Thanks to Jason Goodman@unsplash.com

Die Young Professionals (Gen Y & Z) und die Generation 50+ – mehr Gemeinsamkeiten bei der Jobsuche als man denkt

Als Vertreter der Generation 50+, ich selbst gehöre der Generation X an, stoße ich immer wieder auf Aussagen, dass die Generationen vollkommen unterschiedliche Anforderungen an einen neuen Job haben. Meiner Meinung nach haben die Generationen viele Gemeinsamkeiten. Deshalb habe ich mich auf die Suche gemacht, recherchiert und Gespräche mit beiden Altersgruppen geführt.

Mein Vorteil dabei war, dass ich sowohl zu Young als auch zu Old Professionals Kontakt habe und alle Altersgruppen sehr schätze. Ich selbst in meiner Arbeit suche nach Wegen, wie beide Generationen miteinander arbeiten und voneinander profitieren können. Und in den allermeisten Fällen funktioniert dies hervorragend, auch wenn einige Unternehmen dies nach wie vor leugnen.

Lassen Sie uns hier einmal ein wenig auf die Suche und den Aussagen auf den Grund gehen. Sie werden erstaunt sein, was wir alles für Gemeinsamkeiten finden. Das Netz ist voll von Informationen, die in persönlichen Gesprächen noch intensiviert werden.

Bei meiner Recherche und in vielen Unterhaltungen mit Young Professionals und meiner Generation zu den Jobwünschen erhielt ich immer wieder Antworten, die nahezu identisch waren. Hier einmal drei von mir zusammengefasst:

  1. In der Stellenbeschreibung sollten die Unternehmen die Zielgruppe individuell ansprechen: Welches Karrierelevel wird erwartet? Für wen ist der Job geeignet? Ich spreche nicht von den Zusätzen „Junior“ oder „Senior“, sondern von einer genauen Beschreibung, was mich und wen das Unternehmen erwartet. Somit könnte man zumindest die Aussage: „Ihre Gehaltsvorstellung passt nicht in unseren Rahmen“ oder einfacher gesagt „Sie sind zu teuer“ vermeiden. Es gilt, weder junge noch ältere Bewerber:innen abzuschrecken, sondern individuell einzuladen.

  2. Der Bewerbungsprozess sollte vereinfacht werden: Eines der meistdiskutierten und in der Kritik stehenden Themen. Gleich in welcher Altersgruppe. Seit Jahren wird fleißig darüber diskutiert, den Bewerbungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die Gruppe der Young Professionals bevorzugt eine rasche, unkomplizierte Bewerbung, am besten „One-Klick“. „So do I“, würde der ältere Bewerber jetzt antworten, denn auch die Generation 50+ wäre einer schnelleren, vereinfachten und unkomplizierterem Bewerbungsverfahren nicht abgeneigt und würde dies begrüßen. Die Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe, fanden die Idee sehr gut, die Bewerbungsprozess klarer und einfacher zu gestalten. Mein ältester Gesprächspartner, der bald seinen 60sten feiert, fand die Idee klasse.

  3. Die Bedeutung des Faktors Gehalt: Den Young Professionals wird immer wieder der Wunsch nach einer sicheren beruflichen Zukunft zugeschrieben. Gerade in Coronazeiten waren Sicherheit und finanzielle Beständigkeit ein Thema. Hinzu kam das Anliegen „Faires Gehalt“. Ein interessantes Thema, Gehalt. Das steht bei den Young Professionals allerdings nicht an erster Stelle. Und jetzt kommt die Überraschung: Bei der Generation 50+ ebenfalls nicht. Zwar werden Absagen immer wieder mit einem zu hohen Gehaltswunsch erläutert, jedoch wurde oftmals weder ein Gehalt angegeben noch darüber gesprochen. Wie denn auch bei einer Absage? Genau wie bei der Generation Y und Z, ist auch bei der Generation X, Babyboomern und anderen in den meisten Fällen das Gehalt nicht das Wichtigste. Ganz davon abgesehen halte ich es für sinnvoll, über Gehaltsmöglichkeiten offen zu sprechen. Die Young Professionals tun dies, die Generation 50+ ebenso – und die Unternehmen und deren Vertreter:innen? Hier überlasse ich Ihnen die Antwort.

Lassen Sie mich mit einem Zitat schließen, das das Miteinander und die Bedeutung zwischen erfahren und jung so wunderbar beschreibt:

Die jüngere Generation ist der Pfeil, die ältere der Bogen.
John Steinbeck

Das eine bringt ohne das andere wenig bis gar keinen Nutzen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute.

Bitte bleiben Sie gesund.

Herzlichst

Michael H. Hahl

MICHAEL HANS HAHL schreibt über Generation 50+, Veränderungsprozesse, Perspektiven im Unternehmen, Markt-/Kommunikationsstrategie

Herzlich Willkommen, ich bin Michael Hans Hahl, Sparringspartner für Prozesse, Matching, Wege und generationsübergreifendes Arbeiten. Seit fast 20 Jahren berate, coache, trainiere und spreche ich über die Themen Karriere, Personal, Jobchancen. Die Generation 50+ liegt mir dabei besonders am Herzen.

Artikelsammlung ansehen