Die Ichlinge kommen: Warum die Generation alpha erwartet, dass sich alles um sie dreht
Werden unsere zukünftigen Kolleg·innen aus der Generation alpha selbstsüchtig und egoistisch sein? Ein HR-Experte erklärt, warum die neuen „Ichlinge“ anders ticken – auch bei der Job-Suche.
Stell Dir vor, du hättest einen Arbeitsplatz, in dem jede Aufgabe, jede Anforderung speziell auf Dich zugeschnitten ist. Die Kolleg·innen, die Gerätschaften, die Räumlichkeiten – alles so, als hättest Du es selbst konfiguriert. Die Generation alpha, die Kids von heute, wachsen in einem solchen Umfeld auf. Einer Welt der Individualisierung und maßgeschneiderten Erlebnisse.
Was prägt die Generation alpha?
Plattformen wie Kahoot! und Duolingo bieten maßgeschneiderte Lernangebote, die den spezifischen Fähigkeiten und Schwächen der Nutzer·innen gerecht werden. Die Kinder von heute profitieren nicht nur mit personalisierten Lernmethoden, sondern auch von einer Welt, in der jede Erfahrung auf sie abgestimmt ist. Diese Dynamik wird die Vorstellungen der Generation alpha gegenüber der Berufswelt prägen.
Die Generation alpha, geboren zwischen 2011 und 2025, wächst in einer digital vernetzten Umgebung auf. Sie entwickelt dabei eine Erwartungshaltung, die Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt. Individualisierung ist der Schlüssel, und die Tendenz zur Personalisierung ist in ihrem Alltag allgegenwärtig.
Was sind Ichlinge?
Der Kinderpsychologe Dr. Stephan Valentin prägte 2012 den Begriff „Ichlinge“, um eine Generation zu beschreiben, die mit immensem Leistungsdruck konfrontiert ist. Laut Valentin fehle es jungen Menschen oft an Teamfähigkeit und der Fähigkeit zur sozialen Interaktion. In starkem Kontrast dazu steht Robindro Ullahs neue Definition des Begriffs:
„Wir treffen auf eine Generation der Ichlinge“, sagt der Geschäftsführer des Trendence Instituts in einem Interview mit der Personalmarketing-Agentur Raven51. „Das sind keine Egoisten, sondern Menschen, die zu 100 Prozent daran gewöhnt sind, dass alles individualisiert wird und auf sie angepasst wird.“
Ichlinge sind keine Egoisten. Sondern Menschen, die zu 100 Prozent gewöhnt sind, dass alles auf sie angepasst wird.Robindro Ullah, Geschäftsführer Trendence Institut
Schnelligkeit als Must-Have der Gen alpha
In der Welt der „Ichlinge“ muss alles schnell und reibungslos funktionieren. Generation alpha wächst mit Instant-Messaging und Streaming-Diensten auf, in denen Informationen blitzschnell verfügbar sind und persönliche Vorlieben von Algorithmen verarbeitet werden. Daraus lässt sich ableiten, dass sie diese Erwartungen auch an ihre Job-Suche stellen werden.
Standardlösungen? Damit tun sich Schüler·innen schon heute schwer, wie Robindro Ullah bestätigt: „Wenn man in unsere Daten schaut, ist zum Beispiel auf die Frage ,Warum hast du dich mal nicht beworben?‘ bei Schüler·innen eine der Top-Antworten: Anforderungsprofil unklar.“ Das spreche dafür, dass es immer noch zu viele generische Stellenanzeigen gibt, so der HR-Experte. Als Unternehmen könne man sich das heute nicht mehr erlauben.
✨ XING-Tipp: Als erster Anbieter überhaupt stellt XING seine Job-Suche auf eine dialogbasierte KI um und verändert mit dieser Smart Search grundlegend die Art und Weise, wie wir nach Jobs suchen. Die starre Suche über Stichwörter wie „Job-Titel“ und „Arbeitsort“ gehört damit der Vergangenheit an.
Die Smart Search ist vor allem für junge Talente attraktiv: In der bisherigen Beta-Phase nutzten die 18- bis 35-Jährigen die neue Art der Job-Suche am intensivsten.
Über die Smart Search kann XING die Wünsche der Job-Suchenden besser verstehen. Warum? In der Smart Search wird etwa fünfmal mehr Text eingegeben als bei der einfachen Job-Suche. So finden Talente den Job, von dem Sie vielleicht gar nicht wussten, dass sie ihn suchen.
Wie sollten sich Arbeitgeber auf die Generation alpha einstellen?
Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass die Ansprüche der Generation alpha nicht als Selbstsucht anzusehen sind. Vielmehr sind sie das Resultat einer Welt, in der alles auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Die Herausforderung für Arbeitgeber besteht darin, eine Balance zwischen den Bedürfnissen dieser Generation und den Anforderungen des Unternehmens herzustellen.
Wie die ideale Stellenanzeige der Zukunft aussehen wird? Da möchte sich auch der Trendence-Geschäftsführer nicht genau festlegen. Aber eine Idee davon hat Robindro Ullah bereits: „In meiner Wunschvorstellung wäre es eine Anzeige, die sich auf den Betrachter oder die Betrachterin anpasst.“
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