Soft Skills, positive Eigenschaften und ich. Und so verleihen Sie ihnen Stärke. Überzeugen Sie in nur drei Schritten.
Die Frage nach Ihren Stärken ist seit Ewigkeiten fester Bestandteil eines jeden persönlichen Gesprächs (ich mag das Wort Job Interview, Vorstellungs- oder Bewerbungsgespräch nicht). Hierauf können, ich gehe noch einen Schritt weiter, müssen Sie sich immer einstellen.
In den letzten Jahren haben sich die Gesprächspartner der Unternehmen immer wieder neue Formulierungen hierzu ausgedacht, wie z. B. „Worin sind Sie besonders gut.“ oder „Was zeichnet Sie aus.“ Vor einiger Zeit habe ich sogar eine ganz „fiese“ Frage gehört: „Was würde Ihr bester Freund/Ihre beste Freundin über Sie sagen.“ Dem Kind einen anderen Namen gegeben, aber trotzdem geht es im Kern stets um Ihre Soft Skills, Ihre Stärken, Ihre positiven Eigenschaften, einfach um das, was Sie ausmacht und auszeichnet. Und das ist doch sicherlich eine ganze Menge.
In jedem meiner Gespräche und Workshops frage ich immer wieder nach den Soft Skills meiner Klienten und sehr oft dauert es eine ganze Weile, bis ich sie genannt bekomme. Manchmal kommt es wie auswendig gelernt bei mir an, manchmal lustlos, unmotiviert, bis hin zum genervt sein.
Überlegen Sie sich doch einmal 10 Ihrer positiven Eigenschaften, die Sie (im Berufsleben) auszeichnen. Nutzen Sie die Zeit, die wir aktuell haben, einmal über Ihre Stärken nachzudenken.
Ich verrate Ihnen den Weg, wie Sie Ihre Soft Skills nicht nur aktivieren, sondern auch so erklären können, dass Ihr Gegenüber erkennt, dass Sie sie authentisch, aktiv und erfolgreich nutzen und beherrschen.
Soft Skills
1. Zuerst einmal ist es sinnvoll, Ihre Stärken aufzuschreiben. Alle Soft Skills, die Ihnen einfallen. Jetzt ist die beste Zeit darüber nachzudenken. Sammeln Sie, fragen Sie Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Ihr Netzwerk. Selbstverständlich aktuell virtuell und nicht persönlich. Schreiben Sie alle Punkte auf. Dann stellen Sie eine Liste zusammen und notieren im ersten Step Ihre 5 TOP Skills.
Erklärt
2. Im Laufe der Jahre habe ich in unzähligen persönlichen Gesprächen immer wieder festgestellt, dass die Kandidaten zwar fast immer ihre Soft Skills benennen, jedoch nicht oder nur unzureichend erklären konnten. Dies ist also der zweite Schritt. Erklären Sie in 2-3 Sätzen jedes Ihrer Skills. Nutzen Sie gerne das Internet und schauen nach, wie der Begriff dort definiert wird. Stellen Sie sich vor, sie müssten Jemandem den Begriff erklären, mit dem Ziel, dass er ihn begreift und versteht. Dann erklären Sie ihn so, dass Sie sich selbst damit beschreiben. Schreiben Sie alles auf, streichen Sie es raus, optimieren Sie die Worte, Sätze und Verbindungen. So lange bis Ihnen die Erklärung zu Ihren Skills gefällt und „Hand und Fuß“ hat.
Mit Inhalt füllen
3. In einem persönlichen Gespräch wünscht sich jeder Ihrer Gesprächspartner, dass Sie Ihre Soft Skills nicht nur benennen, sondern auch erklären können. Und dies anhand eines Beispiels aus Ihrem beruflichen Alltag. Hier gibt es eine Vorgehensweise, die in vielen Unternehmen integriert ist und von den namhaftesten Beratungen den Klienten erläutert wird. Bezeichnungen für diese Vorgehensweise gibt es viele. Ich nenne Sie neutral „S H E‘S“, Situation, Handlung, Ergebnis, Skill(s)
Die Vorgehensweise ist Folgende:
(S)ituation: Stellen Sie sich eine besondere Situation, Fragestellung, Aufgabe etc. vor, in der Sie einen oder mehrere Ihrer Skills benötigten und unter Beweis gestellt haben. Es kann auch gern eine Situation sein, die schon etwas her ist. Nun beschreiben Sie die Sachlage, was ist passiert, was kam auf Sie zu, womit mussten Sie sich auseinandersetzen.
(H)andlung: Was haben Sie unternommen, um diesen Zustand zu meistern, um die Aufgabe zu klären, um Abhilfe zu schaffen, zu optimieren und am Ende zu lösen.
(E)rgebnis: Was kam dabei heraus, wie war das Ergebnis (bitte nur positiv). Wie konnten Sie die Aufgabe, das Problem, die Herausforderung lösen und was war danach anders als zuvor. Antworten Sie getreu nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber.“ Denn Sie haben es sich verdient. Durch Sie konnte die Aufgabe gelöst werden. Das/was war Ihr Verdienst.
(S)kills: Welches Soft Skill, welche Stärke, welche Eigenschaft können Sie mit dieser Situation und dem hieraus resultierenden Handeln erklären.
Ich darf Ihnen versichern, dass Sie dadurch nicht nur Ihre Soft Skills optimieren und festigen. Nein, Sie zeigen auch, dass sie diese Eigenschaften nicht nur besitzen, sondern auch aktiv einsetzen. So machen Sie aus der Theorie die überzeugende, veranschaulichende Praxis. Und der positive Nebeneffekt, sie trainieren Ihre Kommunikation und sammeln nebenbei Stoff für Ihren Elevator Pitch (kurze, zeitorientierte persönliche Vorstellung).
Probieren Sie es gerne aus, es macht Spaß und macht Sie Top Fit für das nächste Gespräch, wenn Sie wieder einmal gefragt werden „Was sind Ihre Stärken.“
Geben Sie Ihren Stärken Stärke. Ich glaube an Sie.
Herzlichst
Michael H. Hahl