Kein Platz für Feigheit – Führung braucht Klartext
Niemand hört gerne die nackte Wahrheit. Ob verlorene Marktanteile, einbrechender Umsatz oder Mitarbeitende, die einfach nicht liefern: Harte Fakten stechen immer ein bisschen, sie tun weh. Aber genau Ihr Job als Führungskraft ist es, die Realität nicht nur zu kennen – sondern auch klar und direkt auszusprechen. Nennen Sie das Kind beim Namen! Wenn Ihr Unternehmen von Platz 3 auf Platz 5 abgerutscht ist, dann sagen Sie es! Keine Ausreden, kein Schönreden, keine Kompromisse. Die Konkurrenz war besser, wir waren schlechter. Punkt! Es gibt keinen Raum für Gefühlsduselei.
Komplimente sind keine Führung
Viele Führungskräfte machen den Fehler, sich in Beliebtheit zu verlieren. Sie verteilen Komplimente wie Konfetti: „Tolle Arbeit“, „Gut gemacht“, „Du bist klasse!“ Das Problem? Komplimente allein bringen niemanden weiter. Führung bedeutet nicht, die Leute glücklich, sondern sie besser zu machen. Wahrheiten sind oft das Gegenteil von Komplimenten. Sie sind unangenehm, direkt und vielleicht sogar verletzend. Aber genau das unterscheidet Führungskräfte von Gefälligkeitstypen.
Existenzberechtigung: Warum sind Sie hier?
Jeder in einem Unternehmen, von der Reinigungskraft bis zum CEO, muss sich eine zentrale Frage stellen: Warum werde ich bezahlt? Was ist meine Existenzberechtigung? Wenn jemand das nicht beantworten kann, dann haben Sie als Führungskraft versagt. Ihre Aufgabe ist es, diese Klarheit zu schaffen. Das ist keine Schikane, sondern der Kern von guter Führung.
Die Pflicht zur Wahrheit
Es gibt in Unternehmen ein Recht auf die Wahrheit – für jeden. Und es gibt eine Pflicht zur Wahrheit – für jede Führungskraft. Mitarbeitende haben ein Recht darauf, zu wissen, wo das Unternehmen steht, was gut und was schlecht läuft. Halbwahrheiten oder Lügen aus Bequemlichkeit sind Verrat an der Verantwortung einer Führungskraft. Dabei geht es nicht darum, jedes Detail offenzulegen – vertrauliche Informationen wie Gehälter oder strategische Pläne gehören nicht dazu. Aber die fundamentalen Fakten über die Lage des Unternehmens? Die müssen klar sein. Ihre Leute verdienen Respekt, und Respekt beginnt mit der Wahrheit.
Keine Weichspüler, keine Feiglinge
Wenn Sie eine Führungsposition innehaben und sich nicht trauen, die Dinge direkt anzusprechen, dann haben Sie in dieser Rolle nichts verloren. Führung braucht Mut. Mut, jemandem ins Gesicht zu sagen, dass er nicht liefert. Mut, harte Entscheidungen zu treffen und sie klar zu kommunizieren. Feiglinge haben in der Führung nichts verloren. Das ist wie bei einem Arzt, der zu einem übergewichtigen Patienten sagt: „Alles okay, machen Sie weiter so“, obwohl er weiß, dass der Mann auf einen Herzinfarkt zusteuert. Verantwortung heißt, die unbequeme Wahrheit auszusprechen.
Führungsprinzip: Klarheit ist Macht
Klarheit ist das Fundament jeder erfolgreichen Führung. Es gibt keine Ausreden, keine Ausflüchte. Wenn Sie klare Erwartungen und Wahrheiten kommunizieren, schaffen Sie eine Kultur, in der Leistung möglich ist. Ihre Aufgabe ist es, die Richtung vorzugeben, die Wahrheit zu sprechen und sicherzustellen, dass jeder in Ihrem Team versteht, warum er da ist. Harte Wahrheiten sind das Werkzeug, das Führungskräfte von Managern unterscheidet. Führung heißt nicht, beliebt zu sein. Führung heißt, Ergebnisse zu liefern. Wer die Wahrheit nicht aushalten kann, hat in einer Führungsrolle nichts zu suchen.