Peter Matthiessen.
Wie müssen sich Organisation, Zusammenarbeit und Führung im Rahmen von New Work wandeln?
Bettina Rollow: Es muss eine Entwicklung hin zur kompetenzbasierten Zusammenarbeit stattfinden, das heißt, dass in den verschiedenen Arbeitsschritten unterschiedliche Personen mit jeweils anderen Kompetenzen die Führung übernehmen. Das setzt allerdings voraus, dass man seine eigenen Kompetenzen kennt.
Neue Arbeit bedarf neuer Kompetenzen – welche sind das?
Bettina Rollow: Die heutige Komplexität im Leben und bei der Arbeit kann niemand mehr intellektuell erfassen. Ein intuitives emergentes Vorgehen ist an dieser Stelle wichtig. Kompetenzen, die dabei helfen: mit sich selbst in Kontakt sein, Reflexionsfähigkeit, Dialogfähigkeit, Feedback geben können, Konfliktfähigkeit, Multiperspektivität und Metareflexion.
Wie helfen Kenntnisse der Gestalttherapie dabei, als Unternehmen zukunftsfähig und innovativ zu bleiben?
Bettina Rollow: Alles, was die Kontakt- und Dialogfähigkeit fördert, fördert auch die Zukunftsfähigkeit in Unternehmen. Personen, die Grundkenntnisse im Coaching oder auf therapeutischem Gebiet haben, können leichter Räume schaffen, in denen sich Menschen sicher fühlen. Eine hohe Dialogfähigkeit führt wiederum zu stärkerer Kokreativität, das heißt, sich mit allem einzubringen, was man weiß und so sein Unternehmen voranzubringen.
*Event-Info: Am 25. September veranstalten wir in Zürich die XING New Work Sessions „Schöne neue Arbeitswelt“. In Kooperation mit VITRA, Design Offices, IBA und Payroll Plus sowie weiteren Partnern aus der Region geht es um Fokus-Themen wie flexible Arbeitszeitmodelle, flache Hierarchien, agile Steuerungsinstrumente. Mehr Informationen und Tickets finden Sie unter diesem Link.