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Die Generation 50+ auf Jobsuche: Eure Hindernisse schaffen wir locker.

Liebe Generation 50+ und die, die es noch werden möchten,

wir sind die Generation, die nicht nur den VHS-, sondern auch den Kassettenrekorder überlebt hat, wir meistern auch die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Wir mussten und müssen das lernen, mit dem die jüngere Generation aufgewachsen ist. Nachholbedarf, um für die Wirtschaft heute interessant zu bleiben.

Doch während wir uns mit einer Fülle von Lebenserfahrung und Expertise bewaffnet in den Jobmarkt stürzen, stoßen wir auf einige haarsträubende Hürden, die es für uns zu überwinden gilt. Hierbei ist es wichtig, zu akzeptieren. Ob wir es auch verstehen, das steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Aber wir haben gelernt, in die Hände zu spucken und anzupacken. Was sich daraus entwickelt hat, ist unser heutiger wirtschaftlicher Erfolg. An dem man uns zum Dank nun nicht mehr partizipieren lassen möchte, aber lassen wir das jetzt. Schauen wir nach vorn und begegnen unseren Herausforderungen.

Hier sind die drei heißesten Herausforderungen, denen wir uns auf unserer Jobsuche stellen müssen. Hierzu empfehle ich Ihnen ein paar Rezepte, um diesen Hindernissen den Wind aus den Segeln zu nehmen und volle Fahrt aufzunehmen. Schiff ahoi:

Wenn manche Unternehmen und deren Vertreter wenigstens so offen und ehrlich wären, uns genau diese Begründung als Absage zu benennen, dann würden wir uns zwar ärgern und wären enttäuscht, auch fühlten wir uns sicherlich ungerecht behandelt – trotzdem würden viele von uns die Offenheit und Ehrlichkeit anerkennen. Verklagen, wie es das AGG beschreibt, würden wir das Unternehmen deshalb nicht.

Klar, wir haben mehr Kerzen auf dem Kuchen als die jüngeren Bewerber:innen. Aber warum zur Hölle sollte das ein Nachteil sein? Wir sind wie ein gut gereifter Wein – mit zunehmendem Alter werden wir nur besser. Doch einige Arbeitgeber haben das Gefühl, dass unser Alter ein Hindernis darstellt, als würden wir in den Ruhestand marschieren, sobald wir den Fuß über die Türschwelle des Büros setzen.

Wie wäre es mit dieser Lösung: Stellen wir unseren Erfahrungsschatz einfach in den Vordergrund. Präsentieren wir uns als die verdammt kompetenten Profis, die wir sind. Zeigen wir, dass wir nicht nur über Fachwissen verfügen, sondern auch über Weisheit, die man nicht aus Lehrbüchern erlernen kann. Lassen wir die anderen daran teilhaben, gern in einer Art Mentorenrolle. Außerdem: Unternehmen, die unsere Erfahrung nicht schätzen, sind es vielleicht nicht wert, dass wir für sie arbeiten.

Einige von uns haben ihre ersten Computerkurse erst genommen, als Smartphones bereits die Norm waren. Doch jetzt soll die erfahrene Generation mit Buzzwords wie "Machine Learning", "KI" und "Big Data" jonglieren, als hätte sie nie etwas anderes getan. Manche Arbeitgeber scheinen zu denken, dass die grauen Haare automatisch bedeuten, dass viele Ü50er von Technologie so viel Ahnung haben wie eine Schnecke von Raketenwissenschaft.

Da empfehle ich diese Lösung: Bildung, Bildung, (Weiter-)Bildung! Lassen Sie sich auf keinen Fall von der Technologie abhängen, sondern nutzen Sie sie zu Ihrem Vorteil. Es gibt Unmengen von Kursen, online oder vor Ort, die speziell darauf ausgerichtet sind, Ihre digitale Kompetenz aufzupolieren. Zeigen Sie, dass Sie lernbereit sind und sich den neuesten Technologien anpassen können – das ist der Schlüssel.

„Entschuldigung, Sie sind überqualifiziert für diese Stelle.“ Dieser Satz klingt wie ein Witz, aber er ist leider allzu real. Unsere umfangreiche Erfahrung und Qualifikationen und der Wunsch, manchmal auch die Aufforderung, sich weiterzubilden und zu qualifizieren, könnte als Bedrohung gesehen werden, als ob wir in der Lage wären, das Unternehmen von innen heraus zu übernehmen und es in ein Imperium zu verwandeln.

Hier hätte ich diesen Lösungsvorschlag: Stellen Sie Ihre Qualifikationen nicht als Bedrohung, sondern als Chance dar. Heben Sie dabei klar hervor, wie Ihre Fähigkeiten die Rolle bereichern können. Bieten Sie doch einfach an, Mentor oder Coach für jüngere Mitarbeiter zu sein, um Ihr Know-how weiterzugeben. Zeigen Sie, dass Sie nicht vorhaben, das Unternehmen zu übernehmen, sondern es zu unterstützen, voranzubringen, gern auch weiterzuentwickeln.

Liebe Generation 50+, lasst uns aufhören, uns von diesen „hausgemachten“ Hindernissen entmutigen zu lassen. Wir sind diejenigen, die das Konzept von „lebenslangem Lernen“ leben. Zeigen wir den Unternehmen, dass wir nicht nur wertvoll, sondern unverzichtbar sind. Es ist an der Zeit, unsere „Weisheit“ und Erfahrung hochzuhalten und zu zeigen, dass wir bereit sind, die Arbeitswelt zu rocken – egal, welche verrückten Hürden sich uns in den Weg stellen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und bitte bleiben Sie gesund.

Herzlichst

Michael H. Hahl

MICHAEL HANS HAHL schreibt über Generation 50+, Veränderungsprozesse, Perspektiven im Unternehmen, Markt-/Kommunikationsstrategie

Herzlich Willkommen, ich bin Michael Hans Hahl, Sparringspartner für Prozesse, Matching, Wege und generationsübergreifendes Arbeiten. Seit fast 20 Jahren berate, coache, trainiere und spreche ich über die Themen Karriere, Personal, Jobchancen. Die Generation 50+ liegt mir dabei besonders am Herzen.

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