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"Ich bin so wütend!" – Und warum das ein Geschenk sein kann

"Ich bin so wütend!" – Und warum das ein Geschenk sein kann

MännerPodcast "Kannst du dich fühlen?" mit Frank -

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Wir alle kennen sie. Diese Momente, in denen es in uns brodelt, in denen Worte wie Feuer auf der Zunge liegen, in denen wir am liebsten laut schreien würden: "Ich bin so wütend!"

Wut ist roh. Wild. Und oft gefürchtet. Wir haben gelernt, sie zu unterdrücken, klein zu machen, wegzuschieben. Aus Angst, aus Unsicherheit, aus sozialer Prägung. Doch was, wenn genau diese Emotion unser größtes ungenutztes Potenzial ist?

Wut ist Energie – und Energie will fließen

Wir werden nicht wütend, weil wir schwach sind. Im Gegenteil: Wut zeigt, dass uns etwas nicht egal ist. Dass wir Werte haben. Grenzen. Ein Gefühl für Gerechtigkeit, für Wahrheit, für das, was uns wichtig ist. Wenn wir lernen, Wut nicht sofort zu explodieren, sondern in uns wirken zu lassen – dann kann sie zu einer unfassbaren Kraftquelle werden.

Wir haben das Recht, wütend zu sein. Und die Verantwortung, damit bewusst umzugehen.

Die 90-Sekunden-Regel – und was danach passiert

Wut bleibt nicht für immer. Studien zeigen, dass Emotionen wie Wut im Schnitt nur etwa 90 Sekunden in unserem Körper aktiv sind – wenn wir sie bewusst wahrnehmen, ohne sie sofort weiterzugeben. Das bedeutet: Wenn wir durchatmen, wenn wir uns selbst diesen Raum geben, verändert sich alles.

Dann entscheiden wir, was wir sagen. Wie wir reagieren. Ob wir als Erwachsene handeln – oder als verletztes Kind.

Wir dürfen uns entscheiden – jeden Tag aufs Neue

Wir können die Schuld nach außen geben: an den Kollegen, den Partner, das System. Oder wir können den Blick nach innen richten und uns fragen:

  • Was in mir fühlt sich gerade übergangen, nicht gesehen, verletzt?

  • Wo in meinem Leben fühle ich mich ungerecht behandelt?

  • Wo bin ich noch nicht ehrlich mit mir selbst?

Diese Fragen erfordern Mut. Aber sie bringen uns zu einem Ort, an dem wir kraftvoll, klar und mit echtem Selbstwert handeln können.

Wir dürfen Vorbilder sein – für uns selbst und andere

Stell dir vor: Wir sitzen im Meeting, werden angegriffen, unfair behandelt. Die Wut kocht. Und trotzdem – oder gerade deswegen – sagen wir:
„Ich spüre, dass ich gerade sehr emotional bin. Ich möchte das Gespräch morgen fortsetzen, wenn ich wieder klar denken kann.“

Was für ein Vorbild. Was für eine Haltung. Was für eine Stärke.
Frank Rechsteiner

Wir wünschen uns doch alle Menschen um uns, die mit ihren Gefühlen umgehen können, ohne andere zu verletzen. Die sich nicht durch äußere Umstände lenken lassen, sondern die Verantwortung für ihr Innenleben übernehmen.
Lass uns selbst solche Menschen sein.

Wut zeigt, wo es für uns langgeht

Manchmal bringt uns Wut dazu, ein Projekt zu starten. Ein Gespräch zu suchen. Eine Wahrheit endlich auszusprechen. Wut ist nicht der Feind. Wut ist ein innerer Weckruf: „Hey, hier ist etwas, das deine Aufmerksamkeit braucht!“

Wenn wir den Mut haben, ihr zuzuhören, dann wachsen wir. Dann verändern wir nicht nur unser Leben, sondern auch das der Menschen um uns.


Lasst uns wütend sein. Bewusst. Klar. Transformierend.
Lasst uns Wut nicht länger bekämpfen – sondern sie endlich als das erkennen, was sie ist:
Ein Signal. Eine Kraft. Eine Einladung, über uns hinauszuwachsen.

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Frank Rechsteiner schreibt über Transformation, Recruiting, Mindsets

Frank Rechsteiner ist Inhaber der Hype Group, die auf Executive - Recruiting und Strategieberatung für IT-Unternehmen spezialisiert ist. Als Recruiting Experte, Blogger, YouTuber und Autor gebe ich regelmäßig Recruiting Impulse. Alle weiteren Infos finden Sie unter - https://frankrechsteiner.de/

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