Klaus Kobjoll kennt keine Geheimnisse: "Wir leben in unserem Unternehmen eine radikale Transparenz."
Klaus Kobjoll ist einer der vielen prominenten Teilnehmer der XING New Work Sessions „Schöne neue Arbeitswelt“, die am 25. September in Zürich stattfinden werden. Flexible Arbeitszeitmodelle, flache Hierarchien, agile Steuerungsinstrumente – wir stellen Ihnen ab heute die spannenden Speaker vor, die wir dort auf der Bühne sehen werden.
Gastronom, Berater und Autor
Bereits als er sich mit 22 Jahren zum ersten Mal selbstständig machte, wusste Klaus Kobjoll, dass er niemals im, sondern vielmehr am Unternehmen arbeiten wolle. So setzte er Anfang der 80er Jahre alles auf eine Karte und startete mit dem Schindlerhof sein bisher wichtigstes Projekt. Der optimistische Unternehmer, Berater und Autor schaffte es mit seiner euphorischen Grundhaltung, selbst eine so traditionelle Branche wie die Gastronomie zu revolutionieren und ein zeitgemäßes Unternehmen aufzubauen. Er bricht aus Routinen aus und motiviert intrinsisch, indem er eine möglichst große Übereinstimmung zwischen der Welt des Einzelnen und den Werten des Unternehmens herstellt.
Neues Arbeiten bedeutet, neue Wege zu gehen. Was heißt das konkret für Ihren Arbeitsalltag? Wie leben Sie New Work?
Klaus Kobjoll: Wir leben in unserem Unternehmen eine radikale Transparenz, das heißt, es gibt keine Geheimnisse. Mit allen Mitarbeitern, also auch mit den Auszubildenden, bespreche ich betriebswirtschaftliche Zahlen. So hat jeder alle Informationen an der Hand, um sich voll und ganz im Unternehmen einzubringen.
Sie sehen Unternehmen als Spielplätze für Erwachsene. Wie kann das gelingen und wo hört für Sie der Spaß auf?
Klaus Kobjoll: Ich sage immer, dass ich noch nie gearbeitet habe. Ich habe lediglich meinen Kinderspielplatz um die Ecke gegen einen Spielplatz für Erwachsene ausgetauscht. Auf diesem tobe ich mich aus und lade meine Mitarbeiter ein, sich ebenfalls auszutoben. Es gibt nur wenige Regeln und diese haben die Mitarbeiter selbst festgelegt. Der Spaß hört nur dann auf, wenn die Zahlen bzw. vereinbarte Ziele ohne erklärbaren Grund nicht stimmen.
Warum sollte es in jedem Unternehmen einen MAX (Mitarbeiteraktien-Index) geben?
Klaus Kobjoll: Jungen Arbeitnehmern reicht es nicht, nur zweimal im Jahr ein Mitarbeitergespräch zu haben, sondern sie wollen permanentes Feedback. Ein Vortrag eines Philosophen hatte mich 2002 dazu inspiriert, dass die Arbeit des Einzelnen an sich selbst die ganze Welt verändern kann. Mit dem MAX schätzen sich meine Mitarbeiter einmal im Monat selbst ein und Leistungen werden transparent gemacht.
Die Herzlichkeitsbeauftragte Mahsa Amoudadashi hat gesagt, dass keine Führungskraft etwas erwarten dürfe, was sie nicht selbst vorlebe. Welche Rolle haben Führungskräfte bei der Umsetzung von New Work?
Klaus Kobjoll: Führungskräfte sind die wichtigsten Vorbilder im Unternehmen. Dazu gehört auch, dass sie offen kommunizieren und die Verantwortung für ihr Tun tragen.
Welches Buch sollte jeder einmal gelesen haben?
Klaus Kobjoll: „Auf der Suche nach Spitzenleistungen. Was man von den bestgeführten US-Unternehmen lernen kann“ sowie „Leistung aus Leidenschaft“ von Thomas J. Peters.
*Event-Info: Mehr von Klaus Kobjoll hören Sie in seinem Impulsvortrag bei den XING New Work Sessions „Schöne neue Arbeitswelt“ zum Thema "Die Kunst, Kunden zu begeistern – Führen mit Herz, steuern mit Verstand". Am 25. September veranstalten wir in Zürich die . In Kooperation mit VITRA, Design Offices, IBA und Payroll Plus sowie weiteren Partnern aus der Region geht es um Fokus-Themen wie flexible Arbeitszeitmodelle, flache Hierarchien, agile Steuerungsinstrumente. Mehr Informationen und Tickets finden Sie unter diesem Link.