Elmar Mock: "Innovativ zu sein, ist wie kleine LEGO-Steine zu sammeln – und sie immer wieder neu zusammen zu setzen."
Elmar Mock ist einer der vielen prominenten Teilnehmer der XING New Work Sessions „Schöne neue Arbeitswelt“, die am 25. September in Zürich stattfinden werden. Flexible Arbeitszeitmodelle, flache Hierarchien, agile Steuerungsinstrumente – wir stellen Ihnen die spannenden Speaker vor, die wir dort auf der Bühne sehen werden.
Warum es Spaß macht, neue Wege zu gehen
Elmar Mock wollte nie Erfinder sein. Ihm ist es wichtig, immer in Bewegung zu bleiben, und unterwegs sein Ziel zu entdecken. Dass er die Swatch Watch entwickelte, bezeichnet er selbst daher als reinen Zufall. Er beschreibt sich als Chaot und Träumer, der zu dieser Zeit keine Vision hatte, sondern lediglich eine gute Maschine konzipieren wollte. Auch als er 1986 Creaholic gründete, ging es ihm nicht darum, Unternehmer zu sein. Vielmehr war es ihm wichtig, sich regelmäßig neu zu erfinden und Erfinder als Beruf zu etablieren. Er philosophiert gern darüber, warum trotz der angeborenen Kreativität nur so wenige Menschen Spaß daran haben, neue Wege zu gehen.
Neues Arbeiten bedeutet, neue Wege zu gehen. Was heißt das konkret für Ihren Arbeitsalltag? Wie leben Sie New Work?
Elmar Mock: Ich bin kein Spezialist für New Work, aber die Prinzipien lebe ich quasi seit Gründung meiner Firma. Dazu zählen eine flache Hierarchie, Entscheidungen gemeinsam zu treffen sowie eine hohe Transparenz im Unternehmen. Früher war ich zu 100 Prozent Eigentümer meiner Firma, mittlerweile halte ich nur noch ein Prozent inne, der Rest ist unter den Mitarbeitern aufgeteilt.
Welche ungewohnten Wege gehen Sie, um innovativ, neugierig und offen zu bleiben?
Elmar Mock: Ich habe Spaß am Leben und an Entdeckungen. Dabei sehe ich mich selbst als Sammler und interessiere mich für Themen, die ich noch nicht kenne. Innovativ zu sein, ist wie kleine LEGO-Steine zu sammeln und diese immer wieder anders zusammenzusetzen.
Sie haben einmal gesagt „Ein Erfinder ist niemals allein; wenn er eines Tages ins Rampenlicht tritt, verdankt er es einem ganzen Team.“ Wie ist das auf die neue Arbeitswelt übertragbar?
Elmar Mock: Leider versucht die Gesellschaft oft, den Ruhm auf wenige Personen zu verteilen und einen Leader zu bestimmen. Doch es ist eine Idealvorstellung, dass eine Person alles alleine machen kann. Dahinter steht immer eine Gruppe von Menschen. Wir sollten uns also regelmäßig daran erinnern, als Team am gleichen Strang zu ziehen und uns daran zu bereichern. Das war auch der Grund, aus dem ich meine Firma geteilt habe.
Ihr schulischer Weg war geprägt von einigen Hindernissen. Inwiefern dienen Misserfolge der eigenen Persönlichkeitsentwicklung?
Elmar Mock: Aufgrund meiner Legasthenie war für mich die Welt immer irgendwie unscharf. Doch aus einem Handicap kann ein Wettbewerbsvorteil werden, wenn man lernt, mit dieser Unsicherheit zu leben und dadurch andere Stärken zu entwickeln. Das Handicap macht außerdem bescheidener und führt dazu, dass man leichter Fehler akzeptiert und das Gute darin erkennt.
Welches Buch sollte jeder einmal gelesen haben?
Elmar Mock: Als Legastheniker lese ich nicht gern. Ich mache mir lieber ein eigenes Bild von der Welt, als dieses aus Büchern zu entnehmen, reise, besuche Museen, treffe Menschen und spüre die Welt. Ich mag jedoch gern die Comics von Gaston Lagaffe.
*Event-Info: Mehr von Elmar Mock hören Sie am 25. September in Zürich bei den XING New Work Sessions „Schöne neue Arbeitswelt“ in seinem Impulsvortrag "Ein Erfinder ist nie allein". In Kooperation mit VITRA, Design Offices, IBA und Payroll Plus sowie weiteren Partnern aus der Region geht es um Fokus-Themen wie flexible Arbeitszeitmodelle, flache Hierarchien, agile Steuerungsinstrumente. Mehr Informationen und Tickets finden Sie unter diesem Link.