Ex-Fußballstar Neven Subotić: Raus aus dem Irrsinn, rein in die Sinnhaftigkeit
Ex-Fußballstar Neven Subotić wurde Meister mit Borussia Dortmund und gab Millionen für sein Luxusleben aus. Heute lebt er sehr bescheiden und investiert jeden Cent in seine Stiftung, die Menschen Zugang zu Trinkwasser verschafft und Brunnen und Sanitäranlagen in Afrika baut.
Im Talk bei der XING Job-Welt hat er Anika Gottschalk erzählt, warum diese Kehrtwende vom Profifußballer zum Aktivisten für ihn beruflich und persönlich elementar war, was ihm auf diesem Weg geholfen hat, welche Gedanken und Werte ihn begleitet haben und wie er sich das Know-How angeeignet hat, um diesen ganz neuen Lebensweg einzuschlagen.
Rückblickend schäme er sich ein wenig. "Ich habe mich lange an dem Stereotyp des reichen und verwöhnten Fußballers orientiert", sagt Neven Subotić, der als Kind mit seinen Eltern aus dem ehemaligen Jugoslawien fliehen musste und in den USA als Fußballtalent entdeckt wurde. Erst der selbstkritische Blick und die Reflexion des eigenen Tuns haben ihn dann zum Umdenken gebracht.
Seine Learnings:
In seiner Zeit bei Beim BVB verdiente er Millionen: "Ich wollte gar nicht wissen, wie viel Geld auf meinem Konto liegt, ich wusste nur, ich kann gar nicht so viel ausgeben, wie ich verdiene." In dieser Zeit habe er sich persönlich nicht weiterentwickelt, sagt er. Erst durch Gespräche mit Menschen, die nicht in der Fußball-Blase lebten und auch geprägt durch sein Elternhaus, startete dann ein Prozess mit der Frage: "Ist das wirklich die Messlatte, an der ich mich orientieren will?" Er begann, sich kritisch mit sich und seinem Umfeld auseinanderzusetzen und beschäftigte sich mit gesellschaftlichen Problemen. Ein guter Freund sagte zum ihm: "Du bist unzufrieden und hast das Gefühl, dich nicht genug zu engagieren. Wenn du schon so viel Geld hast, gib doch etwas ab und gründe eine Stiftung."
Googeln, Bücher lesen und über den eigenen Tellerrand schauen – so hat sich Neven seinem Herzensthema genähert. Er stellte fest, dass er nicht nur in seinem direkten, lokalen Umfeld helfen möchte, sondern etwas Großes schaffen will, was viele, wenn nicht sogar alle Menschen verbindet. Auf diese Weise fand er heraus, dass rund 800 Millionen Meschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwaser haben. Darauf baute er auf und setzte sich mit dem Thema intensiv auseinander.
Er habe Zweifel gehabt, ob er ohne Vorwissen und Ausbildung im Stiftungsbereich so einer großen Aufgabe gewachsen sei. Dennoch fasste er den Entschluss, seine eigene Stiftung unter seinem Namen zu gründen mit dem Vertrauen, dass es gut wird, wenn er sich komplett auf diese Aufgabe fokussiert. Das Wissen hierfür eignete er sich autodidaktisch an. Heute, elf Jahre später, führt er ein Team mit neun Mitarbeiter*innen auf zwei Kontinenten sowie einen festen Stamm von dutzenden ehrenamtlich Engagierten. Mit der Unterstützung von knapp 30.000 Spender•innen wurden bislang über 450 Projekte für 200.000 Menschen realisiert.
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