Klartext mit dem Entscheider! Jetzt dreht die Generation 50+ den „Spieß“ des Bewerbungsprozesses um
Bewerbung geschrieben, versandt. Hoffnung keimt auf. Die kleine Pflanze, die so prächtig aufblühen könnte, wird durch eine – in den seltensten Fällen nachvollziehbare – Absage zertreten. Erneut sich auf die Suche begeben, pflanzen und hoffen, abermals enttäuscht werden. Immer und immer wieder das gleiche Spiel spielen, weil ich es muss, nicht weil es mir Spaß macht.
Spaß habe ich auf der Suche nach einer neuen Aufgabe schon lange nicht mehr. Kein Wunder bei der Flut an Absagen. Frust, Ärger bis hin zur Existenzangst sowie Verzweiflung bauen sich auf und werden bald zu so hohen Türmen, dass ich mich frage: „Wie soll ich die jemals erklimmen? Wie soll ich in meinem Alter je einen adäquaten Job finden. Warum bekomme ich diese Absagen? Zum Teil auf Positionen, für die bestens geeignet bin. Positionen, für die ich jahrelang Erfahrung gesammelt und eine Expertise aufgebaut habe, die sich sehen lassen kann. Positionen, in denen ich einst als Vorreiter, verlässlicher Partner und Experte gelobt wurde. Früher hieß es: „Geh zu ihm, er ist der Beste auf seinem Gebiet, er kennt sich aus wie kein Zweiter, er ist unser Mann, wenn es um dieses Thema geht, unser wertvollster Mitarbeiter, hilfsbereit und immer für uns da. Von ihm kannst Du einiges lernen.“
Heute klingen die Stimmen anders, eigentlich höre ich sie nicht mehr, denn sie sind verstummt. Und wenn sie doch noch einmal aufkommen würden, dann würden sie wohl sagen: „Nicht zu dem, da muss ein anderer, ein Jüngerer ran. Der gehört schon zum alten Eisen, zu langsam geworden und nicht mehr so fit und flexibel wie früher.“
Ist das die Story eines schlechten Films?
Nein, in leider noch zu vielen Fällen ist genau dies für die Generation 50+ bittere Realität. Ja, wir haben im Alter ein dickes Fell, ein breites Kreuz bekommen, jedoch sind wir darunter Menschen geblieben. Menschen mit Emotionen, Plänen, Vorstellungen. Ja auch Menschen mit Ideen, Visionen und mit der Power die Aufgaben anpacken, stemmen und meistern zu können. Vertraut uns, berücksichtigt uns und lasst uns Euch zeigen, wie stabil altes Eisen noch sein kann. Schaut Euch doch mal um, in vielen Häusern befindet sich altes Eisen, welches sie trägt und sichert. Vielleicht wohnt Ihr auch in solch einem Haus, in einem gesuchten und begehrten „Altbau“ in bester Lage. Baut auf uns, wir werden Euch nicht enttäuschen, denn das haben wir nie.
Lasst Euch vom Alter, den wenigen oder grauen Haaren nicht täuschen. Unsere Falten zeugen von unserer Erfahrung, und wir sind nicht langsam, wir denken nach, bevor wir handeln. Wir wägen ab und entscheiden uns dann für den besten Weg. Immer im Sinne unseres Unternehmens, mit Weitblick, vorausschauend und mit Erfahrung in unserem Gepäck. Wenn wir jünger wären, dann würdet Ihr uns als die „TOP“-Mitarbeiter bezeichnen, uns loben und voller Stolz mit uns ins Rennen gehen. Weil wir jedoch zur älteren Generation gehören, werden die Aspekte und Eigenschaften, die Ihr bei jungen Kolleg:innen so händeringend sucht, bewundert und lobt, bei uns beklagt, als unflexibel und nicht selten als klassisches KO-Kriterium ausgelegt.
Und jetzt drehen wir den Spieß um. Ihr braucht uns, und wir sind da. Unser Einsatz ist vorbildlich, unsere Arbeitsleistung von hoher Qualität. Zuverlässigkeit und Loyalität sind für uns keine Fremdwörter. Die von Euch gewünschte Identifikation mit dem Unternehmen und das unternehmerische Handeln und Denken haben wir verinnerlicht und über Jahre, sogar Jahrzehnte erfolgreich praktiziert. Es gibt keinen Grund, kein Gespräch mit uns zu führen und es gibt keinen Grund uns nicht einzuladen und vielleicht sogar einzustellen. Wir bereichern jedes Unternehmen, gleich ob klein, mittel oder groß.
Wir, die Generation 50+, gehen jetzt auf Euch Entscheider zu. Wir suchen das Gespräch auf Augenhöhe mit Euch, und zwar über Themen, die Euch betreffen, interessieren und vielleicht sogar herausfordern. Wir bieten mit unserem jahrelangen Know-how einen hervorragenden Sparring und vielleicht sogar die Lösung an. Wir starten eine neue Form des Bewerbungsprozesses, die da lautet: „Wir bewerben uns nicht um (im besten Fall) ein Gespräch zu führen. Wir führen ein Gespräch, um uns danach bei dem Entscheider direkt zu bewerben. Das ist unsere (Markt-)Strategie, das ist unser neuer Weg zu einem Job, der uns Spaß macht, der unserer Qualifikation entspricht und der uns die Chance auf ein gutes Gespräch bietet. Denn wir verfügen über die Arbeitskraft und Einstellung, die Euch, auch in Zukunft, weiterbringt. All dies tun wir in Harmonie und in hervorragender Kooperation mit der jüngeren Generation, denn mit der verstehen wir uns sehr gut. Wir profitieren und lernen voneinander, und genau dieser Mehrwert kommt unserem Unternehmen zugute.
Anstatt zu hoffen und zu bangen, agieren und überzeugen wir. Und wir starten genau jetzt damit.
Ich wünsche Ihnen, der Generation 50+, der ich selbst angehöre, allen Erfolg dabei, probieren Sie es aus, denn Ihr Joker heißt „Erfahrung“. Sie haben nichts zu verlieren, können aber Respekt, Achtung und Anerkennung gewinnen und sich selbst zurückgeben.
Bitte bleiben Sie gesund.
Herzlichst
Michael H. Hahl